Bernd Junghans (*10. März 1941 in Annaberg) ist ein deutscher Ingenieur, der wesentlichen Anteil an der Entwicklern von Halbleitern in der DDR hatte. SO gehörte er zum Entwicklungskollektiv des preestigträchtigen 1 MB-Cip, der 1988 der Partei- und Staatsführung der DDR virgestellt wurde. NAch der politsichen Wende ind er DDR machte er sich den Fortbestand und Ausbau der Mikroelektronik am Standort Dresden verdient.

Werdegang

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Junghans erlernte zunächst nach dem Besuch der Schule den Beruf eines Mechanikers. Um die Hochschulreife zu erlangen, absolvierte Junghans anschließnd zunächst die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät Dresden. Mit Erreichen des 18. Lebensjahrs wurde Junghans 1959 Mitglied der SED. 1962 wurde Junghans wohl auch aufgrund seines Schulanschlusses an der ABF zu einem Studium an das Moskauer „Energetischen Institut“ delegiert, wo er in der Fachrichtung Industrielle Elektronik studierte. Dieses Auslandsstudium beendet Junghans 1968 mit dem Abschluss als Diplomingenieur der Elektrotechnik. Während des Studiums war Junghans zeitweises Vorsitzender des Ausländerrates und vertrat damit ungefähr 800 ausländische Studendten gegenüber der Institutsleitung.

In dei DDR zurückgekehrt bekam Junghans 1969 zunächst eine Stelle als Assistent an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. In der Sektion Physik und Elektronische Bauelemente forschte er an der CMOS-Technologie. Diese „Complementary metal-oxide-semiconductors“ (komplementäre Metall-Oxid-Halbleiter) etablierten sich international später als Basis der modernen Schaltkreise. Seine Dissertation 1972 hatte den kurzen Titel: „Zur theoretischen Interpretation und experimentellen Untersuchung von Isolatorladungen in MIS Strukturen unter besonderer Berücksichtigung des Systems Si-SiO2

1976 wechselte JUnghans anch Dresden an das “Zentrum für Forschung und Technologie der Mikroelektronik” (ZFTM) in Dresden, wo er eine Stelle als Bereichsleiter antrat. Dort war er zunächst in der Schaltkreisentwicklung tätig. Er konnte unter anderem die CMOS-Technologie für den Uhrenschaltkreis U114 und den Herzschrittmacherschaltkreis U115 durchsetzen.

Das Megabit-Projekt

In den 1980er Jahren wurde in der DDR versucht, den technologischen Rückstand zur internationalen Spitze der Halbleiterentwicklung zu minimieren, was höchste Anforderungen an den Schaltkreisentwurf und die Fertigungstechnologie stellte. Bernd Junghans wurde mit einer außerordentlichen Professur betraut und übernahm die Leitung des Prestige-Projektes „Entwicklung des 1-Megabit-Schaltkreises“. In einem beispielhaften Kraftakt des großen Kollektives unter seiner Führung konnten 1989 erste funktionstüchtige Schaltkreise produziert werden. Neustart nach dem Ende der DDR

1990 kam mit dem Untergang der DDR auch der Zusammenbruch der staatlich geförderten Mikroelektronik-Industrie. Deutsche und amerikanische Halbleiterfirmen erkannten aber auch den Wert der gut ausgebildeten Fachkräfte. Die Wissenschaftler, Ingenieure und Facharbeiter waren die Basis für das neu organisierte „Zentrum Mikroelektronik Dresden“ (ZMD), für die Ansiedlungen von Infineon, AMD und Fraunhofer, aber auch für viele neu- oder ausgegründete Hightech-Firmen im „Silicon Saxony“. Bernd Junghans orientierte sich um. Zuerst fand er noch eine alternative Anwendung der 1-Megabit-Schaltkreise für Radioaktivitätsmessungen.

993 gründete er eine Tochterfirma der US-amerikanischen Halbleiterunternehmens „American Microsystems Inc.“ Die AMIS GmbH entwickelte analoge und digitale kundenspezifische Schaltkreise und vertrieb sie in Europa. Innerhalb von fünf Jahren wuchs das Unternehmen auf 70 Mitarbeiter und 35 Millionen Dollar Umsatz.

2005 organisierte Bernd Junghans eine ZMD-Ausgründung mit einer amerikanischen Firma aus Colorado Springs: Die Simtek GmbH entwickelte nicht flüchtige Speicherschaltkreise weiter und vertrieb sie in Europa. 2009 übernahmen die Mitarbeiter die Firma in Eigenverantwortung und Prof. Junghans ging in den aktiven Ruhestand. Berater für Metirionic und andere Hightech-Gründungen

Heute berät und begleitet er mit seinem fachlichen und organisatorischen Wissen Neugründungen wie die Funkmesstechnologie-Firma „Metirionic“. Durch seine Kenntnis der „Silicon Saxony“-Designfirmen unterstützt er viele Entwickler.

Zudem organisiert Prof. Junghans für das Berliner Leibniz-Institut für interdisziplinäre Studien Symposien über Entwicklungstendenzen der Mikroelektronik und der Gesellschaft. Mit Bedauern verfolgt er den sinkenden Anteil Europas an der Halbleiterproduktion sowie die fehlenden technologischen Fähigkeiten zur Höchstintegration. Mit seinen scharfsinnigen Analysen über aktuelle Mikroelektronik-Trends und seinen Kommentaren zur Hochtechnologie-Politik in Europa zählt er zu den geschätzten Autoren des Nachrichtenportals