Die Jüdengasse in Naumburg, einer Stadt im Süden von Sachsen-Anhalt und Verwaltungssitz des Burgenlandkreises, war seit 1350 das Wohnviertel (Ghetto) der Naumburger Juden.
Geschichte
BearbeitenAn der Ostseite des Topfmarktes führt ein Torbogen in die Jüdengasse. Im Jahr 1410 erließ der Naumburger Rat den sogenannten Judenbrief. Darin wurde festgelegt, dass nur 22 jüdische Familien in Naumburg wohnen durften.
Auf Betreiben des sächsischen Landesherren Kurfürst Friedrich (1463–1525) wurden die Juden 1494 aus allen sächsischen Städten und auch aus Naumburg vertrieben. Die für die Ausübung der religiösen Bräuche genutzten Gebäude des Ghettos wie Synagoge und Mikwe wurden zerstört.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich wieder Juden in der Stadt an, sie bildeten aber keine eigene Synagogengemeinde.
Literatur
Bearbeiten- Stadt Naumburg (Hrsg.): Naumburg an der Saale. Beiträge zur Baugeschichte und Stadtsanierung. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2001, ISBN 3-932526-93-7, S. 165–166.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 51° 9′ 6,7″ N, 11° 48′ 38,8″ O
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