Karl Mehnert (* 29. März 1872 in Ponitz; † 3. Juli 1961 in Altenburg) war ein deutscher Jurist und Politiker der DDP und der LDP. Für beide Parteien sass er als Abgeordneter im Thüringer Landtag.
Leben
BearbeitenKarl Rudolf Mehnert wurde am 29. März 1872 als Sohn eines Volksschullehrers und Kantors in Ponitz geboren. Von 1877 bis 1884 besuchte er die Ponitzer Volksschule, nebenher wurde er von privat in Französisch und Latein unterrichtet. Anschließend wechselte er auf das Altenburger Gymnasium, was er 1891 mit dem Abitur verließ. Danach studierte Mehnert bis 1894 in Jena und Leipzig rechts- und Staatswissenschaften. Während seiner Studentenzeit in Jena war er Mitglied der Landsmannschaft Hercynia. DAs Landgericht Weimar verurteilte Mehnert 1893 wegen eines verbotenen Duells zu drei Monaten Festungshaft. Dennoch bestand er 1894 am OLG Jena die erste juristische Staatsprüfung, an die sich bis 1898 ein vierjähriges Referendariat anschloß. Auch die zweite juristische Staatsprüfung bestand Mehnert 1898 am OLG Jena erfolgreich. Daraufhin beantragte er die Zulassung zum Rechtsanwalt, die am 6. Januar 1899 erfolgte. Mit 44 Jahren wurde Mehnert zwischen Januar und Juli 1917 kurzzeitig als Landsturmrekrut zum 8. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 153 eingezogen, aber wieder entlassen. Nach der gründung des Freistaates Sachsen-Altenburg am 13. November 1918 wurde er in das Staatsministerium berufen, wo er bis zum März 1922 als Staatsrat in der Abteilung Justiz und Kultus tätig war. 1919 wurde Mehnert Mitglied der 1918 gegründeten DDP, die nach den ersten landtagswahlen im Freistaat auch and er regierung beteiligt war. nd 1924–1934 und 1945–1954 auch Notar in Altenburg. 2.1.–1.8.1917 Landsturmrekrut im Inf.Rgt. 153. Stimmführendes Mitglied des Sachsen-Altenburgischen Staatsministeriums, Abt. Justiz und Kultus, mit dem Titel Staatsrat (Justiz- und Kultusminister) vom 13.11.1918 bis 31.3.1922. (1919, 1920) Staatsrat; Altenburg. 1925 Verdacht des üringer Landeskriminalamts, K.M. arbeite als Anwalt für die RH. 1934 Entziehung des Notariats auf Grund Urteils des Reichsehrengerichthofs wg. Verweigerung des Hitler-Grußes. 23.4.–31.7.1945 Oberbürgermeister der Stadt Altenburg. 11.5./5.12. 1945 wieder als Notar zugelassen. (Okt. 1946) Staatsrat a.D.; Altenburg. (1961) Rechtsanwalt und Notar a.D. in Altenburg. 1897 Mitglied eines bürgerlichen Turnvereins in Altenburg, der zur Deutschen Turnerscha (DT) gehörte; deshalb 1934 nach korporativer Überführung der DT in den nationalsozialistischen Deutschen Reichsbund für Leibesübungen dessen Mit- glied. – Freimaurer (Loge »Baldur zu den drei Sternen«). –Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Altenburg; Schriführer. – 1934 Mitglied der NSV. Mitglied der FrsVg→FoVP, 1919–1933 Mitglied der DDP→DStP. – 1945 Mitglied DemP bzw. der LDP; Vors. des Kreisverbandes Altenburg-Stadt und Land, 29.7. 1945–16.6.1946 Beisitzer im Landesvorstand üringen der DemP bzw. LDP. Mitglied des Stadtrats von Altenburg von 1922 bis 1932 (DDP→DStP). Mitglied des Landtags des Herzogtums Sachsen-Altenburg von 11.11.1913 bis 31.12. 1918 und der verfassunggebenden Landesversammlung des Freistaats Sachsen-Altenburg bzw. der Gebietsvertretung Altenburg von 18.3.1919 bis Frühjahr/Sommer 1921 (DDP). Mitglied des Volksrats von üringen als Abgeordneter des Freistaats Sachsen-Altenburg vom 16.12.1919 bis 20.7.1920 (DDP); 2. Vizepräsident des Volksrats von üringen vom 16.12.1919 bis 20.7.1920. –Mitglied des Landtags von üringen vom 20.6.1920 bis 30.7.1921 (WK Sachsen-Altenburg; DDP); 2. Landtagsvizepräsident vom 20.7.1920 bis 30.7.1921 (I. WP). –Mitglied des üringer Landtags vom 20.10.1946 bis 15.10.1950 (LDP); Alterspräsident 1946 (1. WP). DDP, LDP Karl Rudolf 296 , Hzm. Sachsen-Altenburg,
- (1872) ev.-luth.,
später konfessionslos. V Ambrosius Mehnert, Volksschullehrer und Kantor. M Emma Rosalie Wolf. E 1. 19.7.1902 in Altenburg mit Auguste Margareta Linke (17.10. 1879 Altenburg –20.6.1926 Altenburg), T.v. Johannes Linke, Archidiakonus, u.v. Gertrud Dölitzsch; 2. 13.8.1932 in Altenburg mit Elsbeth Eleonore Pech (28.8.1887 Altenburg –13.2.1979 Altenburg), T.v. Otto Gottlieb Julius Pech, Weißgerber, u.v. Julie Bertha Börnig. 1877–1884 Volksschule in Ponitz, Privatunterricht in Latein und Französisch, 1884– 1991 Gymnasium in Altenburg. 1891–1894 Studium der Rechts- und Staatswissenscha en in Jena und Leipzig; in Jena Mitglied der Landsmannscha »Hercynia«; 1893 vom LG Weimar wg. verbotenen Zweikampfes zu drei Monaten Festungsha verurteilt. 1894 1. juristische Staatsprüfung beim OLG Jena; 1894–1898 Referendar; 1898 Richterprüfung (2. juristische Staatsprüfung) beim OLG Jena. 6.1.1899 Rechtsanwalt u Q/L Abgeordnete 1947, S. 14, 34. –HStA Weimar, Best. üringer Landtag, Nr. 44, Bl. 192, 308; Nr. 79; Best. üringer Ministerium des Innern, Nr. 2635, Bl. 39; Best. üringer Justizministerium, Personalakten (Karl Mehnert). – Grass 1997, S. 51, 225; Graupner 1999, S. 238, 240, 253 f.; Louis 1996, passim, insbes. S. 251, 288; Schneider/Schwarz/Schwarz 2002, S. 214f.; Schumacher 1995, S. 103 (Nr. 811); Wahl 1999, S. 272. – Auüne des Standesamts Altenburg (Evelyn Winkler) und des StA Altenburg (Dr. Joachim Emig [†]).