Karl-Heinz Bartsch (*25. November 1923 in Löblau) war zweitweise stellvertretender Minister für Landwirtschaft in der DDR. Für kurze Zeit stieg er als Kandidat des Politbüros des ZK der SED in den innersten Machtzirkel der DDR ein, bevor er durch die Aufdeckung seiner Vergangenheit bei der Waffen-SS aus allen politischen Ämtern entfernt wurde. Bartsch war damit einer ranghöchsten DDR-Politiker mit NS-Vergangenheit. 25.11.1923 Stellv. Minister für Landwirtschaft, Erfassung u. Forstwirtschaft

Geb. in Löblau (Krs. Danzig Land/Lublewo, Polen); Vater Großbauer u. Gutsverwalter; Grund- u. Oberschule; HJ; 1941/42 Ausbildung in der Landw. in der Gutsverw. Schwichow, Landw.-Gehilfe; ab 1941/42 - 45 Waffen-SS (III. SS-Panzerdiv. »Totenkopf« u. SS-Div. »Götz von Berlichingen«), zul. Unteroffz.; amerik. Kriegsgefangenschaft, Mai/ Juni 1945 in Saalfelden (Österreich) interniert. 1945/46 Landw.-Gehilfe bei der Gutsverw. Lutzfeld; 1946 - 49 Studium an der MLU Halle, 1949 Dipl.-Landwirt; Febr. 1949 SED; 1949 - 51 Aspirant am Inst. für Tierzucht bzw. wiss. Assistent an der Forschungsstelle Dummerstorf (b. Rostock); 1951 Prom. zum Dr. agr. mit Vergleichsuntersuchung zu nordwesteurop. Milchviehrassen; 1952 Betriebsltr. des VEG Clausberg; 1954 - 60 Mitgl. der SED-BL Erfurt; 1958 - 60 wiss. Arbeitsltr. an der AdL, Forschungen u. Veröff. zur Umzüchtung u. Leistungsprüfung des bodenständigen thür. Frankenrinds, Vors. des Fak.-Rats; 1959 VVO; 1960 - 62 stellv. Ltr. der Abt. Landw. beim ZK der SED; 1961 Habil. an der Landw. Fak. der Univ. Rostock; 1961 - Anf. 1963 Dir. des Inst. für Tierzüchtung u. Haustiergenetik der Landw.-Gärtner.-Fak. der HU Berlin; 1962 - Anf. 1963 Stellv. des Min. für Landw., Erfassung u. Forstw.; Anf. 1963 Prof.; 21.1.1963 Mitgl. des ZK der SED, als Kand. für das PB des ZK der SED vorgesehen u. Teiln. an geschl. Sitzung am 21.1.1963; 7. - 9.2.1963 Vors. des Landw.-Rats beim Min.-Rat; 9.2.1963 aus dem ZK der SED ausgeschl. u. Enthebung der Funktion als Stellv. des Min.; 28.3.1963 auf Beschluß der ZPKK Ausschluß aus der SED wegen »Verschweigen seiner Zugehörigkeit zur Waffen-SS u. falscher Darstellung von Fakten aus seiner Vergangenheit«; 1.4.1963 - 28.2.65 im VEG (Z) Großvielen (Krs. Waren), 1.3.1965 - 81 Dir. des VEG (Z) für Tierzucht in Woldegk (Krs. Strasburg) u. Ltr. des dortigen Stützpunktes des Forschungszentrums für Tierproduktion Dummerstorf (Forschungen zur Selektion u. Leistungsprüfung in der Milchrinderzüchtung, bes. bei Zuchtbullenanwärtern); 3.12.1972 erneutes Ersuchen um Aufnahme in die SED, das am 2.3.1973 von der ZPKK abgelehnt wurde; 1981 - 88 LPG-Vors. eines Färsenaufzuchtbetriebs; 1988 Rentner. 1989/90 Lehrtätigkeit an der Agrar-Ingenierschule Neubrandenb. SiK; WiO