Wenn ich mir was wünschen dürfte...

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...käm' ich in Verlegenheit. Wie schön es wäre wenn die Menschen sich so verhielten und vertrügen, wie man es sich von einem guten Team oder einer großen Familie wünschte. Aber man kennt es ja, das klappt nicht einmal im Kleinen und so wird der Wunsch ein idealistischer bleiben, ein jeder hat seine eigenen Interessen und Kommunikation ist ein wunderlich Ding und tut ihr Übriges. So könnte man nun die Hände in den Schoß legen und sich ergeben, denn ganz Gallien ist erobert. Ganz Gallien? Nein.

Ja, Kommunikation ist ein wunderlich Ding und viele harte Fronten haben ihre Wurzeln in Missverständnissen und Angst vor dem Fremden oder Unbekannten. Wissen ist Verantwortung, Wissen kann nähern, wer sorgsam damit umgeht, kann an einem guten Tag mit dem richtigen Ton vielleicht ein Bausteinchen beitragen, um im Team oder der großen Familie Distanzen zu überbrücken. Vielleicht ist die Wikipedia-Gemeinschaft wie das kleine gallische Dorf und lässt sich nicht unterkriegen und besteht auch gegen Zwietrachtsäer und andere Missgünstige. Vielleicht hält sie den Stress des fortgesetzten Diskurses nicht nur aus, sondern stärkt sich auch daran?

Könnte dabei Folgendes zutreffen und die oben formulierte Absicht unterstützen, nämlich dass Form nicht über Inhalt geht? Herr Pöppelmeier, wo auch immer Sie sind, danke für den Satz, mit dem Sie mir diesen Gedanken möglich gemacht haben. Vor vielen Jahren prägten Sie den Ausspruch, dass es wichtiger sei mein und dein zu unterscheiden als mir und mich. Über die Jahre wird mir die Tragweite dessen mehr und mehr bewusst. Regeln sind nicht um Ihrer selbst Willen gemacht, sondern für Menschen. Oder wie Thea von Harbou und Fritz Lang offenbarten, dass zwischen Mensch und Maschine ein Herz gehört. Respektvoll Mitmenschen und deren Ansichten und Ängste zu achten - ein hohes Gut.

Ein weiteres Werkzeug im Sinne des Gesamtbildes (bitte mit einem Augenzwinkern verstehen) könnte das Hohelied an das Füllwort und die Geschmeidigkeit der Form sein. Dem Anschein nach anachronistisch, aber meiner Lesart nach zwei Schritte in die Zukunft gedacht. Thea von Harbou, Fritz Lang, George Orwell, die Maschine und das Herz, Regeln dienen Menschen nicht umgekehrt - letztlich geht es um Menschen und nicht darum sie sklavisch Standards zu unterwerfen. Um den Bogen zum Verfassen von Artikeln, Füllworten und der Verantwortung zu schlagen die aus Wissen erwächst, denke ich hier laut: Wissen für sich selbst oder innerhalb eines elitären Kreises zu behalten ist innerlicher Geiz. Erkenntnisse zu teilen bereichert und erscheint mir erfolgversprechender, wenn man dies in einer Weise tut, die es einem potentiellen Empfänger nicht zu schwer macht. Präzision ist wichtig und kann kaum zu hoch eingeschätzt werden, aber Füllworte, Abwechslungsreichtum und geschickte Übergänge erhöhen oft den Lesefluss und damit vielleicht auch die Multiplikation. Wissenschaft ist keine Lyrik, richtig, aber es macht Wissen im Gegenzug nicht falsch, nur weil man es ansprechend verpackt. Newspeak/Neusprech lauert sonst vielleicht hinter der übernächsten Ecke. Doppelminusschlecht.

Es könnte sein, dass diese Gedanken völliger Unsinn sind, aber hier stehe ich gerade in meiner Entwicklung.

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