Benutzer:Reinhardhauke/Epitaph für die Herzogin Sophie Agnes
Das Epitaph für die Herzogin Sophie Agnes in der ehemaligen Klosterkirche des Klosters Rühn in Rühn, einer Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern, wurde nach 1694 geschaffen. Das Epitaph ist als Teil der Kirchenausstattung ein geschütztes Baudenkmal.
Das barocke Epitaph für die Herzogin Sophie Agnes (1625–1694), seit 1654 Äbtissin des Klosters Rühn, wurde neben dem Altar auf der Nordseite des Chors angebracht. Es ist mit einer reich geschnitzten Einfassung umgeben. Im Aufsatz dahinter sieht man Wappen und Inschriften und darüber das Bildniss der Herzogin unter einem weit vorspringenden Baldachin. Die schlecht erneuerte Hauptinschrift lautet nach dem Inventar von 1811 wie folgt:
„DER WENDEN KÖNIGE UND OBOTRITEN HELDEN VOM HAUSE MECKLENBURG, AUS DEM MEIN ALTER STAM ENTSPRIESST, VORFAHRER SIND. OSTFRIESSLAND, HOLSTEIN MELDEN DIE NÄCHSTEN AHNEN AN, WOHER ICH URSPRUNG NAHM • MEIN VATER ADOLPH FRIEDRICH HIESS, IHN DRÜCKTE EIN UNSTERN UNVERSCHULDT • ALS TAUSEND JAHR MAN SCHRIEB SECHSHUNDERT ZWANZIG FÜNF, ICH DIESE WELT ERBLICKTE • DIE MUTTER ANN-MARI, DA ACHT JAHR ALT ICH, BLIEB • DIE MILDE VATER-HAND GAB MIR DAS KLOSTER RÜHNE • JEDOCH NICHT OHNE MÜH ICH SELBES MIR ERHIELT • IM KRIEG UND SCHWIRIGKEIT DES HÖCHSTEN ARM ERSCHINE UND HALFF MIR GNÄDIG DURCH, DRUM MEIN GEMÜTH GEZIEHLET AUF DANCKEN INNIG DEM, DER RUHE MIR GEGEBEN HIER WANDTE ICH SIE AN ZU SEINER FURCHT UND ZUCHT • DER IN'S VERBORGEN SIEHT, WEISS DAS IN MEINEM LEBEN ICH EHRE, REDLIGKEIT UND TUGEND NUR GESUCHT AUCH ARMEN GUTS ZU THUN • NOCH BEY GESUNDEN TAGEN, DES STERBENS EINGEDENCK, HAB ICH MEIN GRABMAHL HIER GESTIFFTET DAS MAN MICH ERBLASST DAREIN SOLL TRAGEN • DIE NACH-WELT, LESER, SAGT DIR MEHR ALS DIS VON MIR • DU ABER, GROSSER GOTT, BEWAHRE DIE GEBEINE STEH ÜBER MEINEM STAUB DER LETZTE. MEINEN GEIST IN DEINE HÄND AUFNIMM ZUR FREUDEN SIE VEREINE WANN KOMT DER FROHE TAG, DER AUF DIE GRÄBER SCHLEUSST.“
Darunter steht:
„DIE DURCHLEUCHTIGSTE PRINZESSIN SOPHIE AGNES HERZOGIN ZU MECKLENBURG, FÜRSTIN ZU WENDEN, SCHWERIN UND RATZEBURG, AUCH GRÄFIN ZU SCHWERIN, DER LANDE ROSTOCK UND STARGARD FREWLEIN, IST GEBOREN D: 11 JANUARY Ao 1625 UND SEHLIG AUS DIESER WELT GESCHIEDEN D 26 DECEMBER Ao 1694 NACH DEM SIE GELEBET 69 JAHR 11 MONAT 15 TAGE.“
Seitlich sind die die Wappen der Eltern, rechts das des Herzogs Adolph Friedrich (1588–1658) und links das der Herzogin Anna Maria (1601–1634), Gräfin von Ostfriesland, angebracht.
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Porträt der Herzogin
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Hauptinschrift
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Inschrift
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Schlie (Herausgeber): Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lübz und Plau. (= Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Band 4) 2. Auflage, Schwerin 1901, S. 88.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 53° 49′ 26,3″ N, 11° 56′ 18,6″ O
Kategorie:Baudenkmal in Rühn Kategorie:Epitaph in Deutschland Kategorie:Epitaph (17. Jahrhundert) Kategorie:Barockes Epitaph