Daniel Chodowiecki - Aufklärung

Die Aufklärung (1720 – 1790) ist eine vom Rationalismus bestimmte Bewegung im 18. Jahrhundert in Europa und gilt als letzt gemeinsame Bewegung des Abendlandes. Die Literatur hat vor allem eine erzieherische Funktion und fordert die „sittliche Besserung“ des Zuschauers. Mit ihren Gedanken knüpft sie an die durch die Renaissance wiederbelebten antiken Ideale und Sichtweisen an. Die Vertreter selbst sehen die Aufklärung nicht als Epoche, sondern als den Beginn einer neuen Ära, die den Menschen und seine Verantwortung in den Mittelpunkt stellt. Besonders das Bürgertum ist bestrebt, sich von den dogmatischen Lehren der Kirche und der "geistigen Bevormundung" durch Obrigkeiten zu befreien, um so eine "Emanzipation des Denkens" auszulösen. Philosophie und Wissenschaft erleben seitdem eine Aufschwung, die Erkenntnisse dieser Zeit beeinflussen noch heute maßgeblich das kulturelle und politische Leben in Europa.


Dichtung

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Für die Dichtung war die Aufklärung die Vorbereitung der Klassik. Gottsched schuf das deutsche Theater, Klopstock erneuerte die Lyrik und Gotthold Ephraim Lessing verfasste die ersten großen Dramen der deutschen Sprache. Der Theoretiker Gottsched forderte für das Trauerspiel die drei Einheiten von Ort, Zeit und Handlung.

  • Die Einheit Ort bedeutet, dass das Geschehen nur an einem Ort gespielt werden darf.
  • Die Einheit Zeit verlangt, dass die gesamte Handlung nur über einen Tag erstrecken darf.
  • Die Einheit Handlung fordert die Beschränkung auf die Haupthandlung.

Seit dieser Zeit galt es als Pflicht des gebildeten Menschen, sich für das Theater zu interessieren. Lessing kritisierte die Forderung von Gottsched. Er ließ nur die Einheit der Handlung gelten. Außerdem verlangte er, dass in Tragödien nur Helden der mittleren Gattung auftreten. Das bedeutet, der Held muss ein Mensch sein, dessen Gedanken und Gefühle der Zuschauer nachempfinden kann, er soll also kleine Fehler haben.

Wahlspruch

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Als so genannten Wahlspruch der Aufklärung bezeichnete Immanuel Kant das horazische: "Sapere aude!" und übersetzte es: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

Textarten

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Die bevorzugten Textarten während der Zeit der Aufklärung waren vor allem das Drama sowie die Fabel. Besonders letztere stand im Mittelpunkt insbesondere der deutschen Aufklärung. Mit ihr konnten die Autoren, wie z.B. Gotthold Ephraim Lessing, offen ihre Kritik an dem damals herrschenden Adel und der Kirche ausdrücken ohne allzu viel zu riskieren.

  • Drama
  • Fabel
  • Parabel
  • Aphorismus

Als wichtigster Kritikpunkt gilt die Überzeugung, dass jeder Mensch belehrbar und durch Vernunft zu Tugend und gesellschaftlichen Harmonie erziehbar ist.

  • zu wenig Gefühl

Ausgewählte Werke

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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)

Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)
Neben zahlreichen Fabeln (2 Bde. 1746-48), Erzählungen, Abhandlungen, Reden und Vorlesungen veröffentlichte Gellert:

  • Die Betschwester (Lustspiel, 1745)
  • Das Loos in der Lotterie (Lustspiel, 1746)
  • Die zärtlichen Schwestern (Lustspiel, 1747)
  • Das Leben der Schwedischen Gräfin von G*** (Briefroman, 2 Teile, 1747/48)
  • Briefe, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen (1751)
  • Geistliche Oden und Lieder (1757)

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)
Ab 1761 schrieb Lichtenberg Gedankensplitter in Form von Aphorismen in Schreibhefte, von ihm Sudelbücher genannt. Diese wurden postum veröffentlicht.


Immanuel Kant (1724-1804)
Kant war vorwiegend Philosoph der Aufklärung, kein Literat. Seine Werke waren deshalb vorwiegend Abhandlungen, Kritiken, ...

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!Aufklärung (Literatur)