Rolf Bantle (* Geburtsdatum in Geburtsort) ist ein schweizer Fußballfan.

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Leben bis zum Spiel Inter Mailand gegen FC Basel

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Bantle wuchs zunächst bei seiner Mutter in Basel auf und besuchte dort die Primarschule. Seinen leiblichen Vater hatte er nie kennengelernt. Weil seine Mutter neben der Arbeit kaum Zeit für ihn fand, wurde er später einer Pflegefamilie in Bern übergeben. Er machte nie eine Ausbildung, versuchte sich als Hilfsarbeiter. Sein Alkoholproblem zerstörte ihm endgültig eine normale Zukunft.

Rolf Bantle wuchs bei Pflegeeltern in der Stadt Bern auf. Nach der Schule verbrachte er die Jahre bis zur Volljährigkeit in der Knabenerziehungsanstalt Albisbrunn in Hausen am Albis. In den folgenden Jahren fand er Anstellungen im Gastrobereich, als Nachtportier, auf dem Bau oder auf einem Bauernhof in Fischbach LU. Gemäss eigener Aussage war er zeitlebens bevormundet, eine Familie gründet er nie.

Leben nach dem Spiel Inter Mailand gegen FC Basel

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Es sollte ein Highlight werden im Leben der Heimbewohner: Am 24. August 2004 reist eine Gruppe des Wohn- und Werkheims Dietisberg in Läufelfingen BL für einen Tag nach Mailand, um den Champions-League-Qualifikationsmatch des FC Basel gegen Inter Mailand live im Stadion zu sehen. Für Rolf Bantle wird aus dem Tagesausflug ein Lebensabschnitt. Ein Lebensabschnitt als Obdachloser Rudi.

Die Amtsvormundschaft Basel-Stadt meldete ihn wenige Wochen nach dem Verschwinden als vermisst, die Fahndung blieb jedoch erfolglos. Am 29. September 2011 wurde er schliesslich vom Zivilgericht Basel-Stadt als verschollen erklärt.

Wie die «Schweiz am Sonntag» gestern berichtete, verlässt Bantle damals in der 85. Spielminute seinen Platz, um die Toilette aufzusuchen. Als er zu seinen Kollegen zurückkehren will, ist der Match vorbei, die Stadion­katakomben voller Menschen, Bantle landet im falschen Sektor, draussen kann er den richtigen Car nicht finden. Handy hat er keines, die Telefonnummer der Wohngruppe nicht im Kopf. Mit 20 Euro und 15 Franken im Sack will sich Bantle ein paar Tage durchschlagen, findet jedoch Gefallen an der Freiheit jenseits der Heimstrukturen. Und bleibt fast elf Jahre im Studentenquartier Baggio, wo man den Schweizer bald kennt und ihn Rudi nennt. Wochen später meldet ihn die Amtsvormundschaft Basel-Stadt als vermisst, die Fahndung bleibt jedoch erfolglos, 2011 erklärt ihn das Zivilgericht Basel-Stadt für verschollen. Niemand wartet auf Bantle, der bei Pflegeeltern aufwuchs und selber nie eine Familie gründete, der beruflich nie Fuss fassen konnte und schliesslich im Alkohol einen tückischen Freund fand.


Von Studenten unterstützt


Er habe kaum einmal betteln müssen, sagte Bantle gegenüber der «Schweiz am Sonntag». Da er den Tag meist in der bekannten öffentlichen Bibliothek verbringt, freundet er sich mit Studenten an, Sie spendieren ihm Zigaretten, Kaffee, Wein und einen Schlafsack.


Wäre er im April dieses Jahres nicht auf einem nassen Trottoir ausgerutscht, Bantle lebte wohl noch immer in den Strassen Mailands. Doch beim Sturz zieht sich Bantle einen schweren Bruch zu, das Schweizer Konsulat organisiert schliesslich einen Heliflug ins Unispital Basel, nach seiner Genesung landet der heute 71-Jährige im Basler Alterszentrum zum Lamm. Sein Status als Verschollener wird wegen «Wiederauftauchens» aufgehoben. Aus dem Obdachlosen Rudi wird wieder Rolf Bantle. Zurück will er nicht: «Zehn Jahre sind genug, und hier geht es mir ja jetzt gut», sagte er zur «Schweiz am Sonntag».

Die Verschollenerklärung wurde am 15. September 2015 «infolge Wiederauftauchens» aufgehoben.

Sonstiges

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Die Geschichte der "Elf Jahre auf Auswärtsfahrt" entwickelte in den Fanforen des FC-Basel eine Eigendynamik. Häufig wurden neue Diskussionen gestartet die, alleine vom Titel her, Parodien von Clickbait-Artickeln in Onlinemedien waren. Als Beispiel kann "Er ging nur auf die Toilette, du wirst nicht glauben was danach passiert ist!" gelten. Bilder mit einkopiertem Gesicht von Rolf Bantle entwickelten Meme-Charakter.

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Artikel in "Schweiz am Sonntag"? Das war der erste Artikel der überall zitiert wird. Interview mit Rolf Bantle im Oltner Tagblatt. https://www.oltnertagblatt.ch/basel/baselland/lieber-auf-der-strasse-als-im-heim-deshalb-blieb-fcb-fan-rolf-in-mailand-ld.1729434

https://www.aargauerzeitung.ch/verschiedenes/die-ruckkehr-eines-verschollenen-ld.1622659 Details über Dietis https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/heimkehr-des-bantle-rolf-verschollener-fcb-fan-aus-mailand-besucht-sein-heim-ld.1730379

Literatur

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[[Kategorie:Obdachlosigkeit]] [[Kategorie:Mann]]