Franjo Schruiff (* 29. August 1968 in Oslip/Uzlop, Burgenland) ist ein österreichischer Rechtsanwalt sowie Menschenrechts- und Migrationsexperte.

Franjo Schruiff ist selbständiger Rechtsanwalt in Wien und leitet die Kommission 6 der Volksanwaltschaft. Er ist vor allem für seine Expertise im Minderheiten- und Volksgruppenrecht bekannt.

Franjo Schruiff besuchte das Bundesgymnasium in Eisenstadt und beendete seine Schullaufbahn im Jahr 1968 mit der Matura.[1] Schon während der Schulzeit arbeitete der Burgenlandkroate als Radio- und Fernsehredakteur im ORF-Landesstudio Burgenland.

Von 1991 bis 1999 war Franjo Schruiff parlamentarischer Referent für Minderheiten, Menschenrechts- und Migrationspolitik. Während der kriegerischen Ereignisse auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien war er regelmäßig als Übersetzer für die Aktion Nachbar in Not des ORF, für die Internationale Helsinki-Föderation und die OSZE im Einsatz.[2]

1989/1990 war Franjo Schruiff Obmann des Kroatischen Akademikerklubs in Wien, von 1990 bis 1994 Vizepräsident der Jugend Europäischer Volksgruppen, des europäischen Dachverbandes von Minderheiten-Jugendorganisationen. Daneben machte er sich einen Namen mit seinem ehrenamtlichen Engagement in diversen Organisationen wie etwa der Initiative Minderheiten und der Österreichischen Liga für Menschenrechte.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften war Franjo Schruiff als Konzipient und ab 2006 als selbständiger Rechtsanwalt in der Kanzlei Teicht & Jöchl tätig. Spezialgebiete seiner juristischen Tätigkeit sind das Arbeits- und Sozialrecht. Zusätzlich absovlierte er das postgraduale Studium "Europarecht mit Schwerpunkt im europäischen Wirtschaftsrecht" an der Donau-Universität Krems.

2012 bestellte ihn die Volksanwaltschaft als einer der Leiter einer Menschenrechtskommission.[3] [4] Seine Kommission ist für das gesamte Burgenland und in Niederösterreich für die politischen Bezirke Amstetten, Baden, Bruck a.d. Leitha, Lilienfeld, Melk, Mödling, Neunkirchen, Scheibbs, St. Pölten, Waidhofen a.d. Ybbs, Wiener Neustadt und Wien Umgebung zuständig.[5]

Privates

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Franjo Schruiff ist Vater dreier Kinder und spricht neben seiner Muttersprachen Deutsch und Kroatisch fließend Englisch, Serbisch und Bosnisch.

Veröffentlichungen

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Herausgeberschaften

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  • Bridges instead of Walls – Minderheiten in Zentraleuropa, Mattersburg 1993.

Monographien

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  • Die Betriebsübergangsrichtlinie der EG in der Fassung 2001/23/EG. Wien 2004, Manz-Verlag (Schriftenreihe Euro-Jus der Abteilung für Europäische Integration, Donau- Universität Krems; 7), ISBN 3-214-00268-6.

Buchbeiträge

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  • Volksgruppensprachen in der burgenländischen Verwaltung unter besonderer Berücksichtigung der burgenländischen Kroaten. In: Mit Sprache leben, Praxis der Mehrsprachigkeit, Hrsg.: Holzer/Pröll. Klagenfurt 1994.
  • Van iz tradicionalne izolacije – Uključiti se u svit. U: Svečani spis “50 jet Hrvatski akademski klub”, Beč/Wien 1998.
  • 50 ljet internacionalna ljudska prava (50 Jahre Menschenrechtskonvention). U: Gradišće Kalendar, Željezno/Eisenstadt 1999.
  • Europäische Kooperationen zu Minderheitenfragen. In: Entweder-und-oder, Vom Umgang mit Mehrfachidentitäten und kultureller Vielfalt, Hrsg. Eva Müllner für KulturKontakt Austria, Wien 2000.
  • Uloga folkora u kulturnoj suradnji Gradišćanskih Hrvatov prik granic. U: Poruka i sadašnost Hrvata u Slovačkoj, Izdavač: Hrvatski kulturni savez u Slovačkoj. Bratislava 2001.
  • Medzinárodné kontakty chorvátskey menšiny na Slovensku. U: Odkaz a súčasnost Chorvátov na Slovensku, vydal: Chorvátsky kultúrny zväz na Slovensku, Bratislava 2001.
  • Hrvatske manjinske udruge u Beču i jačanje kulturno-prosvjetne suradnje s Republikom Hrvatskom. U: Manjinska prava Gradišćanskih Hrvata u Republici Austriji, Izdavač: Ministarstvo vanjskih poslova Republike Hrvatske, Zagreb 2002.
  • Gesetzliche Grundlagen des Schutzes der kroatischen Minderheit in Wien, aktueller Anpassungsbedarf und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Republik Kroatien im Kultur- und Bildungsbereich. In: Die Minderheitenrechte der burgenländischen Kroaten in der Republik Österreich, Hrsg.: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kroatien, Zagreb 2002.
  • Die aktuelle Situation der kroatischen Volksgruppe in Wien. In: Von Minderheiten zu Volksgruppen, Hrsg.: integratio, Ernö Deak, Wien 2004.
  • 500 Jahre zugehörig – Die Burgenlandkroaten. In: Musik der Kroaten im Burgenland, Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Band 110, Hrsg.: Ursula Hemetek und Gerhard J. Winkler, Eisenstadt 2004.

Zeitschriften

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  • Ausländergesetze richten sich gegen Inländer. In: Parlament 17/1994 (Beilage zur Wiener Zeitung). Wien 1994.
  • Das neue völkische Prinzip als Kampfansage gegen die Demokratie. In: Skolast, Zeitschrift der Südtiroler HochschülerInnenschaft.1/2 1996. Bozen 1996.
  • Traps for minority media. In: contact bulletin 1/2000, Bruxelles 2000.
  • Fallen für Minderheitenmedien. In: multimedia 07/08 2000, Wien 2000.
  • Sprache, Recht und Macht. In: teaching human rights 11/2001, Wien 2001.
  • Sprachen für Sonderlinge. In: Die Furche (Dossier), Nr. 7, 17.2.2005.
  • Grenzen und Zulässigkeit der Überwachung von Mitarbeitern am Arbeitsplatz. In: nova & varia, Zeitschrift des Juristenverbandes, Nr. 2/2006, Wien 2006.

Online-Publikationen

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Fußnoten

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  1. SchülerInnen des Jahrgangs 1986, BG Eisenstadt, abgerufen am 26. Mai 2014.
  2. "Report under the Moscow Human Dimension Mechanism to Croatia", Website Ambassador Hans Corell, abgerufen am 28. Mai 2014.
  3. "Volksanwaltschaft bestellt Leiter der Kommissionen", derstandard.at, abgerufen am 26. Mai 2014.
  4. "Schruiff unter Kommissionsleitern", orf.at, abgerufen am 26. Mai 2014.
  5. "Volksanwaltschaft bestellt Leiter der Kommissionen", Website der Volksanwaltschaft, abgerufen am 26. Mai 2014.
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Website der Rechtsanwaltskanzlei Franjo Schruiff
Lebenslauf von Franjo Schruiff auf der Website der Volksanwaltschaft
Verzeichnis der wissenschaftlichen Arbeiten von Franjo Schruiff im Katalog der Universitätsbibliothek Wien