"Le Fou", Robert Creeleys erster Gedichtband erschien 1952 bei Golden Goose Press, Columbus, Ohio; seine beiden nächsten Gedichtbände dann 1953 in seinem eigenen Verlag, der The Divers Press (Las Palmas, Mallorca, Spanien).
Creeley schloß seine erste Ehe mit Ann MacKinnon, sie hatten drei Kinder. Scheidung im Jahr 1955. Creeley wird noch zweimal heiraten (und geschieden werden). Der Trustfreund von Ann Creeley (angeblich mit 185 $ monatlich: Q.: Faas laut J. Birmingham/RealityStudio) [natürlich muß man die Inflation und auch den damaligen Umtauschkurs berücksichtigen] ermöglichte den Creeleys ein Leben auf Mallorca, und auch einen Kleinstverlag für Dichtung. Ann Creeley war wohl nicht glücklich über diese "Geldverschwendung"; sie konnte sehr viel später von Creeley signierte Ausgaben des Verlags für gutes Geld verkaufen.
Von 1948 an betreiben die Creeleys eine Geflügelzucht in Littleton, New Hampshire, lernt Creeley den Dichter Cid Cormans durch dessen Sendung "This Is Poetry" kennen, das wöchentlich in Boston ausgestrahlt wurde. Creeley liest selbst im Jahr 1950 für das Program. Durch Corman bekommt er Kontakt zu Charles Olson.
Creeley startet 1950 einen ersten Anlauf zu einer eigenen Zeitschrift für Dichtung, der aber scheitert, weil sich Jacob Leed, der Besitzer einer altmodischen Druckmaschine, den Arm brach und man nur im Schneckentempo vorwärts kam [Q.: Jacket]. Creeley und Leed hatten sich am College kennengelernt. Der Dichter Cid Corman erhält das eingesammelte Material und benutzt es für die erste Nummer von Origin: Gedichte von Denise Levertov, Paul Blackburn, Charles Olson, Creeley selbst steuerte sein Gedicht "Hart Crane" bei. [Q.: Jacket].
1951 waren die Creeleys in Aix-en-Provence, Frankreich , von 1952 bis 1955 in Spanien, in zwei Orten auf Mallorca.
Dort schrieb Creeley nicht nur Gedichte, sondern auch Prosa, Kurzgeschichten ("The Golddiggers") und seinen einzigen Roman ("The Island"). "Die Insel" (von Ernst Jandl übersetzt) ist wohl stark vom Leben der Familie auf Mallorca geprägt.
Die ersten Nummern der Black Mountain Review entstanden ebenfalls dort, Creeley ist Mitbegründer und von 1954 bis 1957 Herausgeber dieser Literaturzeitschrift. Im Frühling 1954 und im Herbst 1955 lehrt Creeley am Black Mountain College
Der Versuch mit dem englischen Dichter Martin Seymour- Smith, (der auf Mallorca für Robert Graves gearbeitet hatte - als Nachfolger von William Mervin (Q.: irgendein Creeley Interview; Jacket2) einen Verlag, die Roebuck Press zu führen wurde von Creeley aufgegeben; dagegen etablierte er seinen eigenen KLeinverlag, The Divers Press, der auch Dank seiner herausragend engagierten (und für einen Amerikaner natürlich damals spottbilligen) mallorkinischen Druckerei bestehen konnte.
Divers veröffentlichte Gedichte und Prosa von Creeley selbst; ein Buch von Seymour- Smith, Gedichtbände von Paul Blackburn, zuerst Übersetzungen, von Larry Eigner, von Irving Layton (der erste Gedichtband für den dieser später sehr bekannnte kanadische Dichter nicht bezahlen mußte), ein Band mit 17 Briefen von Charles Olson an Creeley, selbstübersetzte Dichtung des japanischen avantgardisten Kirasono Katsue, der auch die ersten Ümschläge der B M R entwarf. Der erste Roman von ...und zuletzt ein Band Robert Duncan (mit Collagen von dessen Lebensgefährtem Jess).
Creeley selbst hob den Olson Band und die Katsue Gedichte hervor.
- Die Roebuck Press, Banalbufar veröffentlichte 1953 den Band "Poems" von Elena Fearn - das Pseudonym der Mutter von Martin Seymour- Smith als Autorin.
- Divers Press, alle: Palma de Mallorca
- Paul Blackburn, Proensa. June 1953. 56 Seiten/ 51 Seiten nach RealityStudio. Gedichte von 7 Troubadouren (darunter Pierre Vidal, Sordello, Bretran deBorn).
- Robert Creeley: The Kind of Art of. May 1953. 24 Seiten/ 23 S. nach ReaSt.
- Larry Eigner: From the Sustaining Air. July 1953. 16 Seiten/ Unpag. [18] Seiten nach ReaSt
- Martin Seymour- Smith, All Devils Fading. 22 Seiten nach ReaSt. 1954
- Charles Olson, Mayan Letters. January, 1954. 92 Seiten/ 89 Seiten nach ReaSt. 17 Briefe Olsons an Creeley, datierend vom 18. Februar bis zum 1. July, 1951.
- Irving Layton: In the Midst of My Fever, 40 Seiten nach ReaSt. February, 1954
- Robert Creeley, The Gold Diggers. February 1954. 144 Seiten. 11 Short Stories.
- H. P. Macklin, A Handbook of Fancy Pigeons. May 1954. 84 Seiten nach ReaSt. Ein Buch über die Taubenzucht mit Zeichnungen des Autors, eines Journalisten mit einer Kolumne im American Pigeon Journal (Q.: Jacket2)
- Kirasono Katsue, Black Rain: Poems & Drawings. 20 Seiten nach ReaSt. August, 1954/ April, 1954 nach ReaSt.
- Anonymous [Robert Creeley], A Snarling Garland of Xmas Verses, 1954. 16 Seiten nach ReaSt.
- Douglas Woolfe, The Hypocritic Days. January, 1955. 140 Seiten nach ReaSt. Roman
- Paul Blackburn, The Dissolving Fabric. March 1955. 24 Seiten
- Robert Duncan, Cesar's Gate: Poems 1949- 1950. September 1955. 24 Seiten/ 64 Seiten nach ReaSt. Mit einer Collage von Jess (Collins) auf dem Titel.
Von der Divers Press gedruckte Bücher/ Zeitschrift:
- Charles Olson, In Cold Hell, in Thicket, The Divers Press, February 1953 (erschien als Origin, No. 8, Winter 1953).
- Cid Corman, The Precisions, New York: Sparrow Press, March 1955. Unpaginated [35 Seiten].
- Irving Layton, The Blue Propeller. Montreal: The Contact Press. April, 1955.
- Robert Creeley, The Whip, Migrant Books, 1957 (veröffentlicht als Jargon, Nr 26. 42 Seiten
Quellen: vers. Internetseiten (from a Secret Location; Vacant Press; diverse andere Buchhändler); ausführlich ist der Essay von Jed Birmingham auf seiner W. S. Burroughs "Community" "RealityStudio". Vor allem auch:
Kyle Schlesinger: "Getting Behind the Word: Creeley's Typography", Jacket 31, Oktober 2006 (Australian online poetry magazine)