Benutzer:Stone age explorer/Europakompass von Wegberg

Der Europa-Kompass von Wegberg ist ein steinzeitlicher Kompass mit integrierter Reliefkarte Europas. Eine Seite des faustkeilgroßen Steines dient als Kompass, die andere Seite stellt das eiszeitliche Nord-West-Europa und den Stiefel Italiens dar.

Auffinden

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Der Europa-Kompass von Wegberg wurde am 18. März 2005 in der Gemeinde D-41844 Wegberg (Rheinland) auf dem Gelände des Golfclubs Schmitzhof aufgefunden. Der Finder ist der Stadtvermessungsoberamtsrat a.D. Hans Grams aus Mönchengladbach. Noch am Fundort stellte sich beim Finder für das im ersten Moment für ein seltsames Steingerippe gehaltene Relief nach wenigen Minuten die Kongruenz mit seiner mental map von Europa ein. Der Stein stammt in sekundärer Lagerung von einer Kiesgrube in Wegberg-Klinkum, über deren Gelände und in deren Nähe sich ein altsteinzeitlicher Wohnplatz ausbreitete. In den 3 KM Luftlinie entfernten Golfplatz gelangte der Stein beim Anlegen des Golfplatzes im Jahre 1975. Er wurde in das Kiesbett eines Weges, der dort im Jahre des Auffindens am Abschlag von Loch 10 vorbei zum Abschlag von Loch 1 führte, als Teil einer Kieslieferung aus der Grube in Wegberg-Klinkum eingebaut. Das Kiesbett wurde im Januar des Jahres 2005 freigelegt, um die Oberfüllung zu erneuern. Die Platzarbeiter warfen bei dieser Arbeit übergroße Steine aus dem Kiesbett und lagerten sie zunächst unter neben dem Weg stehenden Nadelbäumen. Dort wurde der Kompass dann zwei Monate später vom Finder mit weiteren Steinfunden aufgehoben.Er hatte wegen der langen Lagerung im Freien schon etwas Moos angesetzt.

Eigenschaften

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Das Material des Gerölls besteht aus Tertiärquarzit. Der Stein wiegt 422 gr. und hat die Maße 13,3x8,0x2,7 cm. Der Goldener-Schnitt-Quotient aus der Länge dividiert mit der größten Breite beträgt im Ist-Wert 1,66 . Der Quotient weicht nur minimal vom Sollwert des Goldenen Schnitts ab , der 1,61 beträgt. Dieser dem Goldenen Schnitt angenäherte Quotient aus Länge und Breite findet sich bei vielen steinzeitlichen Artefakten.

Relief-Seite

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Auf dieser Seite des Kompasses ist Nord-West-Europa nach Lage und Höhe sowie mit der Bedeckung mit Eiskappen der (letzten ?) Eiszeit dargestellt. Auch zeigt diese Karte sehr präzise den Stiefel Italiens, den die Paläolithiker nutzen, um nach Nord-West-Europa zu gelangen und um sich wieder nach Afrika zurückzuziehen, wenn das Klima sich verschlechterte. Italien war über Sizilien damals fest mit Afrika verbunden. Die Steinzeitler stellten nur das dar, was sie wirklich brauchten: Das Weidegebiet der umherziehenden Großwildherden und den Zugangs- von und den Rückzugsweg nach Afrika. Sie waren keineswegs darauf aus, das Land lückenlos für jeglichen beliebigen Zweck zu kartieren . Das Relief stellt eine Orientierungshilfe dar, um Irrwege zu vermeiden. Der ungefähre Maßstab ist 1:67.400.000 . Deren Maßstab muss so klein sein, weil ja nur der Platz eines Faustkeils von 13,3 x 8 cm für die Darstellung zur Verfügung stand.
Man sollte diese Relief-Karte mit dem auf anderem Wege bereits erforschten Status Europas während der Eiszeit vergleichen. Der Ostseebereich z.B. war damals vollständig von Riesengletschern bedeckt. Die Alpen waren ebenfalls durch Gletscher überlagert und nahmen dadurch eine größeren Raum ein als heute. Diese gewaltigen Eisschilde wurden in den Stein durch Wegnehmen von Material nach Lage und Höhe einmodelliert. Ein sehr interessantes Detail ist die in das Weiße Meer als Schwanz des skandinavischen Löwen hineinragende Halbinsel Kola . Dies beruht wahrscheinlich darauf, dass sie durch den Einfluss des Golfstroms damals eisfrei geblieben ist.
Neben der Halbinsel Kola gibt es auf der Relief-Seite an dem Europa-Kompass noch ein Detail von großer Präzision.Es ist der Versatz nach Westen der zum Tyrrhenischen Meer hin gelegen italienischen Küste von Gaeta nach Kap Circeo im Süden der Landschaft Latium. Die Distanz Genua zum Süden Latiums mit dem Versprung der Westküste des italienischen Stiefels bei Kap Circeo beträgt im modernen Atlas abgemessen 480 KM. Aus der Reliefkarte im ungefähren Maßstab 1:64.700.000 ergeben sich für diese Srecke 522 KM.
Das Relief ist also kein Phantom sondern eine Karte mit einer für den damaligen Zweck ausreichenden Genauigkeit. In einem Fachbeitrag der AVN 10/2006 wird über eine kartographische Untersuchung der Reliefseite des Europakompasses von Wegberg berichtet ...


Unter | Genauigkeitsbetrachtung des Reliefs ist im Detail dargelegt, was auf ihm dargestellt ist.

Kompass-Seite

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Zur Kompass-Seite gibt es unter ruf-aus-der-altsteinzeit-stiftung.de detallierte Erläuterungen. Hier nur soviel: Auf dieser Kompass-Seite ist wie auch auf dem Neandertalerkompass ein W eingraviert. Dieses stellt das Sternbild der Cassiopeia dar, welches damals wie heute als Polweiser genutzt wird. Es steht dem Großen Wagen, welcher ebenfalls als Polweiser eingesetzt werden kann, am Himmel diametral gegenüber.In der Mitte befindet sich der Polarstern.

Minikompass

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Durch den Minikompass, welcher hier mit Vor- und Rückseite dargestellt ist wird das Himmels-W als Merkmal für den Norden in Serie belegt. Es findet sich auf der Kompass-Seite des Europakompasses, auf der Vorderseite des Neandertalerkompasses und auf der Rückkseite dieses Minikompasses. Die Vorderseite stellt als Symbol für Richtung den Pfeil dar.

Dieser kleine Quarzstein wiegt nur 16 Gramm. Er ist hat die Dimensionen 4 x 2,2 x 1 cm. Man könnte ihn als altsteinzeitlichen Taschenkompass bezeichnen.

Für das Europa-Relief des Kompasses aus Wegberg kann kein zweiter Kompass mit Relief als Beleg vorgewiesen werden. Der Neandertalerkompass und der Minikompass sind, was die Kompass-Seite angeht, zwei weitere Belege, dass es Kompasse in der Art des Kompasses aus Wegberg in der Steinzeit gegeben hat. Dabei gibt es durchgehend über die drei Kompasse das Himmels-W als Symbol der Nordrichtung und als Polweiser. Das zum Poalrstern zeigende eingravierte W konnte man auch jeweils mit dem Tastsinn auffinden; denn die Orientierungssteine mussten ja auch nachts bedienbar sein.

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Zur Handhabung des Kompasses, zu einer möglichen Methode der Ermittlung der Kartenpunkte und zu einer Synopse mit dem Neandertalerkompass siehe WebSite ruf-aus-der-altsteinzeit-stiftung.de .