SAS Bellersdorf / Herborn | |||
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Land | Deutschland | ||
Gemeinde | Mittenaar | ||
Koordinaten: | 50° 41′ 1″ N, 8° 25′ 21″ O | ||
Eröffnet | 1965 | ||
Ehemals stationierte Truppenteile | |||
557th US Army Artillery Group 96th Ordnance Company Nachschubbataillon Sw 320 |
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Lage des Sondermunitionslagers Bellersdorf in Hessen |
Das Sondermunitionslager Bellersdorf war ein Depot für taktische Nuklearwaffen und befand sich auf einer bewaldeten Anhöhe nördlich von Mittenaar-Bellersdorf im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen. Das Sondermunitionslager (englisch: Special Ammunition Storage – SAS) wurde etwa 1965 zeitgleich mit der 5 km entfernten Aartalkaserne errichtet. Dort waren sowohl deutsche als auch US-amerikanische Soldaten stationiert, die das streng gesicherte Lager bewachten und im Ernstfall die atomare Munition und Atomsprengköpfe an ihre Bestimmungsorte gebracht hätten. Im Kalten Krieg gehörte es zu den zehn Hauptlagern für Nuklearwaffen in der Bundesrepublik Deutschland, und die Bundeswehr bekam so im Rahmen der Nuklearen Teilhabe der NATO Zugriff auf US-Atomwaffen.
Nach Ende des Kalten Krieges erfolgte der Abzug der Amerikaner 1992 und der deutschen Soldaten 1993. Nach dem Abriss der Gebäude und Türme ein Jahr später wurde das Gelände zunächst zum Bauschutt- und Erdlager des Lahn-Dill-Kreises. Im Jahre 2015 wurde auf einem Teil des Geländes der Solarpark Mittenaar-Bellersdorf in Betrieb genommen.[1][2][3]
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Lage des ehemaligen Sondermunitionslagers und der Aartalkaserne
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Luftbild des Lagers aus den 1980er Jahren mit Transporthubschraubern
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Das verlassene Lager ca. 1993, Westseite mit zwei Stahlwachttürmen
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Blick auf die neun Atomwaffenbunker und die Nordseite d. Lagers
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Ostseite des Lagers mit Barrikaden, Gräben und Mehrfachumzäunung
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Die Nordseite mit der Vierfachumzäunung und den Scheinwerfern
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Wachgebäude mit dem Kontrollturm aus Beton im Eingangsbereich
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Das Innere des Kontrollturms mit diversen Apparaten
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Blick vom Kontrollturm auf den Eingangsbereich mit dem Haupttor
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Ein Kampfstand aus Sandsäcken neben dem Haupttor
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Deutsche Soldaten beim Verladen atomarer Munition (Übung)
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Bundeswehr-Konvoy beim Transport atomarer Munition (Übung)
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Zivile deutsche Wachen mit Schäferhunden in der Umgebung des Lagers
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Mai 1994: der Kontrollturm aus Beton wird gesprengt
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Mai 1994: der Kontrollturm aus Beton wird gesprengt
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Mai 1994: auch der Stahlwachturm an der Westseite fällt
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Mai 1994: ein stählener Eckwachturm an der Nordseite ist gefallen
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Lokale Politiker in einem ehemaligen und leeren Bunker für Atomwaffen
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Zwischenzeitliche Nutzung als Erdlager des Lahn-Dill-Kreises
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Das Eingangstor zur Zeit des Erdlagers
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Letzter von neun Bunkern, in dem die Nuklearwaffen lagerten
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Umzäunung ohne Stacheldraht im Bereich des Westwachturmes
Siehe auch
BearbeitenWeitere Atomwaffenlager in Mittelhessen:
Weblinks
Bearbeiten- Einsatz am Sondermunitionslager Bellersdorf. In: www.traditionsverband-aartalkaserne-herbornseelbach.de. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Das Sonderwaffenlager Bellersdorf und die Aartalkaserne Herbornseelbach. In: www.geschichtsspuren.de. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
- ↑ Bellersdorf – ehem. Atomwaffenstandort, Deutschland. In: www.atomwaffena-z.info. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
- ↑ Solarpark Mittenaar-Bellersdorf. In: www.7x7.de. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
Bellersdorf Kategorie:Mittenaar Bellersdorf Kategorie:Nuklearwaffen in Deutschland