Hugo Schrade (4. August 1900 in Ludwigsburg; † 19. August 1974 in Jena) war ein deutscher Ingenieur und nach dem 2. Weltkrieg für über 20 Jahre der erste Generaldirektor von Carl Zeiss Jena.
Leben
BearbeitenSchrade wurde am 4. August 1900 im schwäbischen Ludwigsburg geboren. NAchd em Abitur absolvierte er zunächst ein Praktikum in einer Maschinenfabrik und studierte anschließend an der TH Stuttgart Maschinenbau. 1928 wurde er mit der Arbeit Das Zusammenwirken der Faktoren des Arbeitszeitproblems bei der industriellen Handarbeit in Theorie und Praxis, unter besonderer Berücksichtigung der Maschinenindustrie zum Dr. ing promoviert. Am 4. Dezember 1929 trat Schrade in die Jenaer Firma Carl Zeiss ein und arbeitete zunächst in der Planungsabteilung. 1930 heiratete er seine jüdische Frau Erna, ein Umstand der ihn im Nationalsozialismus noch Probleme bereitete. Da Schrade sich weigerte, sich in der NS-Zeit von seiner Frau zu trennen, erreichten die Werksleitung immer wieder Rücktrittsforderungen von Seiten der örtlichen NSDAP. Die Werksleitung verwies jedoch immer wieder auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Schraders Tätigkeit in der Firma. Dennoch wurde er am 16. Oktober 1944 verhaftet und Organisation Todt nach Halle zwangsverpflichtet. Seine Frau wurde Ende 1944 nach Theresienstadt deportiert. Kurz vor Kriegsende konnte Schrade nach hartnäckigen Protesten der Werksleitung nach Jena zurückkehren. Bei der Besetzung des Werkes durch amerikanische Truppen am 13. April 1945 war Schrade Leiter der Planungsstelle.