Tja das war leider nichts, denn ich habe mich entschieden von mir aus keinen Faden des „web of trust“ weiterzuspinnen. Ich möchte dies jedoch auch begründen. Zunächst der Text der Vorlage zur Orientierung (Stand 14. Mai 2005):
Diese Seite dient dazu, versuchsweise ein Vertrauensnetz (Web of trust) aufzubauen, um Benutzer besser einschätzen zu können. Wenn das System Erfolg hat, wäre in Zukunft eine Implementierung in die Software möglich.
Was heißt "Vertrauen"?
Vertrauen in der Wikipedia hat nichts mit Vertrauen im Sinne des herkömmlichen Web of trust zu tun, d.h. man bestätigt keine Identitäten, sondern es geht lediglich darum zu dokumentieren, welchen Leuten man eine seriöse Umgangsweise mit der Wikipedia zutraut. Vorangegangene Erfahrungen in der Wikipedia, Kontakte im Zusammenhang mit Fragen oder fachlichen Auskünften, persönliche Treffen oder Ähnliches sollten bei der Entscheidung als Grundlage dienen.
Allerdings ist Vertrauen in diesem Sinne nicht mit persönlicher Sympathie gleichzusetzen und sollte auch nicht damit verwechselt werden. Denk also bitte immer daran: Auch wenn du nicht auf dieser Liste stehst, heißt das nicht, dass man dir misstraut.
Diese Liste muss von Hand gepflegt werden, und dafür hat nicht jeder tagtäglich Zeit. Halte also eine Vertrauensliste, auf die Du triffst weder für vollständig noch für abgeschlossen.
Mach mit! :) und lege deine eigene Vertrauensliste an. Mit {{Vertrauensnetz}}
kannst du diesen Text dort einfügen.
Es wird also dokumentiert wer zuverlässig ist und wer nicht, um hierüber eine interne Referenz zu schaffen. Die Aussage „Auch wenn du nicht auf dieser Liste stehst, heißt das nicht, dass man dir misstraut“ ist wichtig und korrekt, jedoch gibt es ja auch ein Misstrauensnetz welches an selber Stelle zusätzlich von vielen Nutzern gepflegt wird. Zum Vertrauensnetz gibt es viele Unkenrufe in Bezug auch Grüppchenbildung und Adminstratorenseilschaften, welche ich jedoch nicht ausführen möchte da es hierzu bei der Wikipedia auch genug Spezialisten gibt. Worum geht es mit also? Im Grunde um zwei Fragenkomplexe:
- Wozu dient das Vertrauensnetz, wem ist es nütze? Erfüllt es diese Ansprüche, die zu seiner Schaffung führten?
- Welche Nachteile und Probleme sind mit dem Konzept eines „Web of Trust“ verbunden? Wurden diese umschifft und die Kritikpunkte gelöst oder sind diese immernoch aktuell?
Aussagegehalt eines Vertrauensnetzes bei der Wikipedia
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Eine Liste mit Namen, also ohne eine Einschätzung der Nutzer oder Gründe für die Eintragung auf dieser Liste ist von geringem Aussagegehalt. Sie sagt der betreffenden Person nicht was diese richtig gemacht hat und wie man das ausgesprochene Vertrauen gar noch steigern könnte. Sie sagt dem Leser, wie auch dem Betroffenen, nicht wann und wofür der Nutzer als vertrauenswürdig erachtet wurde und nach welchem Maßstab dies erfolgt. Es gibt keinen solchen Maßstab. Das Vertrauen beruht auf einer subjektiven Einschätzung eines Nutzers, der über einen bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Artikelfeld einen anderen Nutzer kennengelernt hat und ihn hier als zuverlässig einschätzt. Persönliche Kontakte sind eine Ausnahme und eine umfassende Übersicht über die Aktivitäten des als vertrauenswürdig eingeschätzten Nutzers ist im Regelfall nicht möglich. Eine Querbestätigung seitens anderer Nutzer ist sehr umständlich und wiederum nur über das Vertrauensnetz gegeben, bis auf einen inneren Zirkel der hochvernetzten Nutzer jedoch unzureichend. Bei einem Ausbau des Vertrauensnetzes wäre dies jedoch ebenso gegeben, da sich in diesem Fall auch Kartelle wenig vertrauenswürdiger Nutzer herausbilden könnten. Auch ensteht Vertrauen im Regelfall durch Diskussion und dies nicht selten außerhalb des Artikelnamensraumes bzw. der Artikeldiskussionsseiten. Nutzer die sich hauptsächlich mit dem verfassen von Artikeln beschäftigen, wären demnach im Vertrauensnetz nur unterrepräsentiert. Eine weitergehende Beschreibung der Nutzer im Rahmen des Vertrauensnetzes verbunden mit einer Vereinheitlichung wie Verschärfung der Auswahlstrategien, so unwahrscheinlich ein solches Szenario auch ist, würde dennoch keinen entscheidenden Effekt zur Folge haben. Vertrauen ist nicht übertragbar und die Gründe für das Vertrauen ebenfalls nicht, da sie auf wechselseitigen Erfahrungen beruhen, die vom unbeteiligten Leser einer solchen Liste nicht geteilt werden. Zudem ist der Eintrag des Vertrauens zeitlich nicht festgelegt und dieser daher auch nicht auf seine Aktualität hin überprüfbar. Ein Nutzer kann sich binnen kürzester Zeit von einem produktiven und vertrauenswürdigen Wikipedianer zu einem frustrierten Nörgler entwickeln, jedoch ohne das dies in einem Vertrauensnetz kurz- bis mittelfristig deutlich werden würde. Zudem könnten die „Jugendsünden“ eines Nutzers überproportional einfließen und die Anerkennung einer aktuell sehr produktiven Mitarbeit würde sich in diesem Fall erst mit einer hohen Verzögerung im Vertrauensnetz widerspiegeln. Das gilt insbesondere deshalb weil man die Anzahl aktuell gehaltener Vertrauensseiten an einer Hand abzählen kann. Auch sind viele der ehemals als vertrauenswürdig befundenen Nutzer längst nicht mehr bei der Wikipedia aktiv, werden aber auch nicht aus den Listen entfernt, was deren Brauchbarkeit weiter einschränkt. Wichtig ist auch das die Nutzeraktivität zunehmend unregelmäßiger wird und sich bei den Nutzern selbst das Rotationskarusell immer schneller dreht. Die Zeiten zwischen dem ersten und dem letzten Eintrag bei der Wikipedia sinken, die Verbundenheit innerhalb der Community und somit auch der online- wie offline-Kontakte nehmen ab. Die abzwackbare Freizeit wird auch aufgrund der Wirtschaftslage immer unregelmäßiger. Mit einer ansteigenden Artikelvielfalt und Artikelzahl nimmt auch die inhaltiche Spezialisierung immer weiter zu, so dass schon das individuelle Themeneld bestimmt, wen man als vertrauenswürdig kennen lernen kann und wird.
Nutzen - Folgen - Perspektiven
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Die Grundlage für ein Vertrauensnetz, also Nutzerkontakte und eine gleichbleibende, lange und möglichst hohe Benutzeraktivität, sind bis auf einen „inner circle“ langjähriger Kampfgenossen im Abnehmen begriffen. Welchen Aussagewert kann ein Vertrauensnetz unter diesen Bedingungen noch ermöglichen, ja garantieren? Im Endeffekt ist dies wohl die Funktionalität einer Vertrauensseite für deren Ersteller und die Produktion schöner Grafiken zur Abbildung des „inner circle“ bei der Wikipedistik. Das Vertrauensnetz als Erinnerungsfunktion wem man vertraut oder wer einem in der Vergangenheit positiv auffiel? Als Grafik-Feature ohne wirklichen Sinngehalt? Wer nutzt das Vertrauensnetz und wofür nutzt er es?
Eine Erinnerunsgfunktion ist hier eigentlich nicht notwendig, denn wem man vertraut, an den sollte man sich auch erinnern. Eine Vertrauensliste als Freifahrtsschein, so dass sich die Aufgelisteten etwas mehr herausnehmen können/dürfen als andere? Eine gefährliche Schwelle die meiner Ansicht nach nicht überschritten werden sollte. Nicht wer etwas sagt oder schreibt ist wichtig, sondern was er schreibt und wie er dies tut. Ein genereller Vertrauensvorschuss sollte nicht gegeben werden, ja Vertrauen selbst ist in diesem Fall eher gefährlich als nützlich für die Qualität der Artikel und hierbei vor allem die Zuverlässigkeit der in ihm enthaltenen Informationen. Die Wikipedia ist eine Enzyklopädie die viele Themen abdeckt, die viele Charaktere als Mitarbeiter hat und auf unendlich viele Fragen eine Antwort geben will. Niemand kann dies zuverlässig für einen größeren Anteil dieser Fragen und ein jeder begeht auch in diesem eingeschränkten Feld irgendwann Fehler, selbst als ausgewiesener Spezialist. Es ist gerechtfertigt dem Urteil eines anderen zu trauen, wenn man die Erfahrung gemacht hat, das dieser in einem bestimmten Feld über mehr Kenntnisse verfügt als man selbst. Es ist jedoch nicht gerechtfetigt deswegen jedwege von dem Nutzer eingebrachte Information als richtig anzusehen und daher weniger oder gar überhaupt nicht gegenzuprüfen. Dies gilt insbesondere bei Hauptautoren exzellenter Artikel, welche dann oft wenig bis garnicht auf inhaltliche Richtigkeit geprüft werden.
Man sollte also keine Abnickhaltung, keinen Automatismus entstehen lassen und die Prüfung einer Artikeländerung vom Nick des Bearbeiters abhängig machen. Auch sollte die eigene Qualifikationseinschätzung eines anderen Nutzers nicht auf die Leser von Vertrauenslisten übertragen werden. Diese können durchaus mehr Ahnung von einem Artikelfeld haben und/oder werden in ihrer Abwägung der Richtigkeit eines Beitrages seitens des betreffenden Nutzers sachungebunden beeinflusst. Zudem: jemand den man für kompetent in Geographie hält und hier gute Erfahrungen mit ihm gemacht hat, kann der schlimmste Troll in einem anderen Bereich sein und ein jeder hat Bereiche in denen er sich schnell überheblich und gar allwissend vorkommt, so dass man auch schnell einmal unsachlich werden kann und andere unnötig verprellt. Man kann sich selbst und andere also auch schnell täuschen, gerade im Netz. Auch eine gut gepflegte, sinnvoll eingesetzte und zudem sehr informative Vertrauensliste, welche ich jedoch auch bisher noch nicht gesehen habe, ist ansich nicht gleich ein Argument für ein Vertrauensnetz. Dessen Nutzen muss sich an seinen Rändern beweisen, nicht in seinem Zentrum.
Wo sind die Vorteile eines Vertrauensnetzes als Informationsbasis im Vergleich zu einer zentralisierten Methode wie bei den zahlreichen und themenspezifischen Wiki-Projekten, den Wikipedianern nach Wissensgebieten oder der Bibliothek? Gut ausgebaut und der Community schmackhaft gemacht könnten diese Seiten sehr gute Dienste erweisen, um Artikel bzw. Artikelfelder inhaltlich auf Fehler zu prüfen oder Zitate zu bestätigen, eventuell mit Kompetenzbestätigung durch andere Nutzer. Wie sollen Einträge, versteckt auf sekundären Benutzerseiten, einem bei der Recherche helfen? Wer liest Vertrauensseiten und leitet etwas aus diesen ab? Wieso nennt man ein Kompetenznetz, dass laut Elian in diesen Sinne zu verstehen sein soll, denn eigentlich Vertrauensnetz? Vertrauen in welcher Beziehung? Fachlich, emotional, persönlich oder in Bezug auf die Weltanschauung? Das obliegt dem Ersteller der Vertrauensseiten, weshalb man auch wohl besser von einem Netz aus Vertrauensseiten als einem Vertrauensnetz sprechen sollte. Ich halte es aber zudem auch nicht für sinnvoll etwas „Vertrauensnetz“ zu nennen und dann mit viel Aufwand darzustellen, man solle es nur zur Bestätigung der Wikiquettebefolgung (Zitat: „Gehe vom guten Willen aus.“ siehe auch AssumeGoodFaith) oder der fachlichen Kompetenz verwenden, also nicht so verstehen wie andere im Netz übliche Webs of trust. Es handelt sich daher nach meinem Verständnis schon um einen falschen Begriff.
Ich sehe nicht genug Nutzen in diesem Projekt um es als „Projekt“ im Sinne einer offizielen Anmalung, wie Wikipedia:Vertrauensnetz es gerade für Wikipedia-Laien suggeriert, zu rechtfertigen. Wenn es einigen Nutzern gefällt so etwas zu machen: in Ordnung. Aber als standardisiertes Vorlagenelement, das in Wirklichkeit fast alles ist, nur nicht standardisiert? Die Diskussionsseite des Vertrauensnetzes platzt dann auch fast vor nicht ausdiskutierten Problemen und einer letztendlichen Unklarheit was das Vertrauensnetz ist und was es will.
Zuletzt sollte man für solche Projekte immer mit berücksichtigen, welche Erfahrungen man mit solcherlei Dingen gemacht hat, Stichworte Zitierkartelle und Fragmentierung der Community. Die schiere Existenz eines Vertrauensnetzes ist für viele Demokratietrolle und Anhänger der Theorie von der Administratorenverschwörung eine Steilvorlage. Doch auch bei ganz normalen Nutzern könnte dieses ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend auslösen und ich meine hiermit keine Blähungen und auch keinen Hunger auf mehr. Einen Eindruck hiervon vermittelt wiederrum die mehrheitliche Ablehnung des Vertrauensnetzes auf dessen Diskussionsseite. Als ich das erste mal vom Vertrauensnetz hörte, da wusste ich nicht so recht was das soll und als ich mich etwas mehr mit der Community beschäftigte wurde dieser Eindruck auch immer schlimmer. Als angehender Naturwissenschaftler muss ich sagen das hier nichts abschreckender für die Seriösität einer freien Enzyklopädie klingt als eine „wer ist mein Freund“ Sammlung. Da solche Mentalitäten hier gewaltige Probleme bereiten und es in der Lehre geradezu eingehämmert wird solche Dinge zu vermeiden, kann man viele, gerade junge Naturwissenschaftler hierdurch verlieren. Zitierkartelle und Burschenschaftsstrukturen erfreuen sich hier keinerlei Beliebtheit. Es wird hierbei auch selten lange gefackelt. Wäre ich am Anfang meiner Wikipedia Zeit auf eine Mischung aus Thomas7, Vertrauensnetz und miserabelen Artikeln gestoßen, dann wäre da der Ofen für mich aus gewesen. Viele werden das sogar noch enger sehen und schon einer dieser Punkte reicht diesen in der Regel aus (es wird hier auch nicht lange recherchiert). Obwohl schon fast ein Jahr alt wirkt daher am Vertrauensnetz vieles unausgegoren.
Zuletzt noch der Satz, der dem Leser das größte Rätsel aufgibt: „Wenn das System Erfolg hat, wäre in Zukunft eine Implementierung in die Software möglich“. An welche Art Implemetierung wird da gedacht? Ein automatisiertes Nutzerrating? Die Sockpuppets werden frohlocken. Eine Generalisierung der Vertrauensliste auf alle Nutzer, ob diese nun mit dem Vertrauensnetz sympathisieren oder nicht? Was ist mit jenen die sich aus verschiedensten Gründen nicht an einer Vertrauensliste beteiligen wollen und daher auch im Vertrauensnetz zwangsläufig eine Einbahnstraße bilden? Mir selbst wäre das ja alles herzlich egal, nur wem bringt das etwas und vor allem wem oder was schadet man damit? Mit dem Implementierungshinweis weist man auf einen nicht existenten oder zumindest nirgends formulierten Nutzen hin. Man sagt nichts aus und nutzt auch niemandem, was mE für das ganze Vertrauensnetz gilt.
PS:
Diese Benutzer vertrauen mir und diese nicht.