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Tirschenreuther Waldnaab
tschechischer Name: Lesní Nába
Tirschenreuther Waldnaab bei der Burg Falkenberg

Tirschenreuther Waldnaab bei der Burg Falkenberg

Daten
Gewässerkennzahl DE: 14, CZ: 4-01-01-001
Lage Oberpfälzer Wald

Tschechien

Deutschland

Flusssystem Donau
Abfluss über Waldnaab → Naab → Donau → Schwarzes Meer
Zusammenfluss Kreuzbrunnen ca. 1,6 km südöstlich von Bärnau-Altglashütte an der deutsch/tschechischen Grenze
49° 45′ 48″ N, 12° 24′ 26″ O
Quellhöhe 815 m ü. NHN[1]
Zusammenfluss von links mit der Fichtelnaab zur Waldnaab kurz vor WindischeschenbachKoordinaten: 49° 48′ 28″ N, 12° 9′ 47″ O
49° 48′ 28″ N, 12° 9′ 47″ O
Mündungshöhe ca. 424 m ü. NHN
Höhenunterschied ca. 391 m
Sohlgefälle ca. 6,4 ‰
Länge 60,9 km[2]
Einzugsgebiet 298,02 km²[2]
Abfluss am Pegel Iglersreuth Speicherzufluss[3]
AEo: 51,9 km²
Lage: 49,61 km oberhalb der Mündung
NNQ (1971)
MNQ 1971–2015
MQ 1971–2015
Mq 1971–2015
MHQ 1971–2015
HHQ (1984-08-10)
118 l/s
299 l/s
774 l/s
14,9 l/(s km²)
5,83 m³/s
80 m³/s
Durchflossene Stauseen Hochwasserspeicher Liebenstein

Die Tirschenreuther Waldnaab ist der linke, anfangs nordwärts und nach einem langen, nach Norden ausholenden Bogen zuletzt südwärts fließende Oberlauf der Waldnaab in den Oberpfälzer Landkreisen Tirschenreuth und zuletzt noch Neustadt an der Waldnaab. Sie entspringt im Oberpfälzer Wald und vereint sich nach 61 km langem Lauf bei Windischeschenbach mit der von Nordwesten aus dem Fichtelgebirge kommenden, 48 km langen Fichtelnaab zur Waldnaab. Trotz eines merklichen Unterschieds bei der Länge tragen die beiden Oberläufe der Waldnaab zu deren Einzugsgebiet annähernd gleich viel bei, die sich nach weiteren etwa 37 km südlichen Laufs der wiederum von Nordwesten kommenden Haidenaab zur Naab vereint.

Die Tirschenreuther Waldnaab ist, da die Haidenaab am Zusammenfluss mit der Waldnaab wiederum der kürzere und einzugsgebietsärmere Fluss ist, das erste Stück auf dem 197 km[2] langen Hauptstrang der Naab. Sie wird oft auch nur als Waldnaab bezeichnet und also als namentlich nicht differenziertes Anfangsstück der Waldnaab betrachtet.

Den Hauptteil Waldnaab ihres Namens hat die Tirschenreuther Waldnaab zur Unterscheidung von den anderen Naabquellflüssen bekommen. Er leitet sich von den früheren großen Waldflächen des Oberpfälzer Waldes ab.[4] Tirschenreuth ist der größte Ort an ihrem Lauf.

Geographie

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Verlauf und Tallandschaft

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Die beiden Quellflüsse der Waldnaab unterscheiden sich in gewässerkundlichen Daten nur gering. Die Fichtelnaab ist mit einem mittleren Abfluss von 3,7 m³/s am Zusammenfluss ein wenig größer als die längere Tirschenreuther Waldnaab.

Oberlauf Wasser­führung Einzugs­gebiet Länge Quell­höhe Quell­lage
Tirschenreuther Waldnaab 3,0 m³/s 298,02 km² 60.92 km 815 m ü. NHN am Entenbühl

Tirschenreuther Waldnaab

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Waldnaab im Geschichtspark Bärnau-Tachov
 
Wiese an der Waldnaab

Der linke, östliche Quellfluss entspringt auf 815 m ü. NHN an der deutsch-tschechischen Grenze im Oberpfälzer Wald in der Nähe des 901 m hohen Entenbühls bzw. dessen kleineren Bruders, des Naabbergs (853 m ü. NN). Die Quelle, auch „Kreuzbrunnen“ genannt, liegt im Landkreis Tirschenreuth, nahe bei Silberhütte. Aus der Quellfassung fließt das Wasser nur knapp drei Meter auf deutschem Boden, bevor es als Lesní Nába auf zwei Kilometern das westliche Böhmen berührt und, nach Nordwesten fließend, die deutsche Grenze wieder überquert und Bärnau erreicht.

Witterungsbedingt tritt das Wasser oft erst einige Meter unterhalb der zerfallenden Quellfassung, bereits auf tschechischer Seite, zutage. Während des Kalten Krieges war die Quelle an der damals streng bewachten Grenze stark frequentiert von Spaziergängern oder zum Pflücken von Heidelbeeren zwischen den Grenzpfosten, oft unter den Augen von Grenzsoldaten beider Seiten.

Nachdem sie den Wald verlassen hat, durchfließt sie als erstes Dorf an ihrem Lauf das gleichnamige Naab. In Bärnau knickt die Waldnaab nach Westen ab und durchfließt etwas unterhalb von Bärnau-Thanhausen bzw. nördlich von Plößberg den etwa 88 Hektar großen Hochwasserspeicher Liebenstein. Anschließend wendet sie sich nordwärts und erreicht Tirschenreuth, wo sie wieder nach Westen abknickt und in zahlreichen Mäandern durch die seenreiche Waldnaabaue fließt.

Vorbei an der Burg Falkenberg in Falkenberg erreicht sie, nun nach Südwesten fließend, das etwa 12 Kilometer lange waldreiche Waldnaabtal mit vielen granitenen Felsformationen am oder im Fluss, wie dem Kammerwagen, dem Tischstein oder dem Butterfass, sowie den einstigen Burgplätzen Altneuhaus, Herrenstein und Schwarzenschwall. Südlich von Falkenberg ist ein rund 6 Kilometer langer Abschnitt als Naturschutzgebiet Waldnaabtal ausgewiesen.

 
Einzugsgebiet der Waldnaab
 
Felsblöcke im Waldnaabtal
 
Vereistes Wasserschöpfrad
 
Vereiste Waldnaab nahe Neustadt
 
Waldnaab und Haidenaab vereinen sich zur Naab (2016)

Einzugsgebiet

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Das etwa 972 km² große Einzugsgebiet der Waldnaab liegt zu 99,7 % in Bayern, die restlichen etwa 3 km² in der Tschechischen Republik. 30,7 % des Einzugsgebiets entfallen auf die Tirschenreuther Waldnaab, 28,6 % auf die Fichtelnaab und 40,7 % auf die Waldnaab unterhalb des Zusammenflusses der beiden Quellflüsse. Die nördliche und östliche Grenze des Einzugsgebiets ist Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Schwarzem Meer diesseits und Nordsee jenseits.

Reihum grenzen die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer an:

  • Im Nordwesten fließt die Röslau, im Nordosten die Wondreb zum Elbe-Zubringer Eger;
  • im Osten liegt meist in Tschechien das Entwässerungsgebiet der Mies (tschechisch Mže), deren Wasser über die Berounka und die Moldau in die Elbe gelangt;
  • im Südosten entwässert jenseits eines kurzen Stücks der Wasserscheide die Pfreimd, dann hinter einem längeren die Luhe, beide sind Zuflüsse der Naab;
  • im Südwesten führt überall deren anderer Oberlauf Haidenaab den Abfluss zur anderen Seite zur Naab;
  • im Nordnordwesten liegen jeweils auf einem kurzen Abschnitt das Einzugsgebiet des Roten und das des Weißen Mains an, der beiden Quellflüsse des großen Rhein-Zuflusses Main.

Zuflüsse

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Liste der Zuflüsse, jeweils vom Ursprung bis zum Zusammenfluss. Auswahl. In der Regel ohne Mühlkanäle.

Abschnittslänge 60,92 km

Hiernach Zusammenfluss kurz vor Windischeschenbach mit der von rechts kommenden Fichtelnaab, die 47,4 km lang ist, zur Waldnaab.

Schiffbarkeit

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Die Waldnaab ist nicht für große Passagierschiffe oder Schubverbände schiffbar, da sie dazu nicht genügend tief und breit ist. Wegen ihrer vielen Mäander ist sie auch nicht für Ruderer und kleine Motorboote passierbar, wohl aber mit Kajaks und Kanadiern befahrbar. (Wildwasser)

Kajaks dürfen auf der Tirschenreuther Waldnaab ab Falkenberg den Fluss befahren, wenn der Pegel in Windischeschenbach größer als 90 ist, alle anderen Kanus nicht. Zahlreiche Wehre an ehemaligen Mühlen sperren den Wasserweg für Wassersportler, deshalb muss oft umtragen werden.

In Weiden gibt es einen Kanuverein namens Kanu Weiden mit über 100 Mitgliedern, die allesamt auch die Tirschenreuther Waldnaab nutzen.

Literatur

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  • Die Naab – mit Waldnaab, Fichtelnaab, Haidenaab. Pustet, Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1915-7.
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Commons: Waldnaab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf: Gesamttabelle des Gewässerverzeichnisses Bayern des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (XLS, 10,3 MB)
  2. a b c Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Naab, Seite 1 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 4,0 MB)
  3. Seite Iglersreuth Speicherzufluss auf der Site des Niedrigwasser-Informationsdienstes Bayern, abgefragt am 25. Januar 2023.
  4. www.waldnaab.com

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