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Karl Wilhelm Hauser' (Hausser) (1887 in Mannheim; † 1933) war ein deutscher Physiker. Als eher mittelmäßiger Schüler ging er nach dem Abitur nach München, um zwei Semester Mathematik, Chemie und Philosophie zu studieren. Er wechselte 1909 als Doktorand nach Heidelberg zum Nobelpreisträger von 1905 Philipp Eduard Anton Lenard (1862-1947), der 1907 das physikalische Institut übernommen und 1909 das radiologische Institut gegründet hatte. Haußers Aufgabe war, das Abklingen bestimmter Phophorezenzbanden mit dem Okular-Fotometer zu untersuchen.1913 promovierte Haußer mit einer Arbeit "Photometrische Bestimmungen am Phosphorenzbanden", wobei es ihm gelang, zwei so starke Fotometrieanordnungen zu entwickeln, die es ermöglichten, das Abklingen von Phophoren über mehrere Stunden zu verfolgen.[1]. Nach der Promotion ging Haußer auf Empfehlung von Lenard zu Friedrich Krüger (1877-1940) nach Danzig. Beim Kriegsausbruch meldete sich Haußer als Freiwilliger und wurde in Baden zur Infanterie eingezogen. Krüger holte ihn aber zu Beginn des Jahres 1915 wieder nach Danzig, da er Hilfe bei der Organisation des militärischen Röntgenwesens bedurfte, das ihm übertragen worden war. Auf einer Reise steckte sich Haußer mit Diphtherie an und musste monatelang behandelt werden. Die starken Medikamente erzeugten bei ihm Lähmungserscheinungen, die erst allmählich wieder abklangen. Nach seiner Genesung leitete er die Röntgenstation zuerst in Danzig und dann in Berlin, wo ihn sein Danziger Freund Hans Rukop (1883-1958) zur Telefunken holte. Rukops Aufgabe war es, die Fabrikation von Vakuumröhren den Kriegserfordernissen anzupassen. Hier leistete Haußer Erstaunliches und wurde in den physikalischen Fabrikvorstand berufen. Nach Ende des Krieges kehrte er nicht an die Universität zurück, sondern blieb in Berlin, und heiratete die promovierte Physikerin Isolde Ganswindt (1889-1951)im Jahre 1918.[2][3]


Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1887 Kategorie:Gestorben 1933 Kategorie:Mann

  1. Ramsauer, Carl: Zum Gedächtnis an K.W.Haußer. Zeitschrift für technische Physik 1934 (15).
  2. Kossel, Walther: Zum Gedächtnis an K.W. Haußer. Strahlentherapie 1933 (48). S. 201-222.
  3. Kant, Horst: Von der Lichttherapie zum Zyklotron: Das Institut für Physik im Heidelberger Kaiser-Wilhelm Institut für medizinische Forschung bis 1945. In: Beck, Lorenz, Laitko, Hubert: Dahlemer Archivgespräche. Bd. 13. Berlin 2008. S. 49-92.