Risikoorgane
BearbeitenRisikoorgane im Bereich Kopf/Hals
Bearbeiten- pubmed Lambrecht et al.: Radiation dose constraints for organs at risk in neuro-oncology; the European Particle Therapy Network consensus. Radiother Oncol (2018), 128(1):26-36: In einem 30 mm³-Volumenanteil des Organs darf die Dosis höchstens sein: Cornea 50 Gy, Linsen 10 Gy, Retina 45 Gy. Die mittlere Dosis in den Tränendrüsen sollte kleiner/gleich 25 Gy sein. Chiasma opticum: Dmax =< 54 Gy. Cochlea: Dmean =< 45 Gy.
Risikoorgane im Thorax-Bereich
BearbeitenLunge
BearbeitenDer wichtigste Parameter zur Vermeidung einer Pneumonitis ist der Anteil des Lungenvolumens, der 20 Gy und mehr an Dosis erhält, das sogenannte V20. V20 sollte unter 35 % liegen, bei konkomitanter Applikation einer Chemotherapie sogar unter 30 %.
Risikoorgane im Bereich Abdomen/Becken
BearbeitenBulbus penis
BearbeitenDer Bulbus penis ist anscheinend ein Surrogat für erektile Funktion nach Bestrahlung. Eine Übersichtsarbeit von Roach et al. 2010 (Radiation Dose–Volume Effects and the Penile Bulb) empfiehlt, die mittlere Dosis auf 95 % des Bulbus penis unter 50 Gy zu halten. Weiterhin wird empfohlen: D70 < 70 Gy and D90 < 50 Gy. Gleichwohl sollte man keinen Dosisabfall im Zielvolumen dafür akzeptieren.
Hoden
Bearbeiten- ab 20 Gy (a 2 Gy) ist längerfristig mit einem Versiegen der Hormonproduktion zu rechnen
- 10 x 0,1 Gy ist schädlicher als 1 x 1,0 Gy. Warum, ist unklar. Die Nieren zeigen ähnliche Strahlensensibilität. Dieses Faktum ist auch interessant hinsichtlich geringer Belastung bei Bestrahlung etwa des Rektum, der Prostata o. ä.
Planungsbegriffe
BearbeitenKonformitätsindex
BearbeitenKonformitätsindex CI = V(treated volume)/V(PTV)
Idealwert 1. Werte 1,0 bis 2,0 nach ICRU 62 akzeptabel, 2,0 bis 2,5 grenzwertig, danach (> 2,5) nicht mehr akzeptabel. Werte 0,9 bis 1,0 sind grenzwertig akzeptabel, darunter nicht mehr akzeptabel.
Homogenitätsindex
BearbeitenHomogenitätsindex HI = D_max(PTV)/D_min(PTV)
Auch hier optimaler Wert bei 1,0.
Unter Bestrahlung
BearbeitenBestrahlungspausen
BearbeitenLängere Bestrahlungspausen sind nachteilig für den Therapieerfolg. Vier Fraktionen pro Woche sollten gewährleistet sein. Bei längeren Ausfällen zusätzliche Fraktionen anhängen. Faustregel: Pro ausgefallener Tag 0,5 Gy. Beispiel: 60 Gy a 2 Gy, 12 Tage Ausfall, 12 * 0,5 Gy = 6,0 Gy, daher 3 zusätzliche Fraktionen.