Franz-Peter Kolmschlag (* 12.11.1949 in Lossnitz bei Freiberg, † 01.07.2023[1] in Freiberg) war ein deutscher Metallhütteningenieur, Hobbyhistoriker und Unternehmer. Von 1994 bis 2015 war er Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung der Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH (heute: Ecobat Resources Freiberg GmbH). Von 2014 bis 2021 war er Geschäftsführer des Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine und seit 2022 Träger des Ehrentitels "Hüttenmeister"[2]. Von 2016 bis zu seinem Tod war er Mitinitiator, Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer der Freiberger Whisky Manufaktur GmbH, die 2016 den regionalen Whisky "1. Sohle Single Malt"[3] initiierte und seither produziert und erfolgreich vertreibt.

Von 1956 bis 1966 besuchte Franz-Peter die Schule und absolvierte im Anschluss eine Lehre zum Hüttenfacharbeiter im Bergbau-und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg, Betriebsteil Hütte Muldenhütten, Standort Hütte Freiberg. Anschließend absolvierte er an der Ingenieurschule für Automatisierung und Werkstofftechnik in Henningsdorf ein Studium zum Ingenieur für Hüttentechnik. 1973/74 leistete er den 18-monatigen Grundwehrdienst bei der NVA ab. Von 1977 bis 1990 war Franz-Peter Mitarbeiter im ökonomischen Bereich der Hütte Muldenhütten, ab 1990 als deren Leiter Finanzen tätig. Von 1993 bis 1994 war er als Arbeitnehmervertreter Aufsichtsratsmitglied der Saxonia AG - Metallhütten- und Verarbeitungswerke, dem Nachfolgeunternehmen des Stammbetriebes des Bergbau-und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg. Im Zuge der Privatisierung des Betriebsteils Muldenhütten wurde Franz-Peter Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung in der neu gegründeten Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH und übte diese Funktion bis zu seinem Renteneintritt im Jahr 2015 aus. In seine Wirkungszeit fällt der von signifikanten Investitionen begleitete Umbau dieses ehemaligen Kombinatsteils zu einem innovativen Unternehmen, das jährlich bis zu 75.000 Tonnen Batterieschrott recycelt um daraus jährlich unter anderem etwa 55.000 Tonnen Blei und Bleilegierungen, einschließlich Zinn- und Antimon-Vorlegierungen, herzustellen und dabei modernsten Anforderungen an den Umweltschutz gerecht wird[4].

Franz-Peter war seit 1977 verheiratet mit Elvira Kolmschlag und Vater eines Sohnes (André, *1977).

In seiner Freizeit widmete er sich der Geschichte des Hüttenstandorts Muldenhütten und veröffentlichte diverse Publikationen dazu[5][6][7][8].

Einzelnachweise

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  1. Traueranzeigen. In: freiepresse.de. Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG, 15. Juli 2023, abgerufen am 13. September 2023.
  2. Christof Heyden: Freiberger zum Hüttenmeister ernannt. In: FreiePresse.de. Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG, 3. Mai 2022, abgerufen am 13. September 2023.
  3. Wieland Josch: Goldener Whisky im passenden Glas. In: freiepresse.de. Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG, 26. November 2020, abgerufen am 13. September 2023.
  4. Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH: MULDENHÜTTEN RECYCLING UND UMWELTTECHNIK GMBH (MRU), FREIBERG. In: https://standort-sachsen.de/. Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, 2020, abgerufen am 13. September 2023.
  5. Heino Neuber: „DIE SCHLACKENMETALL GMBH IN MULDENHÜTTEN“ – NEUE PUBLIKATION ERSCHIENEN. In: knappenverein.de. Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V., 25. November 2022, abgerufen am 13. September 2023.
  6. Franz-Peter Kolmschlag: Sieben Jahrhunderte Hüttenstandort Muldenhütten. Hrsg.: Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH. 2010.
  7. Franz-Peter Kolmschlag: Sieben Jahrhunderte Hüttenstandort Muldenhütten. Hrsg.: Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH. 2. überarbeitete Auflage. 2018.
  8. Franz-Peter Kolmschlag: DIE SCHLACKENMETALL GMBH IN MULDENHÜTTEN. Hrsg.: Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e. V. ISBN 978-3-00-072612-5.