Benutzer:Seb.ry/Lehmfeinputz
Man kann Lehmputze je nach Zusammensetzung, Korngröße, Zuschlägen und/oder Mischungsverhältnissen unterscheiden. Bei Lehmputzen handelt es sich um Innenputze, da sie nur durch Trocknung und nicht chemisch abbinden. Lehmunterputze sind i.d.R. bräunlich und gröber und werden wird immer dort eingesetzt, wo große Unebenheiten im Untergrund ausgeglichen werden müssen oder ein einheitlicher Putzgrund erforderlich ist. Man kann mit Lehmunterputz die Wand aufbauen und dann mit feineren Lehmoberputzen abschließen. Der Lehmunterputz wird aus Baulehm, Sand und ggf. Strohhäcksel hergestellt. Es gibt ihn als trockenes Pulver oder als erdfeuchte Masse. Lehmunterputze kann man von 3mm bis zu 3cm in einer Lage auftragen. Er unterliegt der DIN 18947:2018-12.[1]
Lehmoberputze sind feiner und bilden die letzte Schicht der fertigen Wand. Bei Lehmfeinputzen handelt es sich um einen dünnen Oberputz, sog. Dünnlagen-Sichtputz. Verarbeitet man direkt einen farbigen Lehmfeinputz ist er Farbe und Putz zugleich und muss nicht mehr gestrichen werden. Er besteht aus natürlichen Lehmen sowie Sand und Feinstsanden. Farbige Lehmfeinputze dienen damit als komplett durchgefärbte, ca. 1 bis 2mm dicke Endbeschichtungen aus Lehm und Sand. Man verwendet sie im Alt- oder Neubau sowie beim Renovieren anstelle von Anstrichen, Tapeten oder anderen Endputzen. Sie ergeben glatte, feinteilige Oberfläche, die durch eine unterschiedliche Bearbeitung verschiedene Optiken erhält.
Verarbeitung, Lehmputz ist ein gutmütiges Material, bindet nur durch Trocknung ab und kann daher immer wieder bearbeitet werden.
Vorbereitung Ungleichmäßig saugende und glatte, wenig griffige Untergründe werden mit einem Putzhaftgrund-Anstrich (Lehmputzgrundierung) vorgestrichen. Unebenheiten, Vertiefungen, Löcher tiefer als 2 mm sollten vorgefüllt werden. Bei stark saugenden oder staubigen Flächen ist ein Vornässen unerlässlich. Bei Trockenbau-Konstruktionen ist auf eine sorgfältige Verarbeitung zu achten, Fugenstöße sind vollfugig zu verspachteln und mit einer Gewebeeinlage zu versehen.
Auftrag Der Putz wird mit Kelle und Edelstahlglätter in einer Stärke von 2 mm aufgetragen.
Nachbearbeitung Nach einer Antrockenzeit, von ca. 1/2 Std. bei gut saugenden und bis zu 6 Std. bei schlecht saugenden Untergründen, ist der Putz in der Regel ausreichend angesteift (Fingerprobe: Drücken sie mit der Fingerkuppe auf die Putzfläche, der Putz muss so steif sein, dass Sie ihn nur noch geringfügig verformen). Jetzt wird der Putz mit einem nassen Schwammbrett gleichmäßig in die Fläche gerieben. Um die Oberflächenstruktur weiter zu verfeinern können Sie, nachdem die Wand getrocknet ist (ca. 24 - 48 Std), die Oberfläche mit einem nassen Schwamm (wenig Wasser) nochmals abreiben.
Bearbeitung, Der Lehmfeinputz kann geglättet oder geschwämmt werden.
Schwämmen Beim schwämmen, Std) wird die Oberfläche mit einem nassen Schwamm abgerieben. Hierbei waschen sich die farbigen Sandkörner frei und verfeinern gleichzeitig die Putzstruktur. Im Anschluss wird die Oberfläche mit einer Tapezierbürste abgebürstet. Dadurch werden die letzten Mörtelschleier und lose Teilchen von der Wand entfernt.
Glätten Der Putz wird unmittelbar nach dem ersten Schwämmen mit einem sauberen Edelstahlglätter glatt gezogen. Nach einer weiteren Antrockenzeit von ca. 1/2 bis 2 Std. mit einem sauberen, nassen Edelstahlglätter nachglätten. Zur weiteren Verfeinerung der Oberfläche kann nach dem Trocken, die Oberfläche nochmals mit Wasser nachgeglättet werden.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ f:data GmbH: 2.000 DIN-Baunormen im Originaltext. Abgerufen am 15. April 2022.