Drachenraum der Dauerausstellung. Foto: Pius Stadelmann

Im wunderschönen, historischen Haus sind Wechselausstellungen zu aktueller Kunst und zu gesellschaftlichen Themen zu sehen. In der seit 2017 neu eingerichteten Dauerausstellung tauchen die Besucherinnen und Besucher in die Geschichte und Gegenwart von Sursee ein. In drei Räumen lassen sich Objekte, Bauten oder Persönlichkeiten auf spielerische und interaktive Weise entdecken. Weitere drei Räume präsentieren die vielfältigen Museumssammlungen und Kostbarkeiten des Surseer Kunsthandwerks, insbesondere barocke Hinterglasmalerei und Goldschmiedekunst.[1]


Sankturbanhof
Daten
Ort Sursee
Art
Geschichte, Kunst
Eröffnung 2007
Betreiber
Stiftung Sankturbanhof


GESCHICHTE

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Die Geschichte des Sankturbanhofs reicht bis ins 13. Jh. zurück. Im Zusammenhang mit der Stadtgründung von Sursee wurde er als Amtshaus der Abtei St. Urban errichtet. Er diente der Verwaltung der Güter in der Region, die dem Kloster zinspflichtig waren, sowie als Gästehaus.

 
Sankturbanhof

Der heutige Bau wurde 1596-98 errichtet. Mit seiner historischen Substanz ist er ein wichtiger Zeuge der Surseer Stadtgeschichte. Der Äbtesaal im 3. OG, seltenes Beispiel eines Festsaals aus der Renaissance in der Zentralschweiz, fasziniert durch seine Wandmalereien. Auch weitere Räume vermitteln Eindrücke von der Wohnkultur des einstigen Amtshofes.

DAUERAUSTELLUNG

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Sonnenmaske in der neuen Dauerausstellung. Foto: Pius Stadelmann

Die neue Dauerausstellung gibt der Geschichte Sursees mehr Raum: Das Besondere von Sursee als Kleinstadt, Kulturstadt und Wirtschaftsstandort sowie der vielfältige Blick auf die Museumssammlungen stehen im Fokus. Kunst und Kunsthandwerk aus Sursee wird in einer exquisiten Auswahl zu sehen sein.


DIE SAMMLUNGEN IM SANKTURBANHOF

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Franz Sales Amlehn (1838-1917)

Die Bildhauerfamilie Amlehn gestaltete das kulturelle Leben Sursees im 19. Jh. sowie am Anfang des 20. Jh. rege mit. Sie ist mit ihren Arbeiten in der Stadt vielfältig präsent, vor allem auch mit Werken auf dem Friedhof Dägerstein. Das Legat Amlehn umfasst Werke und Modelle der hier während drei Generationen tätigen Familie.


Carl Beck (1894-1982)

Konservativer, Nationalrat, «Bauernführer»: Neben seinem politischen Engagement fand der Landwirt vom Beckenhof auch Zeit für kulturelle Interessen. Seine bedeutende Waffensammlung umfasst vor allem Griffwaffen. Webseite der Waffensammlung[2]


Kuno Müller (1896-1970)

Der Luzerner Rechtsanwalt beschäftigte sich intensiv mit kulturellen Themen der Innerschweiz. Er hinterliess der Stadt Sursee zwei herrliche Sammlungen: eine Münzensammlung mit Prachtstücken aus 2500 Jahren Münzgeschichte und eine exquisite Autographensammlung, in der sich u.a. ein Luther-Brief, Goethe-Dokumente und Trakl-Gedichte finden.


Georg Staffelbach (1900-1983)

Der lange Jahre in Luzern als Kantonsschullehrer wirkende Geistliche, der aus Sursee stammte, übergab der Stadt 1963 seine reiche Sammlung in Form einer Stiftung. Schwerpunkte bilden die Hinterglasmalerei, mit Werken der Abesch-Familie im Zentrum, weitere Zeugnisse religiöser Kunst sowie Arbeiten der Surseer Goldschmiede Staffelbach und Zülly.


Sammlung der Stadt Sursee

Die Sammlung der Stadt Sursee umfasst vor allem volkskundliches Kulturgut, kunsthandwerkliche Produkte, wirtschaftliche Erzeugnisse (Öfen) sowie Ausstattungsobjekte und Relikte historischer Bauten Sursees. Zur Sammlung der Stadt, die vom Sankturbanhof betreut wird, gehören auch einzelne Werke von früheren und zeitgenössischen Kunstschaffenden.


Franz Grossert y Cañameras

(1936 – 2009)

Der Surseer Künstler ist vor allem für seine leuchtend farbigen Gemälde und Keramiken bekannt. Eigentliches Leitthema seiner Arbeit ist eine Flugfigur, die zwischen Himmel und Erde oder im undefinierten Raum schwebt. Der künstlerische Nachlass von Cañameras, rund 80 Gemälde, Zeichnungen und Keramiken, gelangte als Schenkung der Erben an die Stadt Sursee.

  1. Verband der Museen der Schweiz VMS, ICOM Schweiz - Internationaler Museumsrat: Alle Museen der Schweiz stellen sich vor – Verband der Museen der Schweiz / ICOM Schweiz International Council of museums Home. Abgerufen am 22. Februar 2019.
  2. Waffensammlung. Abgerufen am 22. Februar 2019.