Neuendorf stand schon mit 3 Jahren auf Skiern und begann zunächst in seinem Heimatort bei der BSG Motor Ruhla Süd mit Wintersport. Bald spezialisierte er sich auf die Nordische Kombination und entwickelte sich so gut, dass er im Februar 1957 bei den DDR-Wintersportmeisterschaften der Jugend in Lauscha an den Start ging und Vizemeister im Jugendbereich der 16jährigen wurde, und das als BSG-Sportler inmitten von Athleten aus den noch jungen Sportclubs. Wenig später wurde er ob seiner Leistungen zum ASK Vorärts Brotterode delegiert und Angehöriger der Nationalen Volksarmee. Er wurde dabei von Ernst Tallowitz trainiert. Für den Sportclub machte Neuendorf erstmals 1959 von sich reden, als er bei den Armeemeisterschaften einen vorderen Platz belegte. 1961 nahm er an den I. Zentralen Winterspartakiade der befreundeten sozialistischen Armeen in Zakopane als Kombinierer teil. Dabei belegte Neuendorf nach dem Springen den zweiten Platz, nach dem Skilanglauf rutschte er noch auf den fünften Platz zurück. [1]Bei seiner Teilnahme an den DDR-Skimeisterschaften im gleichen Jahr in Oberhof belegte er Platz Acht. Damit lag Neuendorf hinter Leuten wie Günter Flauger oder Rainer Dietel im Mittelmaß bei den Kombinierern, da vor allem seine Laufleistungen zu schwach waren. Im Jahr 1962 war von ihm nichts zu lesen, neuendorf laborierte an einer Knieverletzung. Das der Sprung seine bessere Disziplin war, konnte er Anfang des jahres 1963 nach langer Durststrecke erstmals wieder unter Beweis stellen, als er im Rahmen einer Thüringer Dreischanzentournee auf seiner Hausschanze in Brotterode Olympiasieger Helmut Recknagel schlug. [2] Wenig später war es aber damit wieder vorbei, schon zu den DDR-Meisterschaften Anfang Februar 1963 in Klingenthal mußte Neuendorf verletzungsbedingt erneut passen. [3] Nachdem er im Sommer des gleichen Jahres die Ehrung Meister des Sports erhalten hatte, sah es fast nach einem Abschied vom Leistungssport aus. Allerdings mußte Skisprungtrainer Hans Renner für die innerdeutschen Ausscheidungswettkämpfe zu den Olympischen Spielen in Innsbruck eine starke Auswahl zusammenstellen. Nach dem Olympiasieger und Weltmeister Helmut Recknagel gab es zu dieser Zeit eine beträchtliche Lücke, da mit Werner Lesser und Harry Glaß zwei Weltklassespringer mittlerweile vom Leistungssport zurückgetreten waren. Zudem fehlten einige internationale Vergleiche durch die deutsch-deutschen Zwistigkeiten infolge des Mauerbaus, allem voran die Vierschanzentournee, an der man seit 1961 nur noch in Österreich teilnehmen durfte. Auch das Aushängeschild Recknagel selbst war mit seinen 26 jahren zur damaligen Zeit schon eher ein Oldie, so dass es für Renner nur noch eien Frage der Zeit war, wann sein bester Mann aufhören würde. So wurde im Rahmen einer Sichtung auch Dieter Neuendorf zum Wechsel zu den Spezialspringern geraten, was ihm auch lag, da seine Knieverletzungen guten Leistungen im Skilanglauf nicht föderlich waren. Zudem er schonmehrfach bewisen, das ihm das Springen eher lag. So folgte er dem Beispiel von Dieter Bokeloh, der schon 1961 von den Kombinierern gewechselt war. Bereits Anfang November 1963 zeigte sich die Richtigkeit dieser Entscheidung. Bei zwei Ausscheidungspringen auf Matten belegte Neuendorf unter cirka 50 Springern die Plätze Fünf und Drei. [4]seÄhnlich gestalteten sich die DDR-Skimeisterschaften Schon zu dieser Zeit kristallisierte sich heraus, das die Sprungdisziplin die stärkere von beiden bei Neuendorf war.und Neuendorf startete sowohl bei den Olympischen Winterspielen 1964 von Innsbruck als auch 1968 in Grenoble auf der Normal- und Großschanze. Im Spezialspringen wurde er Fünfter und Siebter, auf der großen Schanze belegte er Platz acht und fünfzehn. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1966 wurde er mit Sprüngen auf 79,5 und 77,5 Metern Vizeweltmeister auf der Normalschanze.[5] Von der Großschanze landete er nach Sprüngen auf 75 und 81 Meter nur auf Rang 18.[6] Außerdem gewann er drei Einzelspringen bei der Vierschanzentournee und belegte 1965/66 den zweiten und in den beiden Folgejahren jeweils den dritten Gesamtrang. 1965 in Johanngeorgenstadt wurde er DDR-Meister auf der Normalschanze vor Peter Lesser und auf der Großschanze vor Dieter Scharf und Alfred Brettschneider. Den Doppelerfolg wiederholte 1966. Am 27. März 1966 wurde er beim Skifliegen in Planica (Jugoslawien) Dritter.[7] Seine letzte DDR-Meisterschaft gewann er 1967 auf der Normalschanze.
Im Jahr 1971 beendete er seine Laufbahn und wurde Trainer. Für diese Tätigkeit erhielt er 1976 den Orden Banner der Arbeit.[8]
- ↑ Neues Deutschland, 9. Februar 1961, S. 8
- ↑ Neues Deutschland vom 18. Januar 1963, S. 12
- ↑ Neues Deutschland vom 22. Februar 1963, S. 6
- ↑ Neues Deutschland vom 11. November 1963, S. 4
- ↑ Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens, S. 162
- ↑ Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens, S. 161
- ↑ Raska siegte in Planica. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 11.
- ↑ Berliner Zeitung, 25. März 1976, S. 4