Am 4. Dezember 1906 in Wien Alsergrund geboren, wuchs Karl Mladek als eines von acht Kindern in ärmlichen Verhältnissen in Penzing und Baumgarten auf. Schon mit zwölf Jahren begann Karl Mladek eine Lehre im Atelier des Pferdemalers Ludwig Koch. Dieser entdeckte bei dem Jungen das Zeichen- und Maltalent und gab die ersten Hinweise und Anleitungen. Bei Otto Morgeneyer erlernte er später die Kunst der Chromo- und Lithographie.

Der Künstler, der später Jurymitglied bei der Auswahl für Ausstellungen und leitender Funktionär in der Berufsvereinigung bildender Künstler Österreichs war,  stellte selbst häufig aus, wie etwa in der Wiener Sezession, im Schloss Schönbrunn und in verschiedenen österreichischen Landesmuseen.

Seine Bilder zeigen die fundierte Ausbildung und das gute Auge des Künstlers, der in Folge Aquarelle und Ölbilder schuf, Plakate entwarf und zahlreiche Bücher illustrierte. Der zweite Weltkrieg unterbrach sein künstlerisches Schaffen. Die Zeit nach dem Krieg, gekennzeichnet durch die verschiedensten Modeströmungen in der Kunst durch oft skurrile Einfälle publicityhungriger Künstler, ging an der Lebensart und am Schaffen Mladeks spurlos vorüber. Dies manifestiert sich in seinen Bildern: Da wird nicht plakatiert, sondern Stimmung vermittelt. Der Künstler hat sich fast ausschließlich der Landschaftsmalerei zugewandt. Er ist zum Philosophen der Landschaft geworden, der die stillen Winkel, die stimmungsvollen Szenarien wiedergibt, in denen das sanfte Braun und das durchsichtige Blau die Beschauer zu Besinnlichkeit führen und innehalten lassen bei einem festgehaltenen Eindruck, der sonst als flüchtiger Augenblick kaum beachtet im nächsten Moment schon Vergangenheit ist. (Stimme eines Besuchers von den Ausstellungen in Wien)

Ob es seine Lieblingslandschaft des Waldviertels, seine engere Heimat Penzing oder Ober- St. Veit oder die Landschaft Italiens und Siziliens, die er auf seinen Reisen bevorzugt, ist, überall fängt er die Beschaulichkeit ein, die auch Merkmal seiner Persönlichkeit ist. Vielleicht werden seine Werke von Sammlern und auch Museen im In- und Ausland gerade deshalb gekauft, weil sie der Ruhesehnsucht der Menschen in unserer aus der Fugen geratenen Zeit entsprechen und deshalb im eigentlichen Sinn moderner sind als viele moderne Werke (Zitat: E. Siebenbürger).

Karl Mladek war auch ein sehr humorvoller Beobachter und brachte viele Illustrationen zu Papier, die den Betrachter zum Schmunzeln bringen. Seine über Jahre entstandene einzigartige Weihnachts-Krippe, deren Umgebung an das Schloss Weitra und die es umgebende Stadtmauern erinnern und das Dorfleben in längst vergangenen Zeiten darstellen, konnte 2024 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit im Rahmen der Weitraer Adventstage bewundert werden.

Leben:

Karl Mladek kam am 4.12.1906 in Wien zur Welt. Sein Vater war der Sohn eines adeligen Gutsbesitzers in der Steiermark, der ihn jedoch enterbte und nach Wien ins Exil schickte, nachdem er Karl Mladeks Mutter Rosa, die eine Bedienstete und somit unter seinen Stand war, schwängerte. Somit lebte das Paar fortan in Wien und brachte insgesamt acht Kinder zur Welt. Sein Vater studierte Jura und begann am Handelsgericht in der Riemergasse zu arbeiten, seine Mutter arbeitete als Weissnäherin. Dennoch waren die Verhältnisse ärmlich und er musste, wie seine Geschwister, schon als Kind in einem Wirtshaus arbeiten und u.a. Bier austragen. Mit zwölf Jahren begann dann seine Lehrzeit. 1925 lernte er seine Frau Maria bei einem Ausflug kennen und 1929 fand die Hochzeit statt. Er lebte seitdem mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter auf Zimmer, Kuchl, Kabinett. Der 2. Weltkrieg begann und trennte die Eheleute. Durch einen Bekannten wurde er zunächst als Graphiker eingezogen, später musste er dann als technischer Zeichner geheime Pläne bearbeiten. Er wurde nach Ostdeutschland versetzt und später nach Russland, wo er an die Front kommen sollte. Karl Mladek hatte Glück im Unglück und erkrankte an der Ruhr und somit wurde er statt an die Front nach Hause geschickt, weil es ihm gesundheitlich sehr schlecht ging. Er kehrte mit nur 49 Kilo zurück, erholte sich glücklicherweise jedoch.

1945 begann er für den damaligen Bastelonkel Oskar Grissemann zu arbeiten, dessen Bastelanleitungen nach 1945 im Wiener Kurier veröffentlicht wurden. Nach dem Krieg arbeitete Karl Mladek eine Zeit lang wieder bei Otto Morgeneyer bevor er sich selbstständig machte. Karl Mladek entwarf viele Plakate (u.a. für die Ärztekammer Wien, illustrierte Bücher- und Kinderbücher und mit anderen Künstler*innen das Kinderlexikon- die Welt von A-Z).  Zu dieser Zeit begann er auch vermehrt Landschaften und Porträts zu malen. Seine Frau Maria arbeitete damals bereits bei der Firma Litega, bei der sie Geschäftsführerin war.

Die Rollen waren für die damalige Zeit sehr untypisch verteilt: Durch seine Selbstständigkeit und damit verbundene Flexibilität kümmerte er sich um den Haushalt und als Tochter Eva 1946 geboren wurde, übernahm er ebenso die Kinderbetreuung.  Gemeinsam mit seiner Familie unternahm er viele Reisen innerhalb Österreichs aber auch nach Italien.

Als seine Tochter 1966 heiratete, verbrachten Karl und Maria Mladek viel Zeit im Waldviertel und ließen sich in den 80-ern in Weitra nieder, wo sie bis zu ihrem Lebensende  lebten. Am 4. Dezember 2006 wurde Karl Mladek 100 Jahre alt- er starb am 22. Dezember 2006.