Naturpark Ammergauer Alpen

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Der Naturpark Ammergauer Alpen ist ein 227 km² großer Naturpark am oberbayerischen Alpenrand. Am 27. Juli 2017 wurde die Region vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zum Naturpark ernannt.[1]

Lage und Landschaft

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Lage des Naturparks in Deutschland

Das Gebiet des Naturparks zeichnet sich besonders durch fünf Landschaften aus:

 
Logo des Naturparks

Gebirgslandschaft

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Der Naturpark umfasst den Nordostteil des Ammergebirges, die Flyschberge Hochschergen und Hörnle- und Aufackermassiv mit Laber und die größtenteils jungmoränenüberdeckte Faltenmolasse zwischen Unternogg und der Echelsbacher Brücke. Er hat Anteil an den Kalkhochalpen, den Voralpen und am Ammer-Loisach-Hügelland. Die Lech-Vorberge werden am Ostrand tangiert.[1]

Wildflusslandschaft

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Die Ammer ist mit Ausnahme des Bereichs von Oberammergau – Unterammergau noch ein weitgehend natürlicher Wildfluss. Besonders sehenswert sind die Ammerquellen mit den Quellflüssen im Weidmoos und die imposante Ammerschlucht mit dem Felsdurchbruch Scheibum. Auch die zur Ammer zufließenden Wildbäche zeugen mit eindrücklichen Wasserfällen, heimeligen Gumpen und großen Schotterflächen von der Urgewalt der Natur.

Moorlandschaft

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Die Moorkomplexe Ettaler Weidmoos, Pulvermoos und Kochelfilz sind durch ihre hydrologischen Verhältnisse eine Besonderheit.

Wiesenlandschaft

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Die durch Hanggräben zerschnittenen Flyschabhänge des Aufacker-Hörnle-Massivs und der Unterammergauer Vorberge sind weit hinauf mit basenreichen, großflächig gebuckelten Jungmoränen und Fließerden überdeckt. Hier hat sich neben den Mittenwalder Buckelwiesen die größte, noch betriebene Berg- und Wiesmahdlandschaft Bayerns und Deutschlands entwickelt, in der Kalkmagerrasen, bodensauren Magerrasen und Hangquellmoore oft unmerklich ineinander übergehen. Neben den Blühaspekten der Wiesen beeindrucken ausgedehnte Parklandschaften mit zahlreichen Solitärbäumen sowie Laubwaldzeilen in den Hagen und Gräben.

Waldlandschaft

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Ein großer Teil der naturnahen Lebensräume des Naturparkgebietes liegt in den Wäldern. Sie beinhalten das gesamte Spektrum der Waldstandortstypen und –gesellschaften der nördlichen Randalpen. Es reicht vom torfbildenden Erlenbruchwald der Moräne und anmoorigen Grauerlen-Fichten-Bruchwald im Flysch über teilweise forstlich wenig beeinflusste Bergmischwälder bis zum xerothermen Karbonat-Kiefernwald an den west- und südseitigen Steilhängen des Kienecks und Kofels, sowie den subalpinen Fichtenwäldern in den Kammlagen.

Größe und Gemeinden

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Der Naturpark ist 22.738 Hektar groß und liegt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.[2]

Sechs Gemeinden im Ammertal befinden sich im Gebiet des Naturparks.

Schutzgebiete im Naturpark

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Im Naturpark gibt es folgende Schutzgebiete und Geotope:

Naturschutzgebiet Ammergebirge mit 11.045 ha (NSG-00274.01)[2]

Naturschutzgebiet Altenauer Moor mit 58 ha (NSG-00097.01)[3]

Naturschutzgebiet Kochel-Filz bei Unterammergau mit 90 ha (NSG-00312.01)[4]

Naturschutzgebiet Pulvermoos mit 129 ha (NSG-00129.01)[5][6]

Naturschutzgebiet Ammerschlucht im Bereich der Scheibum mit 21 ha (NSG-00066.01)[7][8]

Naturschutzgebiet Ammerschlucht an der Echelsbacher Brücke mit 10 ha (NSG-00077.01)[9]

Naturschutzgebiet Ettaler Weidmoos mit 155 ha (NSG-00166.01)[10][11]

Landschaftsschutzgebiet Inschutznahme des Soiener Sees und seiner Umgebung mit 222 ha (LSG-00015.01)[12]

Schleifmühlklamm bei Unterammergau (180A015)[13]

Sandabbau am Burgbichl bei Unterammergau (180A016)[14]

Wetzsteinbrüche bei Unterammergau (180G004)[15]

Findling bei Bad Bayersoien (180R001)[16]

Aufgaben des Naturparks

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  • Entsprechend einem Pflege- und Entwicklungsplan die Natur und Kulturlandschaft nachhaltig zu sichern, zu pflegen und zu entwickeln.
  • Eine durch vielfältige Nutzungsformen geprägte Landschaft und ihre Arten- und Biotopvielfalt zu erhalten, zu entwickeln und wiederherzustellen.
  • Geeignete Landschaftsteile für die Erholung und den nachhaltigen Naturgenuss zu erschließen und der Allgemeinheit zugänglich zu machen, soweit die Belastbarkeit des Naturhaushalts und des Landschaftsbilds dies zulassen.
  • Den Erholungsverkehr durch geeignete Besucherlenkung zu ordnen.
  • In den ausgewiesenen Schutzgebieten die Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege nach Maßgabe der jeweiligen Rechtsverordnungen und in den Natura 2000-Gebieten nach Maßgabe der jeweiligen Erhaltungsziele zu verwirklichen.
  • Durch Umweltbildung den Schutz und Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft nachhaltig zu sichern. [17]

Siehe auch

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Liste der Naturparks in Deutschland

Liste der Naturparks in Bayern

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Naturpark Ammergauer Alpen

Einzelnachweise

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  1. Erklärung zum „Naturpark Ammergauer Alpen“ · Verkündungsplattform Bayern. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  2. Naturschutzgebiet Ammergebirge. In: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  3. venGo - Naturschutzgebiet Altenauer Moor. Abgerufen am 2. Juli 2018 (deutsch).
  4. Naturschutzgebiet Kochel-Filz. In: Landratsam Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  5. venGo - Naturschutzgebiet Pulvermoos. Abgerufen am 2. Juli 2018 (deutsch).
  6. Naturschutzgebiet Pulvermoos. In: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  7. venGo - Naturschutzgebiet Ammerschlucht im Bereich der Scheibum. Abgerufen am 2. Juli 2018 (deutsch).
  8. Naturschutzgebiet Ammerschlucht im Bereich der Scheibum. In: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  9. Naturschutzgebiet Ammerschlucht an der Echelsbacher Brücke. In: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  10. venGo - Naturschutzgebiet Ettaler Weidmoos. Abgerufen am 2. Juli 2018 (deutsch).
  11. Naturschutzgebiet Ettaler Weidmoos. In: Landratsam Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  12. Landschaftsschutzgebiet Inschutznahme des Soiener Sees und seiner Umgebung. In: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  13. Geotop Schleifmühlklamm bei Unterammergau. In: Bayerisches Landesamt für Umwelt. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  14. Sandabbau am Burgbichl bei Unterammergau. In: Bayerisches Landesamt für Umwelt. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  15. Ammergauer Wetzsteinbrüche - LfU Bayern. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  16. Geotop Findling bei Bad Bayersoien. In: Bayerisches Landesamt für Umwelt. Abgerufen am 2. Juli 2018.
  17. Erklärung zum „Naturpark Ammergauer Alpen“ · Verkündungsplattform Bayern. Abgerufen am 2. Juli 2018.