Wandabzugshaube
BearbeitenAbsaughauben
Keine Absaugung funktioniert ohne zugfreihe Ergänzung der abgesaugten Luftmenge in den Raum.
Es gibt kleine Absaugtrichter direkt an der Schadstoffquelle. Nachteil: Unter Umständen behindern sie den Arbeitsbereich unzulässig.
Untere Absaugung, zum Beispiel durch ein Gitter im Tisch, ist für Schadstoffe mit starkem thermischem Auftrieb in der Regel ungeeignet.
Obere Absaughauben sind wegen der geforderten Kopffreiheit weit entfernt von der Schadstoffquelle. Deshalb benötigen sie eine große Luftmenge. Eine Ausnahme sind Dunstabzugshauben über dem Kochfeld. Der thermische Auftrieb des Wrasen ermöglicht eine Reduzierung der Luftmenge.
Eine seitliche Absaughaube über die ganze Fläche funktioniert nur mit schwebenden Schadstoffen, zum Beispiel Farbnebel. Mit der Raumluftergänzung sollte eine Querlüftung hin zur Haube angestrebt werden.
Eine seitliche Schlitzabsaugung arbeitet mit einem theoretischen negativen Luftimpuls.
Dokumentation einer Schlitzabsaugung
Die Konstruktion dieser Absaugung beruht lediglich auf praktischen Erfahrungswerten.
Aufgabenstellung: Es wird auf einem Tisch 750 x 1400 ein dichter Behälter Höhe 300 mit zu Staub gemahlenem Stein geöffnet und das Mahlgut umgefüllt. Der freiwerdende Schwebstaub ist abzusaugen.
Erfahrungswerte zur Haube: Eine Schlitzlänge von 1000 sollte ausreichen. Der Schlitz wird 450 über Tisch angeordnet. Der umlaufende Haubenrand sollte nicht kleiner als 200 sein. Er wird bis zum Tisch heruntergezogen. Der halbe Öffnungswinkel des Übergangsstückes sollte wegen einer gleichmäßigen Luftverteilung nicht größer als 22.5 grad sein. (hier 18 grad) Um Staubablagerungen in der Haube zu vermeiden, wird die Luftgeschwindigkeit im Schlitz gleichgroß wie im Absaugrohr gewählt. Es ergibt sich eine Schlitzhöhe von 15 mm. Die Fertigung ergab eine Schlitzhöhe von 16 mm.
Die Mindestgeschwindigkeit der Luft im Absaugrohr für verschiedene Medien findet man zum Beispiel unter:
[1] www.jacob-rohre.com/web/berechnu/geschwi3/geschwin.htm
Absauggeschwindigkeitsverteilung am Schlitz bei unterschiedlichen Luftmengen:
Schalldruckpegelmessung im Abstand von 0,5 m vor dem Schlitz:
Stillstand der Anlage 48 dB(A) Schlitzgeschwindigkeit 10,0 m/s 59 dB(A) Schlitzgeschwindigkeit 14,0 m/s 62 dB(A) Schlitzgeschwindigkeit 15,2 m/s 66 dB(A) Schlitzgeschwindigkeit 19,5 m/s 70 dB(A) Schlitzgeschwindigkeit 22,5 m/s 76 dB(A)
Raucherfassungsgrenzen:
Der Arbeitstisch wurde in ein 100 mm-Raster unterteilt. Die Höhenangaben beziehen sich auf den Schlitz.
(Schlitzhöhe = 0, Tischhöhe = -450)
Beispiele für „erfasst“ / „nicht erfasst“
Messwerte:
Luftgeschwindigkeit am Schlitz 22,5 m/s
Luftgeschwindigkeit am Schlitz 19,5 m/s
Luftgeschwindigkeit am Schlitz 15,2 m/s
Luftgeschwindigkeit am Schlitz 10,0 m/s
Fotos bei der geplanten Luftmenge von 1100 m³/h , Schlitzgeschwindigkeit 19,5 m/s, Schalldruckpegel 70 dB(A):
Erfassung im zu erwartenden Abstand und in Höhe des zu öffnenden Behälters, den Rauch bewusst von der Haube weggeblasen.
Fazit:
Schlitzabzugshauben sollen keine plötzlichen Querschnittsänderungen aufweisen. Die Einhaltung des halben Öffnungswinkels von
max. 22,5 grad ist sinnvoll.
Schlitzerfassungsgeschwindigkeit von 15 m/s mit einer Erfassungstiefe von ca. 50 cm ist die untere sinnvolle Grenze.
Bei Absaugung heißer Gase ( thermischer Auftrieb ) ist eine zusätzliche Oberhaube mit geringer Abluftmenge erforderlich.
Das Optimum für eine Tischabsaugung liegt bei einer Schlitzgeschwindigkeit von 22,5 m/s, bedingt aber einen Schalldruckpegel von 76 dB(A).
Die Blechumrandung des Schlitzes, welche verhindert, dass Luft hinter der Haube abgesaugt wird, sollte nicht kleiner als 200 mm sein.
Sie muss bis Tischhöhe runtergezogen werden.
Die Schlitzhöhe kann ohne Bedenken 500 mm über Tisch sein. Sie sollte 300 mm über der Schadstoffquelle sein.
Quellennachweis:
Recknagel, Sprenger, Hönmann, R. Oldenburg Verlag, 66. Auflage Seite 1532 und folgende
Berechnungskatalog: Ilka ; [Institut für Luft- und Kältetechnik, Dresden] Verlag VEB Kombinat Luft- u. Kältetechnik, 1973
- ↑ Recknagel, Sprenger, Hönmann: Recknagel, Sprenger, Hönmann. S. 1532+.