Charlotte Küter (*17. Januar 1900 in Berlin; † 2. Juni 1983 in Weimar) war eine deutsche Theater- und Filmschaupielerin. Nach dem 2. Weltkrieg engagierte sie sich außerdem in politischen Funktionen in der DDR.
Küter wurde am 17. Januar 1900 als Tochter eines Lithographen in Berlin geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und eines Lyzeums begann sie 1916 eine Lehre als Schneiderin, die sie 1919 beendete. Gleichzeitig besuchte Küter ab 1918 bis 1920 die Berliner Schauspielschule. Anschließend hatte sie bis 1933 verschiedenste Engagements in verschiedenen deutschen Häusern, darunter dem Dresdner Albert-Theater, dem Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Schauspielhaus Königsberg und dem Künstler-Theater Frankfurt am Main. Dazu kamen Gastspiele im Ausland. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Küter zusammen mit ihrem Mann Paul Lewitt in die Tschechoslowakei. Dort hatte Küter zunächst ein Engagement am Stadttheater in Teplitz-Schönau,wo ihr Mann Oberspielleiter war, anschließend unter anderem am Neuen Deutschen Theater in Prag. Nachdem sie seit 1920 gewerkschaftlich organisiert war, wurde sie 1935 Gründungsmitglied der KPC-Gruppe am Prager Neuen Deutschen Theater. In der Folgezeit war Küter in verschiedenen Einrichtungen tätig. So organisierte sie als Mitarbeiterein des deutschen Senders in Prag Treffen mit Freunden der Sowjetunion oder trat in Hedda Zinners antifaschistischen Kabarett „Studio 1934“ in Prag auf. Nach dessen Auflösung engagierte Küter sich immer wieder in antifaschistischen Theatergruppen in der Tschechoslowakei: Einheitsfront und ihrem Nachfolger Freie deutsche Spielgemeinschaft, Bert-brecht-Club oder Hans-Otto-Club. Zwischen 1936 und 1937 hatte sie zudem ein ENgagement am Vereinigten Deutschen Theater in Brünn. Noch im Mai 1938 spielte Küter in der Aufführung Die Gewehre der Frau Carrar unter Regie ihres Mannes eine der Hauptrollen. Desweiteren war sie im Club Die Tat aktiv. Infolge der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei floh Küter im Frühjahr über Polen nach England, entgegen anderer Mitstreiter wie Hedda Zinner un deren mann Fritz Erpenbeck, die in die Sowjetunion emigrierten. Küter faßte schnell in der Theaterszene unter den Emigranten Fuß und spielte alsbald wieder in deutschsprachigen Theaterproduktionen in London. Desweiteren trat sie östereichischen Kabarett Das Laterndl auf, spielte 1942 in Arthur Hellmers Österreichischer Bühne und war Mitglied von Theatergruppen des Freien Deutschen Kulturbundes wie 4 und 20 schwarze Schafe und das Kleine Theater. K. lernte 1916 bis 1919 Schneiderin, besuchte dann bis 1920 die Schauspielschule in Berlin und arbeitete als Schauspielerin. Seit 1920 war K. gewerkschaftlich organisiert. Sie nahm am antifaschistischen Widerstand teil, emigrierte dann über die CSR nach England. 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück, wurde Mitgl. der SED und des KB und 1947 des DFD. Ab 1950 war sie Schauspielerin in Berlin und Dresden, 1951 Oberspielleiterin am Theater der Freundschaft in Berlin. Ab 1952 war sie Mitarbeiterin der DEFA, zeitweise Leiterin des DEFA-Studios für Synchronisation. K. war 1949 bis 1963 Abg. der Volkskammer, 1953 Mitgl. des Bundesvorstandes des DFD und Sekr. des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Kunst. 1958 bis 1963 war sie Vors. des Volkskammerausschusses für Kultur und 1958 bis 1963 Präsidialratsmitgl. des KB der DDR.
Ausz.: u.a. Clara-Zetkin-Medaille (1954); Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945 (1958); VVO in Silber (1960)
Lit.: Volkskammer 2 (1957), 3 (1959); Wer ist wer (1959, 1965); SBZ-Biogr. (1961, 1964); Röder/ [Biographisches Handbuch der SBZ/DDR: Küter, Charlotte, S. 1. Digitale Bibliothek Band 32: Enzyklopädie der DDR, S. 13685 (vgl. DDR-Biogr. HB, S. 454) (c) 1996 by K.G.Saur Verlag]