Juri Timofejewitsch Galanskow (russisch Юрий Тимофеевич Галансков; * 19. Juni 1939; † 4. November 1972 in Mordwinien) war ein sowjetischer Dichter, Historiker, Menschenrechtsaktivist und Dissident.



Untergrund-Zeitschrift »Phoenix 66«.


1961 wurde er (22-jährig) verhaftet und für mehrere Monate in eine Heilanstalt gebracht - im damaligen Real-Sowjet-Sozialismus erklärte man gern jemand, der sich den "Linien" nicht fügt, fuer psychisch krank, ausserdem war man dadurch "weg" fuer Zuhoerer" - im März 1966 bereits versteckte man ihn erneut in eine psychiatrische Anstalt, aber wohl kurz. - als er wieder raus war, demonstrierte im Juni 1966 vor der Moskauer US-Botschaft "Gegen die US-Invasion in der Dominikanischen Republik" (Demonstrieren, wenn dazu nicht die Partei selber aufgerufen hatte, galt in der SU als etwas sehr Verwerfliches, als "Aufruhr".) Zusammen mit Alexej Dobrowolskij, einem Buchbinder und Lyriker, griff er in einem offenen Brief Michail Scholochow an, der den Prozeß gegen die Schriftsteller Daniel und Sinjawskij verteidigt hatte (als sei das eine sinnvolle und richtige Massnahme gewesen, die Autoren vor Gericht zu zerren) - - er unterstützte daher auch den Journalisten Alexandr Iljitsch Ginsburg bei der Edition des Weißbuches zum Fall Sinjawskij/Daniel.

Am 19.1.1967 wurde er folglich verhaftet, aber "fuer Verletzung von Währungsvorschriften" - und zusammen mit A.I.Ginsburg zu 7 Jahren strengem Arbeitslager verurteilt, er trat im Lager mehrmals in Hungerstreik und starb am -4.11.1972^# im Lagerkrankenhaus, nach einer Operation.

en:Yuri Galanskov