Benutzer:Reinhardhauke/Grabstein für Judith von Pihartingen
Der Grabstein für Judith von Pihartingen in der katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist, der ehemaligen Stiftskirche der Augustinerchorherren in Beyharting, einem Gemeindeteil von Tuntenhausen im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, wurde 1513 geschaffen. Der Grabstein an der Nordwand der Vorhalle ist als Teil der Kirchenausstattung ein geschütztes Baudenkmal.
Der 2,25 Meter hohe und 1,12 Meter breite Grabstein aus rotem Marmor für Judith von Pihartingen stellt im Hochrelief die Stifterin in stehend in Lebensgröße dar. Sie ist in ein Nonnengewand gekleidet und trägt auf dem linken Arm die Klosterkirche. Seitlich und oben wird die Darstellung von Ranken umrahmt.
Auf dem abgeschrägten Rande lautet die Inschrift in gotischen Minuskeln:
„Anno domini 1513 sepulchrum istud, quo nobilis matrone Juditte huius cenobii Beyhertingensis fundatricis ossa recondita sunt, domino panthaleone praeposito procurante est erectum.“
Die Inschrift zu Füßen der Stifterin lautet:
„Coysecracio hvius Cenoby facta est tempore Innocenta Pape secvndi qiä regnare cepit in xxx et regnavit Annos xiiii Et hec peracta - est A Romano Gvrcensi Episcopo.“
An den Ecken sind vier Schilde mit dem Klosterwappen, zweimal das Lamm und zweimal die Johannesschüssel, zu sehen.
Die Stifterin wurde zunächst in der Marienkapelle beigesetzt, das Grab wurde 1479 in die Mitte der Kirche transferiert. Propst Christian Scheuchenstuel übertrug beim Umbau der Kirche im Jahr 1669 die Gebeine in die Nordwestecke des neuen Langhauses in ein Hochgrab. Propst Georg II. setzte um 1730 die Überreste neben den Weihbrunnstein in die Erde und stellte die Grabplatte an der Nordwand der Vorhalle auf.
Literatur
Bearbeiten- Gustav von Bezold, Berthold Riehl, Georg Hager (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Vom elften bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Erster Band: Die Kunstdenkmale des Regierungsbezirkes Oberbayern. Teil 2, Stadt München, Bezirksämter Erding, Ebersberg, Miesbach, Rosenheim, Traunstein, Wasserburg. Verlag der Vereinigten Kunstanstalten, München 1902, S. 1578. (Online)
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. Zweite Auflage, Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2002, ISBN 3-422-03010-7, S. 136.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 47° 55′ 26,9″ N, 11° 59′ 26,3″ O
Kategorie:Baudenkmal in Tuntenhausen Kategorie:Grabplatte (16. Jahrhundert) Kategorie:Marmorrelief Kategorie:Reliefporträt Kategorie:Skulptur (Bayern) Kategorie:Grabmal in Bayern Kategorie:Kirchenausstattung im Landkreis Rosenheim