Wikimanie-Teilnehmer vor dem Tagungsgebäude, dem International Congress Centre Katowice

Ich habe schon an mehreren WikiCons, WikidataCons und Summits teilgenommen. Die diesjährige Wikimania 2024 war jedoch meine erste. Die polnischen Gastgeber haben die Veranstaltung perfekt organisiert, und selbst die notwendigen Maßnahmen wie Einlasskontrollen oder der Corona-Schutz waren sehr entspannt. Natürlich haben die polnischen Organisatoren die Messlatte sehr hoch gelegt, woran sich die Organisatoren nachfolgender Wikimanias messen müssen. Und nicht zu vergessen: die nicht minder perfekte Organisation durch Mandy Okereke und Sandro Halank von WMDE.

Wichtig waren für mich neben den Vorträgen die zahlreichen Kontakte zu den deutschen und internationalen Wikimedianern. Dabei gab es sogar ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Mitglied der ägyptischen Wikipedianer, mit denen es bisher nur Treffen in Kairo gab. Auch gab es eine Reihe technischer Informationen und Lösungen, die gerade kleinen Projekten wie Wikivoyage helfen dürften. Und zu einem Small-Talk außerhalb des Konferenzzentrums mit Jimmy Wales hat es auch gereicht.

 
Die Unterkunft gab es im Qubus Hotel

Ich bin bereits am Montag, dem 6. August 2024, angereist. Die Anreise war entspannt, insbesondere weil ich dem Fussis Hinweis gefolgt bin, mit dem nicht über Berlin, sondern über Cottbus nach Frankfurt (Oder) zu fahren. Die Umstiegszeiten waren ausreichend lang, so dass sogar ein längeres Gespräch mit Birgit Müller möglich war. Es gab kaum Verspätungen, so dass ausreichend Zeit für das Hotel (Qubus) und das abendliche Kick-off war. Natürlich konnte man gleich Kontakte mit den mitreisenden Wikimedianern knüpfen.

6. August 2024

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Denkmal für Henryk Sławik und József Antall unweit des Kongresszentrums

Ursprünglich sollten am Dienstag die Hackathons stattfinden, die aber auf den Donnerstag und den Freitag verschoben wurden. So habe ich die Zeit für den Architekturrundgang durch Katowice genutzt. Leider war ich zu spät dran, um noch einen weiteren Rundgang durch die „Altstadt“ zu unternehmen. Ich habe den Rundgang gleich genutzt, um den Wikivoyage-Artikel zu Katowice zu erweitern. Das Denkmal für Henryk Sławik und József Antall hat mich sehr beeindruckt, weil sie sich für Rettung von 5.000 polnischen Juden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eingesetzt hatten.

Pünktlich zur Frühstückseröffnung im Hotel war es noch ruhig, und es gab um so mehr Zeit, einige der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Itti und Leserättin besser kennenzulernen.

Sitzungen

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Während der Eröffnungsveranstaltung
 
DerHexer wurde ausgezeichnet.

Am ersten und letzten Tag fanden die gut organisierten und unterhaltsamen Eröffnungs- bzw. Abschlusssitzungen statt. Auf der Abschlussveranstaltung gab es mit dem WikiOrchestra ein Novum. Und natürlich möchte ich auch dem Hexer zu seiner Auszeichnung als Wikimedia of the Year.

Besuchte Veranstaltungen

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Wie bereits angedeutet, lag mein Schwerpunktinteresse auf Technologie, Open Data, Governance & strategy und Community engagement.

Auswahl besuchter Veranstaltungen

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  • Allgemein: Communication as human beings (Lorenzo Losa)
  • Technology: Structured Data (PMG), Future of Mediawiki (Birgit Mueller), Open Refinement and Wikidata (Asaf Bartov), How to fix all linter errors (PMG), A brand new citation option – What does this mean for citation templates? (Eline Koelman), Parsoid is coming (C. Scott).
  • Governance & strategy: Wikimedia Summit 2024 Follow-Up - Looking back and ahead (Eva Martin u. a.), Looking into the future of affiliate gatherings: what comes after the Wikimedia Summit? (Eva Martin u. a.).
    • Bei dem zweiten Session ging es um u. a. um den Global Council. An dem Konzept des Global Council gab es Kritik, dass es sich hierbei um ein westliches Konzept handelt. In einem umfangreicheren Redebeitrag stllte z. B. Natalia Tynkiv aus der Ukraine fest, dass so etwas schon nicht mehr in Osteuropa und der Ukraine funktioniere, und erst recht nicht in Asien.
  • Community engagement: Supporting minority languages (Hugo Lopez), Empowering Wikidata editors and content with the Wikidata Quality Toolkit (Albert Meroño).

Eigener Vortrag

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Am Samstag, dem 10. August 2024, habe ich meinen eigenen Vortrag: „Wikimedia is more: how sisters can help overcoming problems of the Wikipedias“. Durch die Verschiebung wurde aus einem 25-Minuten-Beitrag eine 55-Minuten-Session, so dass auch Platz für Beispiele blieb. Der vielleicht interessanteste Kommentar war der, dass es auf Wikivoyage viel entspannter zugeht.

Technische Gespräche

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Während der Wikimania konnte ich zu drei technischen Interessensgebieten Gespräche führen:

  • Parsoid-Parser mit Isabelle Hurbain-Palatin. Der Parser wird momentan auf Wikivoyage ausgerollt, was bis Dezember abgeschlossen werden soll. Insbesondere sollen rechtzeitig Probleme erkannt werden. Und ich konnte erfahren, dass Problemlösungen auch in Tagesfrist machbar ist.
  • Laden von JavaScripten erst bei Bedarf. Dazu konnte ich mit Novem Linguae umfangreich diskutieren.
  • Mit James Heilmann habe ich die Möglichkeit Einrichtung des Werkzeugs Content translation besprochen. Es gibt bereits erste Versuche, einen Grant für die Bezahlung des Programmierers zu erhalten.

Bericht über eine Einzelveranstaltung: Wikivoyage Meetup

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Am Freitag, dem 9. August 2024, habe ich an einem von der tschechischen Community organisierten Meetup teilgenommen. Dies kam den Teilnehmern offensichtlich ganz recht: sie fragten und ich antwortete fast die ganze Zeit.

Treffen mit ägyptischen Wikipedianern

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Ich habe mit zwei ägyptischen Wikipedianern mich ausgiebig unterhalten und wir wollen im Kontakt bleiben.

Gaststättenbesuche

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Alle deutschen Wikivoyager besuchten zusammen verschiedene Gaststätten und Restaurants.Weil wir nur zu zwei waren, gab es auch keine Probleme. Offensichtlich hat das Tatiana nicht zu Unrecht einen guten Ruf. Fussi hatte es bereits einen Tag vorher reserviert.

Was hat mir persönlich die Teilnahme an der Wikimania gebracht und konnte ich anderen etwas weitergeben?

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Zuallererst konnte ich meine Netzwerke ausbauen, und zwar über den deutschsprachigen Raum hinaus. Die technischen Gespräche helfen mir dabei, technische Verbesserungen in Wikivoyage umzusetzen. Ich denke, dass ich der tschechischen Wikivoyage-Community mit Rat und Tat helfen konnte.

Ich habe die Wikimania in einer offenen und freundlichen Atmosphäre erlebt. Ich denke, dass ich in der Zukunft an weiteren Wikimanias teilnehmen werde, wenigstens online.