SHW Casting Technologies GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Sitz | Wasseralfingen, Königsbronn |
Leitung | Geschäftsführung: Dipl.Ing. Ulrich Severing, Reiner Eschen |
Mitarbeiterzahl | ca. 350 |
Branche | Maschinenbau / Gießerei |
Website | http://www.shw-ct.de |
Die Historie der SHW Casting Technologies GmbH geht bis auf das Jahr 1365 zurück, als die Eisengewinnung auf der Schwäbischen Alb ihren Anfang nahm. Die Firma entstand aus dem Gießereisegment der ehemaligenSchwäbischen Hüttenwerke.
Die SHW Casting Technologies GmbH ist das älteste Industrieunternehmen Deutschlands.
Heute besteht die SHW Casting Technologies GmbH aus den Werken in Aalen-Wasseralfingen, Königsbronn und Torrington (USA). Neben der Herstellung von Großmotorengehäusen und Walzen unter anderem für die Papierindustrie, werden auch hochwertige Komponenten für die Energieerzeugung gefertigt.
Durch ihre qualitativ erstklassigen Produkte hat sich die Firma eine führende Position auf dem internationalen Markt erarbeitet.
Geschichte der Werke
BearbeitenKönigsbronn
BearbeitenGegründet von Zisterziensermönchen wurde auf dem heutigen Areal des Königsbronner Werks bereits 1365 begonnen industriell zu arbeiten. Das macht das Werk zum ältesten Industriebetrieb in Deutschland. In 1557 erfolgte der erste Branchenzusammenschluss: Herzog Christof von Württemberg führte alle Hütten seines Herrschaftsgebietes zusammen. Mit der Krönung von Friedrich I. wurde das Werk Königsbronn zur „Königlichen Gießerei“.
1582 wurden die „Eisenwerke“ in Königsbronn und Itzelberg an die Brenztaler Werke verpachtet. Im Jahr 1598 zahlte Herzog Friedrich I. seine Mitgesellschafter aus. Damit wurden alle Hütten im Brenz- und Kochertal in herzoglichem Besitz und unter einheitlicher Leitung zusammengeführt.
Der erste Kokillenguss ist auf das Jahr 1665 datiert. In Kokillen gegossene Walzen werden in Königsbronn seit 1832 gefertigt, nur drei Jahre später – 1835 – wurde die erste Papierkalanderwalze ausgeliefert. Seither hat sich das Königsbronner Werk auf dieses Produkt spezialisiert und wurde in diesem Segment Weltmarktführer mit einem Marktanteil von über 80 Prozent.
Mehr als 75 000 Walzen wurden seit 1835 im Kokillenguss produziert.
Wasseralfingen
BearbeitenIm Jahre 1671 entstand am Fuße des Braunenberges wegen des dortigen Erzreichtums der Hochofen in Wasseralfingen. Im folgenden Jahrhundert beschäftigt Wasseralfingen bis zu 2.000 Mitarbeiter in der Hüttenindustrie. 1803 fällt das Schmelzwerk Wasseralfingen durch Säkularisation der fürstprobstlich-ellwangerischen Gebiete an den württembergischen Staat. Drei Jahre später übernimmt das württembergische Königshaus die Eisenwerke. Die württembergischen Hüttenwerke erhalten den Titel „Königlich württembergische Hüttenwerke“. Davon ist auch die Krone auf dem Logo der SHW Casting Technologies GmbH abzuleiten. 1841 stellt man in Wasseralfingen die erste Dampfmaschine auf. Als erstes Unternehmen in Deutschland folgt im Jahr 1876 die erste Grubenbahn im Land. Die „Wasseralfinger Öfen“ sind mittlerweile weltbekannt. Bedeutende Bauwerke, wie der Stuttgarter Pavilion am Schlossplatz, wurden in Wasseralfingen gefertigt.
Im Jahre 1921 erfolgte ein weiterer Schritt in der Fortentwicklung: die Zusammenführung von Erz und Kohle. Die königlich württembergischen Hüttenwerke und die Gutehoffnungshütte Oberhausen (heute MAN AG) gründen dieSchwäbischen Hüttenwerke. Die SHW entwickelte sich in den letzten 20 Jahren zunehmend als Automobilzulieferer. Die MAN AG in München sowie die Landesstiftung Baden-Württemberg hielten bis 2005 die Firmenanteile zu je 50 %.
Torrington
Bearbeiten1985 expandierte die SHW in Nordamerika und übernahm von der Farrel Corp. in Ansonia, CT den Walzensektor. Hiermit sollten einbaufertige Papierkalanderwalzen für den amerikanischen Markt geliefert werden. 1991 wurde auf 4650 m² in Torrington, CT, ein neues Kompetenzzentrum gebaut, welches 1995 aufgrund des hohen Bedarfs um knapp 1000 m² erweitert wurde. Bis heute werden hier Papierkalanderwalzen applikationsfertig bearbeitet. Zusätzlich sorgt ein Service für termingerechte Walzeninstandsetzung.
Zusammenlegung der Werke
BearbeitenAus strategischen Gründen wurde 2002 die SHW Casting Technologies GmbH gegründet, welche die Werke Königsbronn, Wasseralfingen und Torrington umfasst. In 2005 kam es zu einem Management-Buy-Out, woraus die CT Gruppe entstand. In 2006 werden die Heidenheimer Gießerei und die Caterpillar Gießerei in Kiel als weitere Unternehmen in die Gruppe mit aufgenommen.
Die SHW Casting Technologies GmbH musste im April 2013 Insolvenz anmelden. Im Zuge der im Rahmen der Insolvenz einhergehenden Umstrukturierung und Neuausrichtung ist die Gießerei in Kiel im August 2013 an seinen vorherigen Eigentümer Caterpillar zurückgegangen. Die Heidenheimer Gießerei wurde zum Jahresende 2013 geschlossen. Die Herstellung und der Vertrieb von qualitativ erstklassigen Gussteilen werden nach wie vor in den verbliebenen Werken Wasseralfingen, Königsbronn und Torrington (USA) fortgesetzt. Im Jahr 2015 feiert die SHW als ältestes deutsches Industrieunternehmen ihr 650 – jähriges Bestehen.