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Das Wappen der Herrschaft Buonas (hier an der Kirchenmauer in Risch)

Buonas ist der Name der ehemaligen Herrschaft Buonas, welche bis 1798 von der Burg Buonas (und nach dem Wiederaufbau 1494 - 98 Schloss Buonas) aus regiert wurde. 1260 gingen Burg und Herrschaft an die Luzerner Familie Hertenstein über, nach welcher die Burg in der Folge benannt wurde (Neu Hertenstein). Das schon 1327 bezeugte Fahr von Buonas, welches von den Dorf Buonas betrieben wurde, zur Herrschaft gehörte und nödlich der Schlosshalbinsel lag, war eine der drei offiziellen Anlegestellen am Zugersee und somit wichtiger Punkt auf dem Verkehrsweg Zug - Luzern. Mit der Ausrufung der Helvetischen Republik 1798 wurde die Herrschaft Buonas zusammen mit der Vogtei Gangolfswil zur heutigen politischen Gemeinde Risch [1] , bei welcher der Weiler Buonas eigenes Ortsrecht erhielt. Der Erwerb des Grundstückes 1871 durch Carl von Gonzenbach-Escher hatte den Bau des Neuen Schlosses Buonas und des Parks zur Folge, welches, trotz Widerstandes der Eidg. Kommission für Denkmalpflege, 1970 wieder abgerissen wurde. Das Neue Schloss Buonas war ohne Zweifel das Hauptwerk profaner Neugotik in der Schweiz. Seit 1997 gehört die Schlosshalbinsel der F. Hoffmann-La Roche AG, welches 2002 ein Weiterbildungs- und Tagungszentrum im Park errichten liess. [2]

Die Herrschaft Buonas bis 1798

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Die Ritter von Buonas, von denen 1130 als Erster Immo mit seinem Sohn Waldfried von Bochunna genannt wird [3] , waren Ministeralien der Grafen von Lenzburg. Um 1260 gingen Schloss und Herrschaft durch die Einheirat an die Familie von Hertenstein über, nach welcher dadurch das Schloss genannt wird, Schloss Neu Hertenstein (man nannte die eigentliche Burg damals schon Schloss). Die Schlosskapelle wird 1471 genannt [4] , ihr Patrozinium St. Agatha 1504 [5]. Vor 1478, unter Schultheiss Caspar von Hertenstein († 1486), brannte das Schloss bis auf die Mauern aus [6]. Der Wiederaufbau verzögerte sich um anderthalb Jahrzehnte, vielleicht infolge des Brandes des Hertensteinhauses in Luzern (1481), vielleicht auch, weil die drei Brüder Balthasar, Peter und Jakob Mühe hatten, sich über die Kostenverteilung zu einigen. Erst 1494 - 1498 baute der Letztere, Schultheiss Jakob von Hertenstein (*1460; †1527), das Schloss wieder auf [7].

Die Schlosshalbinsel Buonas

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Die Schlosshalbinsel Buonas, welchen ihren Namen von Buo-nas, also Buchennase hat, ist die nördliche der zwei Halbinseln im Zugersee. Früher war die ganze Halbinsel bis zum Rooterberg hinauf bewaldet, heute ist nur noch der Chileberg bis zum westlichen Ende des Schlossparks bewaldet. Heute befindet sich im Schlosspark nur noch das (alte) Schloss Buonas, welches, nachdem die Burg Buonas abgebrannt war, an der selben Stelle wie die Burg 1494-98 wieder errichtet wurde. Direkt nördlich der Schlosshalbinsel grenzt das Dorf Buonas und direkt südlich das Dorf Risch an. Die gesamte Schlosshalbinsel ist die beliebteste Sehenswürdigkeit bei Touristen, welche mit dem Schiff über den Zugersee reisen.

Die Burg Buonas

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Das alte Schloss Buonas

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Das neue Schloss Buonas

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Der Schlosspark

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Der Ort Buonas

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Buonas
Staat: Schweiz  Schweiz
Kanton: Kanton Zug  Zug (ZG)
Bezirk: keine Bezirkseinteilungw
Einwohnergemeinde: Risch
Postleitzahl: 6343
Koordinaten: 677165 / 221748Koordinaten: 47° 8′ 32″ N, 8° 27′ 21″ O; CH1903: 677165 / 221748
Höhe: 429 m ü. M.
Einwohner: 619 (30. Juni 2008)
Website: www.rischrotkreuz.ch
Karte
 
Rastatter/Buonas (Schweiz)
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Aussicht vom 'Chileberg' auf Buonas

Geschichte des Weilers

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Das schon 1327 bezeugte Fahr von Buonas (Eine Art Brücke gebildet durch Schiffe, also ein Fährbetrieb, hier auf dem Zugersee nach Zug) nördlich der Schlosshalbinsel war im Mittelalter neben Cham und Immensee die dritte offizielle Anlegestelle am westlichen Ufer des Zugersees. Hier landete das Schiff von und nach Zug, Teil der Verkehrsverbindungen zu den Fähren an der Reuss, nach Zug und Luzern. Für das Jahr 1586 sind die Fährtaxen überliefert.[8] Am Fahr bildete sich ein Weiler mit Gasthaus, weiteren Häusern und der Kapelle St. German. Gasthaus und Fahr waren die Lehen der Gerichtsherren von Buonas. 1426 wurde die Gerichtsstätte, bisher von der Rischer Kirche nach Buonas verlegt.[9] Auf seiner Schweizer Visitationsreise bestieg Kardinal Karl Borromäus am 24. August 1570 in Buonas das Schiff, um nach Zug überzusetzen.

Das Dorf heute

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Das Dorf Buonas besteht hauptsächlich aus dem Wirtshaus Wildenmann neben der Schiffsstation sowie der etwas höher gelegenen Kappelle St. German. Einige, alte Nebengebäude des Wirtshauses sind verschwunden. In Buonas befinden sich noch das stattliche Lutigerhaus neben der Kapelle sowie das Dienstbotenhaus an der alten Landstrasse nach Cham und zum Schloss Freudenberg, an welcher in wachsendem Abstand die Wohnhäuser von drei Bauernhöfen aufgereiht sind. Hier befindet sich auch das Ortsmuseum der Gemeinde Risch. Oberhalb des ehemaligen Weilers werden seit 1980 neue Einfamilienhäuser gebaut. Heute verläuft die Hauptstrasse 368 durch Buonas. Die Verbindung von der Hauptstrasse zum See bildet eine kleine Allee. Buonas liegt an der Gotthardbahnstrecke, hat jedoch keinen eigenen Bahnhof. Der nächste, grössere Bahnhof ist in Rotkreuz.

Höhepunkt des Dorflebens ist die alljährlich im Sommer stattfindende Buonaser Chilbi, ein Fest, das Besucher weit über die Kantonsgrenzen hinaus anzieht.

Persönlichkeiten

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  • Peter von Hertenstein (* nach 1450 im Schloss Buonas; † vor 8. August 1522 in Konstanz), leitete die Schweizergarde in die Wege und geleitete die ersten Schweizergardisten nach Rom

Literatur

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Geschichte der Herrschaft und des Dorfes Buonas
  • Richard Hediger: Risch – Geschichte der Gemeinde. Herausgegeben vom Gemeinderat Risch. Prestel, Rotkreuz 1986.
  • Rudolf Barmettler, Richard Hediger, Karl Zenklusen: Gemeinde Risch, Anderhub, Risch 1992.
  • Josef Grünenfelder: Ehemalige Vogteien der Stadt Zug, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug - Neue Ausgabe Band II, 108. Band des Gesamtwerkes. Bern 2006
Geschichte und Gegenwart der Gemeinde Risch

Siehe Literatur der Gemeinde Risch

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Fussnoten

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  1. Richard Hediger: Risch - Geschichte der Gemeinde, Verlag Prestel AG, Rotkreuz 1986, Herausgegeben vom Gemeinderat Risch.
  2. Josef Grünenfelder: Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Zug 2006, Herausgegeben der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK sowie der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Kanton Zug.
  3. Werner Stöckli, Franz Wadsack: Zur Baugeschichte der Pfarrkirche St. Verena Risch - Die Ergebnsse der archäologischen Untersuchungen von 1978, zu sehen in: Rudolf Barmettler, Richard Hediger, Karl Zenklusen: Gemeinde Risch, Anderhub, Risch 1992.
  4. UBZG, Nr. 1138, 1471 1. April. Stiftung der Kaplaneipfrund Risch. Ein Patronizinium wird nicht genannt, aber eine Messverpflichtung in der Kapelle am "Sebastions tag, und so di kilchwichy der capel ist".
  5. UBZG, Nr. 1859
  6. Richard Hediger: Risch - Geschichte der Gemeinde, Verlag Prestel AG, Rotkreuz 1986, Herausgegeben vom Gemeinderat Risch.
  7. 1499 verkauften Peter und Balthasar von Hertenstein ihre Anteile "des schlosses hertenstein, ... wie des yetz new gebuwen ist in vergangem jar" an ihren Bruder Jakob (UBZG, Nr. 1742, 12. August 1499)
  8. Josef Grünenfelder: Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Zug 2006, Herausgegeben der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK sowie der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Kanton Zug.
  9. UBZG Nr. 679