Neues Projekt: Renfe-Baureihe 440
Die Baureihe 440 ist eine Serie elektrischer Triebzüge der spanischen Eisenbahngesellschaft Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles (Renfe).
Geschichte und Beschreibung
BearbeitenMit der fortschreitenden Elektrifizierung der spanischen Eisenbahnstrecken sowie der Erhöhung der Fahrspannung von 1500 V auf 3000 V entstand ein Bedarf an schnellen elektrischen Triebzügen für den Vorortverkehr der Großstädte. Damit diese zwischen den Zügen des Fernverkehrs, ohne jene zu behindern, eingesetzt werden konnten, waren ein hohes Beschleunigungsvermögen und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h wünschenswert. Vor diesem Hintergrund wurde die Baureihe 440 entwickelt.
Die für die iberische Breitspur konzipierten Fahrzeuge wurden zwischen 1974 und 1985 bei den Unternehmen CAF (Triebwagen) und Macosa (die meisten Steuer- und Mittelwagen) gebaut. In ursprünglicher Konfiguration waren sie als dreiteilige Einheiten aus einem Triebwagen mit Gepäckabteil, einem antriebslosen Mittelwagen und einem Steuerwagen zusammengesetzt. Sie sind untereinander kuppelbar, bis zu drei Einheiten konnten können gemeinsam eingesetzt werden. Jede Einheit ist 80,164 m lang und hat eine Masse von 150,4 t. Die Wagenkästen ruhen auf je zwei zweiachsigen Drehgestellen von denen nur jene des Triebwagens angetrieben werden. Jede Antriebsachse ist mit einem eigenen 290 kW leistenden Elektromotor verbunden, woraus sich für den Triebzug die Achsfolge Bo’Bo’+2’2’+2’2’ und eine Gesamtleistung von 1160 kW ergeben. Zahlreiche Elemente entsprachen solchen der Baureihen 432 und 444. Neuartig waren die Sekundärfederung der Drehgestelle mit Luftfedern und die Scheibenbremsen mit elekrtomagntisch angesteuerten Bremsklötzen. Die elektrischen Komponenten lieferten die Firmen Westinghouse España S.A. (WESA) und General Electric Española unter Lizenz von Mitsubishi.
Insgesamt 255 Einheiten wurden an die Renfe ausgeliefert; die beiden letzten, die mit einer Chopper-Steuerung ausgestattet wurden, wurden der Unterbaureihe 440.5 zugeordnet. 1978 wurden für den Einsatz auf der Bahnstrecke Aluche-Mostoles 10 zweiteilige Einheiten nur aus Trieb- und Steuerwagen ausgeliefert, die später um einen Mittelwagen ergänzt wurden.
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440-107 in der Lackierung R1 in Busdongo (2001)
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440-125 in Palencia, Farbgebung „Cercanias“ (2003)
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Ein 470 in aktueller Farbgebung in Mataporquera (2019)