Hermann Kalb * 20. Oktober 1924 in Jena ist ein ehemaliger Funktionär der CDU in der DDR. Fast 40 Jahre lang vertrat er seine Partei als Abgeordneter in der Volkskammer. Zudem war er 1990 der letzte Staatssekretär und Leiter des Amts für Kirchenfragen der DDR.
Hermann Kalb wurde 1924 als Sohn eines Angestellten in Jena geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Oberrealschule zunächst in Jena, später in Frankfurt am Main, wo er sein Abitur ablegte, wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Den Krieg beendete Kalb 1945 im Range eines Leutnants. Zurückgekehrt in seine geburtsstadt, begann er 1946 ein Jurastudium and er Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Noch im gleichen Jahr trat er auch in die CDU ein. Schon 1947 übernahm Kalb erste Parteifunktionen, er leitete bis 1950 den CDU-Kreisvorstand Meiningen. 1948 wechselte er in das Landratsamt Meiningen, wo er sich bis 1950 den Posten des stellvertretenden landrates erarbeitete. Ob Kalb sein Jurastudium abschloß, ist bisher nicht bekannt. 1950 wechselte endgültig in die Parteiarbeit. Kalb fungierte bis 1952 als thüringischer CDU-Landessekretär und vertrat seine Partei ab Oktober des gleichen Jahres sowohl im thüringischen Landtag als auch in der Volkskammer als Abgeordneter. Im Verlaufe seiner Volkskammerzugehörigkeit saß er in verschiedenen Ausschüssen und leitete von 1969 bis 1986 den Ausschuß für Eingaben der Bürger. Zwischen 1966 und 1969 gehörte Kalb sogar dem Präsidium der Volkskammer an. Dabei ersetzte er zunächst den 1966 verstorbenen August Bach. Durch den Tod von Johannes Dieckmann wurde Gerald Götting neuer Volkskammerpräsident. Somit war das CDU-mandat im Volkskammerpräsidium belegt und Hermann Kalb wechselte wieder auf die Abgeordnetenbank. Parteiintern führte Kalb 1952 nach der Auflösung der Länder bis 1961 den CDU-Bezirksverband Erfurt als Vorsitzender. 1960 wurde er zudem in das Präsidium des CDU-Hauptvorstandes gewählt, in welchem er bis 1989 verblieb. 1946 Jurastudium an der FSU Jena; 1946 CDU; 1947 - 50 Sekr. u. Vors. des CDU-Krs.-Vorst. Meiningen; 1948 - 50 tätig in der staatl. Verw.; stellv. Landrat im Krs. Meiningen; 1950 - 52 CDU-Landessekr. in Thür. u. Abg. des Landtags; 1950 - März 1990 Abg. der Volkskammer; 1950 - 54 Mitgl. des Justizaussch.; 1954 - 63 Mitgl. des Ständ. Aussch. für Allg. Angelegenh.; 1963 - 67 Schriftführer des Aussch. für Kultur; 1966 - 69 Mitgl. des Präs. der Volkskammer; ; 1952 - 61 Vors. des CDU-Bez.-Verb. Erfurt; 1960 - 89 Mitgl. des Präs. des CDU-Hauptvorst.; 1961 - 71 Chefred. des CDU-Zentralorgans »Neue Zeit«; 1961 - 70 Mitgl. des Präs. des VDJ; seit 1963 Mitgl. der UNESCO-Kommission der DDR; 1971 - 77 Sekr. des CDU-Hauptvorst.; seit 1972 Mitgl. des NR der NF; 1977 VVO; 1977 - 89 Stellv. des Staatssekr. für Kirchenfragen (Nachf. von —> Fritz Flint); 1990 .
Publ.: Weg u. Ziel der Adenauer-CDU. Burgscheidungen 1961 (zus. mit A. Wiggemeier u. K.-H. Puff). HME