MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln ist ein Museumsprojekt im Zentrum von Köln, das in einer Kooperation zwischen Stadt Köln und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) gebaut wird. Das Projekt ist aus den Ausgrabungen und Entwicklungen der Archäologischen Zone hervorgegangen und soll laut Planung frühstens 2025 fertiggestellt sein.
Lage
BearbeitenDas MiQua wird aus einem unterirdischen Ausgrabungsareal und einem oberirdischen Neubau bestehen, der neben seiner Funktion als Ausstellungsraum als Schutzbau für die oberirdischen Teile der archäologischen Befunde dient.
Unterirdisch erstreckt sich das Gelände auf 6.000 m²[1] von der Kleinen Budengasse im Norden zwischen der Straße Unter Goldschmied im Westen und der Judengasse am historischen Rathaus im Osten bis zur Straße Obenmarspforten im Süden, angrenzend an das Wallraf-Richartz-Museum. Der nördliche Teil liegt unterhalb des Spanischen Baus des Rathauses, unter dem sich die Überreste des römischen Statthalterpalastes (Prätorium) befinden. Der oberirdische Bau entsteht auf dem nach Kriegsende unbebauten Rathausplatz.
Ober- und unterirdische Räume sollen vertikal miteinander verbunden werden, so dass ein Einblick vom Inneren des Gebäudes in die Ausgrabungsfläche möglich ist.
Vorgeschichte des Projekts
BearbeitenNachkriegszeit
BearbeitenBei den Wiederaufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte man im Kölner Stadtzentrum 1953 die Fundamente des monumentalen Prätoriums; die damaligen Ausgrabungen unter Leitung des Archäologen Otto Doppelfeld wurden im Keller des darüber neu erbauten Spanischen Baus des Rathauses für Besucher erschlossen und sind seitdem mit einem Eingang von der Kleinen Budengasse aus zu besichtigen.[2]
Seit den 1990er Jahren wurde an der Idee gearbeitet, das Prätorium und die Ausgrabungen unter dem dem Rathausplatz, die weitere römische sowie christliche und jüdische mittelalterliche Befunde aufweisen, als Archäologische Zone zu verbinden. Eine Weiterentwicklung erfolgte 2001 im Rahmen der (gescheiterten) Kulturhauptstadt-Bewerbung der Stadt Köln.[3]
Die Projektleitung lag zunächst in den Händen von Hansgerd Hellenkemper, dem Leiter des Römisch-Germanischen Museums und der Kölner Bodendenkmalpflege. 2006 bis 2013 wurde es als eigenständiges, mit dem Museumsneubau gekoppeltes Projekt, unter der Leitung des Mittelalterarchäologen Sven Schütte weitergeführt.
Über mehrere Jahre hinweg war das Projekt Objekt politischer, wissenschaftlicher und personeller Kontroversen. Die Grabungsleitung wechselte im Frühjahr 2013 von Sven Schütte kommissarisch an den Direktor des Römisch-Germanischen Museums, Marcus Trier.[4][5] Ende 2013 wurde die Gesamtporjektleitung Archäologische Zone/Jüdisches Museum im Rahmen der Kooperation zwischen LVR und Stadt Köln an den Archäologen Thomas Otten übertragen.[6] Dieser konnte
Parallel zu seiner Aufgabe in Xanten übernahm Müller von 2014 bis Juni 2016 für den Landschaftsverband Rheinland fast zwei Jahre lang kommissarisch die Steuerung der Archäologischen Zone mit jüdischem Museum in Köln, bevor der designierte Museumsdirektor Thomas Otten sein Amt antreten konnte.[7]
Pläne für ein Museum
BearbeitenDie 1998 gegründete Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur hatte zum Ziel, ein entsprechendes Museum zu finanzieren. Vorsitzender war Benedikt von und zu Hoensbroech, weitere Akteure der Kölner Notar Konrad Adenauer und der damalige Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Werner Schäfke. Zu diesem Zeitpunkt favorisierte der Vorsitzende des Vereins eine Bebauung des Rathausplatzes, des historischen Zentrums der jüdischen Gemeinde in Köln.[8][9] Als wichtiger Förderer eines „Hauses und Museums der jüdischen Kultur“ galt auch der im Jahr 2000 verstorbene Oberbürgermeister Harry Blum.[10]
Im Frühjahr 2006 hatte die private Fördergesellschaft einen Entwurf des Architekten Joachim Schürmann vorliegen, der die Nutzung des an den Rathausplatz südöstlich anschließenden Geländes des ehemaligen Kaufhauses Kutz sowie Teilen des Platzes (u.a. der Mikwe) vorsah. Eine Initiative der Parteien FDP, SPD und der Grünen favorisierte zu diesem Zeitpunkt den Rathausplatz als Standort für das Museum; außerdem sollte es eine internationale Ausschreibung des Museumsbaus geben, an der sich auch Joachim Schürmann beteiligen könne.[11] In einem am 18. Mai 2006 erfolgten Ratsbeschluss wurde der Rathausplatz dann „wegen der Authentizität des Ortes“ als „einzig möglicher Standort für ein Haus und Museum der jüdischen Kultur in Köln“ bestimmt.[12]
Die ursprüngliche Finanzierungszusage durch die Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur zog diese im Juli 2009 aufgrund der wirtschaftlichen Lage zurück. Um Landeszuschüsse der Regionale 2010 für die Archäologische Zone nicht zu gefährden und aufgrund der Kopplung von Schutzbauten für die Ausgrabungen mit dem jüdischen Museum sah die Stadt sich nun in der Pflicht, das Gesamtprojekt weiterzuführen.[13] Man zog aber eine Verkleinerung der Museumsbauten in Betracht, die zu einer Kostenreduzierung von ca. 20 % (insgesamt: 34 Mio. Euro) führen sollte.[14][15]
Zum Jahreswechsel 2012/2013 manifestierte sich rund um die Initiative „Arsch huh, Zäng ussenander“, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, eine Kampagne für ein Projekt-Moratorium. In Zeiten städtischer Finanznot, die zu Kürzungen im Sozial- und Jugendbereich führe, seien Großprojekte wie der geplante Museumsbau hintenanzustellen und auf die großflächige Bebauung des Platzes zu verzichten.[16] Im Zuge der kontrovers geführten Diskussion wurde von dem Architekten Peter Busmann im Februar 2013 ein Alternativentwurf vorgestellt, der lediglich die Überbauung der Synagoge und ausgewählter Grabungsareale mit einem Glasbau und die Einrichtung eines flächenmäßig kleineren Museums im ehemaligen Ratskeller vorsieht.[17] Die Befürworter des ursprünglichen Museums reagierten auf die Pläne mit der Gründung einer Initiative "Pro Museum Archäologische Zone".[18] Der ehemalige Stadtkonservator Ulrich Krings meldete sich im Zuge der Diskussion mit einem Leserbrief zu Wort, in dem er u.a. feststellte, „eine Streichung von Mitteln im Bereich ‚Kultur‘ [habe] noch nie zu einer Aufstockung im Bereich ‚Soziales‘ geführt.“[19]
Damit ist Otten designierter Gründungsdirektor des geplanten Jüdischen Museums. Aufgrund einer Klage des ehemaligen Leiters der Archäologischen Zone, Sven Schütte, gegen die Stellenbesetzung (unter anderem aufgrund „formaler Mängel“) wurde das Verfahren im März 2014 zur Besetzung des Direktorenpostens ausgesetzt, eine Neuausschreibung erfolgte.[20] Im späten Frühjahr 2016 trat Thomas Otten offiziell seinen Dienst als neuer Direktor an.[21]
„Bürgerbegehren Rathausplatz“
BearbeitenIm September 2013 kündigte eine Bürgerinitiative um die Freie Wähler Köln und den Hotelier Werner Peters ein Bürgerbegehren zum Bau des Jüdischen Museums an. Ziel sei die kleinere Baulösung des Architekten Peter Busmann, die nur die Hälfte kosten und geringere Eingriffe in das Stadtbild am Rathausvorplatz bedeuten würde.[22] Im Oktober erklärte die CDU der „überparteilichen Aktion“ ihre Unterstützung.[23] Ab Oktober 2013 lief das „Bürgerbegehren Rathausplatz“, für das rund 24.000 gültige Unterschriften notwendig sind.[24] Im Mai 2014 überreichte die Initiative dem Stadtdirektor Guido Kahlen mehr als 31.000 gesammelte Unterschriften, um einen Bürgerentscheid in der Sache herbeizuführen. Die Stadtverwaltung kündigte eine rechtliche Prüfung des Begehrens bis zum Juli an.[25]
Projektentwicklung
BearbeitenIm September 2013 unterzeichneten die LVR-Direktorin Ulrike Lubek und der damalige Oberbürgermeister Jürgen Roters eine Rahmenvereinbarung zur Errichtung und zum Betrieb des neuen Museums.[26]
Sommer 2014 gilt als der Projektstart für das Museum. Im LVR bildete sich ein wissenschaftliches Projektteam unter Interims-Leitung des Archäologen Martin Müller (Archäologe), dem Leiter des Archäologischen Parks Xanten, das Leitlinien und Konzept entwickelte. Der Gründungsdirektor Thomas Otten trat im Frühjahr 2016 seinen Dienst als Projektleiter an.
(juristische Verzögerung aus AZ)
Ab August 2016 konnte die Bevölkerung Namensvorschläge für das neue Museum einreichen, die dann in einen „Kreativworkshop“ aus LVR und Stadt Köln einflossen. Aus den Ergebnissen und Empfehlungen wurde im Dezember 2016 von den politischen Gremien des LVR in Absprache mit der Stadt Köln der Name MiQua ausgewählt, ein Akronym für „Museum im Quartier“, in dem die Ähnlichkeit zum Begriff Mikwe (Jüdisches Ritualbad) bewusst mitschwingt. Der vollständige Name ist MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln.
Finanzierung, Eigentümer und Betreiber
BearbeitenVorentwicklung
BearbeitenNach den vorangegangenen Dissonanzen rund um die Finanzierung des Projekts beschloss der Rat der Stadt Köln im April 2010 den Weiterbau der Archäologischen Zone mit jüdischem Museum. In den zu diesem Zeitpunkt projektierten Gesamtkosten von 48 Mio. Euro gab es eine Finanzierungslücke von 20 Mio. Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte inzwischen einen Zuschuss von 14,3 Mio. Euro zugesagt.[27]
Im Sommer 2011 beschloss man eine Erhöhung des Eigenanteils am Projekt von 25 Mio auf 37,5 Mio. Euro. Die Gesamtkosten wurden zu diesem Zeitpunkt auf 52 Mio. Euro kalkuliert. Der Rest sollte aus der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert werden. Wegen der gestiegenen Kosten war ein erneuter Beschluss erforderlich geworden.[28] Von Seiten des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) beschloss man daraufhin, sich an dem Projekt mehrheitlich zu beteiligen, um künftig sowohl inhaltliche Konzeption, Finanzierung und Baupläne „maximal zu steuern“ (Zitat Hans-Otto Runkler, LVR).[29] Zum Ende des Jahres 2011 bewilligte das Land Nordrhein-Westfalen darüber hinaus eine Summe von 12,6 Mio. Euro als Ergänzung zu den von der Stadt getragenen 37,5 Mio. Euro.[30]
Im Zusammenhang mit dem Einstieg des LVR in das Projekt fanden seit Ende 2011 Verhandlungen zwischen der Stadt Köln und dem Landschaftsverband statt. Verzögerungen gab es hier im Frühjahr 2012 aufgrund von Uneinigkeit über einen Kandidaten des LVR für den wissenschaftlichen Beirat.[31] Im August 2012 kündigte Projektleiter Schütte den Beginn des Museumsbaus für den Herbst 2012 an.[32] Im gleichen Monat machte Oberbürgermeister Roters die Realisierung des Museums an der Beteiligung des LVR an eiKooperationsvertragnem Großteil der Betriebskosten abhängig.
Kooperation zwischen LVR und Stadt Köln
BearbeitenIm September 2013 schließlich erfolgte die Rahmenvereinbarung zwischen LVR und Stadt Köln, nach der der Museumsbau und der Unterhalt des Bodendenkmals in der Verantwortung der Stadt Köln verbleibt, während der LVR das Konzept und den eigentlich Museumsbetrieb übernimmt. Zuständig bei der Stadt als Eigentümerin von Immobilie und Bodendenkmal ist die Dienststelle Archäologische Zone unter Leitung von Marcus Trier; Grabungsleiter und stellvertretender Leiter ist der Archäologe Gary White. Das LVR-Projektteam um Thomas Otten mit Fachleuten aus den Disziplinen Judaistik, Geschichte und Archäologie hat seinen Sitz im neuen Gürzenich-Quartier wenige hundeustelle des MiQua entfernt.
Architektur
BearbeitenZu einem 2007 europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb[33] wurden 2008 insgesamt 36 Arbeiten von Architekten eingereicht,[34] von denen im Sommer 2008 eine Jury mit 22:1 Stimmen den Entwurf der Architektengruppe Wandel, Hoefer, Lorch + Hirsch mit dem ersten Preis auszeichnet.[35][36] Im Oktober 2008 wurde dem Projekt schließlich der finanzierungsrelevante „A-Stempel“ für die Regionale 2010 erteilt.[37]
Nach dem Ausstieg des Trägervereins bei der Finanzierung des Museumsbaus entschied die Stadt … im Süden reduzierter Baukörper mit Platzfläche zum Wallraf-Richartz-Museum …
Baugeschichte
BearbeitenUm das Fundament des oberirdischen Baus zu setzen, ohne die unterirdischen Befunde, die Teil der Ausstellung werden sollen, zu beschädigen, werden an 386 präzise definierten Punkten bis zu 35 Meter tiefe Bohrungen durchgeführt, in die die Betonpfähle für das Fundament gegossen werden.[38] Erste Probebohrungen wurden seit Juli 2015 durchgeführt.[39]
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Vorbereitete Bohrlöcher und Armierungseisen für die zu gießenden Bohrpfähle
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Setzung der Baupfähle
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Nach dem Abschlagen der Bohrpfahlköpfe
- Konzept Bauwerk (Prozess Wettbewerb -> reale Umsetzung)
Ausstellungskonzept
BearbeitenDas Ausstellungskonzept wird konsequent aus der räumlichen Situation und den unterirdischen Befunden am Ort heraus entwickelt. Es soll kein rein jüdisches oder archäologisches Museum entstehen, sondern 2000 Jahre Stadtgeschichte anhand des konkreten Ortes erzählt werden. Römerzeit, jüdische und christliches Mittelalter tragen gleichermaßen zur Geschichte des Ortes bzw. der Stadtgeschichte bei.
Der unteridische Teil der Ausstellung wird direkt im archäologischen Befund liegen; die Austellungsräume im oberirdischen Museumsbau sollen eine Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte sowie Wechselausstellungen beherbergen. Vom oberirdisch gelegenen Eingangsbereich wird ein Einblick in die mittelalterliche Synagoge und die Mikwe geboten. Auf dem Weg hinab in die Befundebene gelangt man über eine Treppe zunächst auf einen offenen Balkon auf halber Höhe und erhält eine Einführung in die Gesamtausstellung. Es folgt ein 650 Meter langer unterirdischer Rundgang, wo in die archäologischen Befunde einzelne Stationen mit zusätzlichen Exponaten und interaktiven Stationen gebaut werden.
Rund um Mikwe und Synagoge geht es auf unterster Ebene zunächst um die Topographie und Geschichte des mittelalterlichen jüdischen Viertels und seiner Bewohner.
Weiter führt der Weg über einen „Zeittunnel“ in die Antike in das Areal des römischen Praetoriums, dessen bereits vorhandener Rundweg von 1956 neu gestaltet und vollständig in das neue Museum integriert wird. Hier stehen die Geschichte des Baus und die Rolle der römischen Statthalter in Köln und der niedergermanischen Provinz im Mittelpunkt.
Der „Rückweg“ aus der Antike in das jüdische und christliche Mittelalter führt über einen kleinen Ausstellungbereich, der sich mit der Frage der Kontinuität in der Nutzung des Ortes von der Antike bis zum Mittelalter beschäftigt. Der folgende Teil des Parcours verläuft wieder durch das jüdische Mittelalter, diesmal durch die Reste der Wohnbebauung, deren Keller begangen werden können. Hier steht das Alltagsleben im Ausstellungsfokus. Aus der Judengasse gelangt man nach Süden in die Straße Obenmarspforten, die zum christlichen Goldschmiedeviertel gehörte. In der Berührungszone der beiden Areale beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Zusammenleben der jüdischen und christlichen Kölner. Das Spektrum reicht hier von normalen nachbarschaftlichen Beziehungen, etwa der gemeinsamen Nutzung der Latrine über Nachbarschaftsstreitigkeiten bis hin zu gewalttägigen Konflikten und Pogromen.
Die Ausstellung in den Kellern der ehemaligen Goldschmiedehäuser spannt sich vom mittelalterlichen Leben der Goldschmiedehandwerker über die Ausweisung der Kölner Juden im Jahr 1424 – dem Ende der jüdischen Besiedlung des Viertels – bis in die Gegenwart und die Kontroversen um die Entstehung des Museums.
Die Dauerausstellungsfläche im Obergeschoss des Neubaus soll die jüdische Geschichte Kölns in der Neuzeit behandeln, die sich hauptsächlich außerhalb des Viertels abspielte. Weitere Flächen bieten Raum für Wechselausstellungen.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Thomas Otten, Christiane Twiehaus: Eine Begegnung mit zwei Jahrtausenden. Das Konzept für MiQua LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier. In: Beiträge zur rheinisch-jüdischen Geschichte. Band 6. Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner, Köln 2016, S. 11 (Digitalisat unter juedischesmuseum-koeln.de [PDF]).
- ↑ Peter Fuchs: Das Rathaus zu Köln. Geschichte, Gebäude, Gestalten. Greven Verlag, Köln 1994, ISBN 3-7743-0283-9, S. 10.
- ↑ An einem Strang. In: Süddeutsche Zeitung. 27. August 2001, S. 13.
- ↑ WDR 3 (Westdeutscher Rundfunk) Kulturnachrichten vom 11. April 2013, abgerufen am 11. April 2013
- ↑ Presseerklärung der Stadt Köln zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens und Abberufung Dr. Sven Schüttes als Projektleiter der Archäologischen Zone, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ Landschaftsverband Rheinland (LVR) Pressemitteilung vom 6. Dezember 2013, abgerufen am 6. Dezember 2013
- ↑ LVR / AB: Museumsdirektor der Archäologischen Zone mit Jüdischem Museum im Amt. In: archaeologie-online.de. 17. Juni 2016, abgerufen am 15. Mai 2017.
- ↑ Ingeborg Prior: Ein jüdisches Zentrum in Köln. In: Welt am Sonntag. 8. März 1998.
- ↑ Museum fuer juedische Kultur. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. Januar 1998.
- ↑ Günther B. Ginzel: Köln braucht das Museum. In: Jüdische Allgemeine. 21. Juli 2011, S. 2.
- ↑ Hildegard Stausberg: Stolperstein am Rathausplatz; Seit Jahren streitet man in Köln um ein Jüdisches Museum. Nun wollen drei Ratsparteien den Ort festlegen – gegen den Förderverein. In: Die Welt. 5. April 2006, S. 28.
- ↑ Roland Schüler: Rathausplatzplanung – typisch für Kölner Kultur- und Stadtentwicklungspolitik. Archäologische Zone und Jüdisches Museum, NRhZ Online, 6. August 2008
- ↑ (aro): Kölner Kapriole. (Glosse Feuilleton), In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Juli 2009, S. 33.
- ↑ (epd): Jüdisches Museum in Köln gescheitert; Trägerverein zieht Zusage zurück. In: Berliner Morgenpost. 4. Juli 2009, S. 18.
- ↑ Kein Geld fürs ein jüdisches Museum. In: Frankfurter Rundschau. 4. Juli 2009, S. 34.
- ↑ Stefan Laurin: Populistischer Protest; Initiativen machen im Internet gegen Bau des Jüdischen Museums mobil.. In: Jüdische Allgemeine. 31. Januar 2013, S. 10.
- ↑ Neue Pläne für die Archäologische Zone, abgerufen am 7. Februar 2013.
- ↑ Offener Brief "Pro Museum Archäologische Zone", abgerufen am 7. Februar 2013.
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger, 16. Januar 2013, Leserbriefe S. 30. Online auch bei gruenekoeln.de publiziert.
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) Köln vom 7. März 2014: Archäologische Zone: Schütte kann sich wieder bewerben (ksta), abgerufen am 8. März 2014
- ↑ Kölnische Rundschau vom 18. Januar 2016: THOMAS OTTEN FOLGT AUF SVEN SCHÜTTE. Neuer Direktor der Archäologischen Zone kann starten, von Ronald Larmann, abgerufen am 25. Januar 2016
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: Archäologische Zone. Bürgerbegehren gegen Museumsbau, 6. September 2013, abgerufen am 18. Oktober 2013
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: Archäologische Zone. CDU unterstützt Bürgerbegehren, 18. Oktober 2013, S. 24
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: Archäologische Zone. Bürgerbegehren gestartet, 23. Oktober 2013, abgerufen am 13. Januar 2014
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: Bürgerbegehren gegen Jüdisches Museum. Drei Sackkarren mit Unterschriften, 8. Mai 2014, abgerufen am 22. Mai 2014
- ↑ Rahmenvertrag zur Archäologischen Zone mit Jüdischem Museum. In: stadt-koeln.de. Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Landschaftsverband Rheinland, 19. September 2013, abgerufen am 13. Mai 2017.
- ↑ dapd Nachrichtenagentur, ddp-Basisdienst: Köln erhält Archäologische Zone und Jüdisches Museum
- ↑ Köln: Bau des Jüdischen Museums ist gesichert. In: Rheinische Post. (via dapd), 16. Juli 2011.
- ↑ Wirbel um Kölns Archäologie-Zone. In: Rheinische Post Düsseldorf. 6. Oktober 2011.
- ↑ Land bezuschusst die Archäologische Zone mit 12,7 Millionen Euro. In: Rheinische Post Düsseldorf. 10. Dezember 2011.
- ↑ Gespräche zur Archäologischen Zone ins Stocken geraten. In: Rheinische Post Düsseldorf. 14. März 2012.
- ↑ Fabian Wahl: Über 250.000 Fundstücke bei Grabungen in Köln entdeckt; dapd nachrichtenagentur, dapd Basisdienst (ehemals ddp), 1. August 2012.
- ↑ Monika Salchert: Archäologische Zone am Kölner Rathausplatz. In: Rheinische Post. Düsseldorf, 7. Dezember 2007.
- ↑ Andreas Rossmann: Mit der Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse gewinnt die Debatte um den Kölner Rathausplatz eine neue Qualität. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. Juli 2008.
- ↑ Dieter Bartetzko: Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht ihr? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. August 2012, S. 23.
- ↑ M. Tomas: Ein Haus im Haus; Der Bau eines Jüdischen Museums auf dem Kölner Rathausplatz wird kontrovers diskutiert. In: Frankfurter Rundschau. 16. Juli 2008, S. 32.
- ↑ Jens Grisar, Christoph Hölzer, Thomas Kemme, Reimar Molitor:Dokumentation der Regionale 2010 in der Region Köln/Bonn. ISBN 978-3-940263-09-4, S. 194 (PDF-Datei S. 100; 19,1 MB)
- ↑ In den Boden gestampft und den Kopf abgeschlagen. In: miqua.blog. Landschaftsverband Rheinland (LVR), 14. März 2017, abgerufen am 14. Mai 2017.
- ↑ Stefan Palm: Probebohrungen auf dem Rathausplatz. In: stadt-koeln.de. Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 21. Juli 2017, abgerufen am 14. Mai 2017.
Älteres Museumskonzept
BearbeitenParallel zu den Grabungen entsteht in Köln, auf und unter dem Rathausplatz, eine Museumslandschaft, die ein etwa 6000 m² großes Areal mit insgesamt 2400 m² Ausstellungsfläche umfasst. Für diese Museumslandschaft wurde ein Konzept entwickelt und 2012 von Marianne Gechter und Sven Schütte veröffentlicht. Auf 2400 m² wird für die Besucher des Areals über- und unterirdisch Geschichte erlebbar gemacht und Brüche veranschaulicht. Die jüdische Geschichte wird dabei als integraler Bestandteil der Stadtgeschichte von der Antike bis zu den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs dargestellt. Weite Teile des neuen Museums werden sich unterirdisch unter dem Spanischen Bau und dem Rathausplatz erstrecken. Auf dem Rathausplatz wird das Jüdische Museum einen markanten architektonischen und städtebaulichen Akzent setzen. Hier werden zahlreiche Zeugnisse jüdischer Kultur präsentiert. Zusätzlich vorgesehen sind ein Sonderausstellungsbereich und ein Veranstaltungssaal.
Das Museum wird sich auf folgende vier Hauptthemen und ihre räumliche und zeitliche Wechselbeziehung gründen:
- römischer Statthalterpalast und Fränkischer Königssitz
- mittelalterliches Rathaus
- jüdisches Quartier und spätere jüdische Geschichte
- mittelalterliches und neuzeitliches Stadtquartier und Goldschmiedeviertel bis zum Zweiten Weltkrieg.
Der preisgekrönte Entwurf für das Museumsgebäude am Kölner Rathausplatz stammt vom Saarbrücker Architekturbüro Wandel Hoefer Lorch + Hirsch und wird die Archäologische Zone und das Jüdische Museum zu einer Einheit verbinden. Der Museumsbau war von Anfang an umstritten, wie auch das Projekt als solches. Zunächst wurde eine geringe Funderwartung prognostiziert, in der Presse wurde kritisch über das Projekt berichtet und schließlich beschloss der Rat der Stadt Köln in insgesamt sechs Entscheidungen, dass der Standort nur an dieser Stelle sein könne. Der Baubeschluss wurde vom Rat im Juli 2011 gefasst, der Zuwendungsbescheid des Landes Nordrhein-Westfalen wurde am 7. Dezember 2011 erteilt. Der Stadtrat hat auch über die Finanzierung und den Betrieb der Anlage 2011 trotz der angespannten Haushaltslage entschieden.
Koordinaten: 50° 56′ 16,5″ N, 6° 57′ 30,6″ O