Hochzeitskreuz im Wolfgangsee

Longinus Walther zu Walters
will, Haubtman der Zeit Hochfr.
Salzbrg: Hof: und Khriegs Rath, 
dan Frau Barbara Juliana
von Haunsperg, seine Eeliche 
Hausfrau, haben im Jar 1609
diese Figur stellen lassen
Oede Gründe
im
Unterdonaukreise
Ortsbenennung Flächeninhalt der
öden Gründe
Ob und welche Vor-
arbeiten der Kultur
fähig ſeyen?
Ob ſolche ohne große Vorar-
beit dieſelben bedürfen
und mit welchen Koſten?
Ob und wie viel Gründe ohne
Nachtheil für den Nahrungs-
ſtand der vorhandenen Fa-
milien disponibl werden kön-
ten und in welchen Preiſen?
Wie viele Familien und
mit welchem Aufwande auf
a. Bodenkultur
b. Bodenankauf
c. Häuſerbau
zweckmäßig untergebracht
werden könnten?
Bemerkung

Ganz öde Gegenden existiren nicht mehr; indessen befinden sich hie und da noch Strecken, welche theils
ohne große Vorarbeit, theils mit größerer Vorarbeit durch Austrocknung mittelst Abzugsgräben zur Kultur
gebracht werden können; wie z.B. auf den Ebenen bei Plattling Landgerichts Deggendorf u.s.w. allein sie
befinden sich im Besitze von Privaten oder Gemeinden, die sie größtentheils als Weiden benützen, und
können daher nicht disponibl gemacht werden, oder welche, wie im bayerischen Walde, durch ihre örtliche
Lage, als sumpfige Gründe, kiesige Auen an den Ufern der Donau, des Inns und der Isar in Folge stets
sich wiederholender Überschwemmungen jedem Kulturs-Versuche spotten. Wohl könnten billige
Abtretungen entbehrlicher öder oder theilweise kultivirter Staatsgründe um billige Preise zu erlangen sein.
Übrigens dürften für einen Ansiedler nach Beschaffenheit des Bodens, der Lage, nach mehr oder minder
geschehener Kultur 20 bis 40 Tagwerke hinreichen und zur Herstellung der Baulichkeiten ebenfalls nach
Örtlichkeit und Preisen der Baumateralien [sic] 400 bis f. 500 Kosten erforderlich sein.

München den
K. Staatsministerium des Innern