Benutzer:Svonnolting/Nolting (Adelsgeschlecht)

Nolting (in früheren Schreibweisen auch Nölting) ist der Name eines hessisch-braunschweigischen Adelsgeschlechtes.

Die Herren von Nolting wurden 1717 in Wien durch einen reichs- und österreichischen Adelstitel nobiliert und dem Uradel durch kaiserliches Privileg gleichgestellt.

Die Familie ist heute hauptsächlich in Hessen ansässig, wobei Zweige auch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bayern und Thüringen vorkommen[1].

Herkunft

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Die sichere Stammreihe beginnt mit dem Pyrmonter Handels- und Kaufherren Hermann Adolf Nolting (1642-1692). Dessen Söhne der fürstlich waldecksche Rat Heinrich Bernhard von Nolting, der kurfürstlich hannoversche Kriegsrat Franz Christoph von Nolting und der fürstlich waldecksche Rat Johann Detlev von Nolting wurden am 26.06.1717 in Wien in den erblichen Reichsadelsstand erhoben.

Besitzungen

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Heinrich Bernhard von Nolting erbaute in den Jahren 1712 bis 1720 das Haus Stechbahn 9 in Korbach, welches später in weiblicher Linie vererbt wurde.


Franz Christoph von Nolting erwarb das Rittergut Harderode bei Hameln im Jahr 1727.


Durch Erbgang kam 1745 das Rittergut Fauerbach in der Wetterau an den späteren autorisierten Kommissar der russischen Zarin Johann Friedrich Wilhelm von Nolting, welcher später wesentlich an der Organisation und Anwerbung von Kolonisten für Katharina die Große beteiligt war. Fauerbach wurde bereits in den 1780ern an die Grafen von Solms-Rödelheim verkauft.


Das Rittergut Harderode wurde nach 1850 verkauft.

Militärische Dienste

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Der älteste Sohn des Heinrich Bernhards, Friedrich Anton Ludwig von Nolting, bewarb sich 1743 um eine leitende Tätigkeit bei dem König  Friedrich II. von Preußen. Der König lehnte das Gesuch in einem eigenhändig von ihm unterzeichneten Schreiben vom 29. Juni 1743 mit folgenden Worten ab: [5]

"Vetter, besonders lieber. Mir ist Euer abermahliges Schreiben vom 25t dieses zu Händen gekommen. Ich muß Euch aber darauf sagen, daß der Preußisch. Dienst, so wie Ihr placiret zu werden verlanget, Euch zu fremde, und es damit gar nicht ausgerichtet sey, ein Amt administriert zu haben, sondern derjenige, so von mir in Kriegs- und Dom. Cammern sich will employren laßen, nebst einer Connaißance vom hiesigen Lande und deßen Umbständen, auch von der Landesoeconomie müßte aufait seyn, die Constributions=, Accise/, Steuer=, Manufactur, Commercien=, March=, Einquartierungs= und Caßen=Sachen wohl inne haben u. mit Geschicklichkeit darinnen arbeiten, auch vor seine Arbeit responsable seyn können. Alles dieses lernt sich auf einem Amte so wenig als zu Cöpenick. Wann Ihr also in Meinen Diensten employret seyn wollet, so müßet Ihr erst bei der Cammer zu Berlin arbeiten u. lernen, die Affairen Euch bekandt machen u. Proben von Eurer Capacitaet u. Geschicklichkeit geben, auch von dem gantzen Lande, und der Finantz Einrichtung eine hinlänglich Idee haben, alsdann Ich Euch allererst gebrauchen kann. Ich bin übrigens

Euer wohl affectionirter

Friedrich

Potsdam

den 29ten Juny 1743.

An den v. Nolting"[2]


Die Herren von Nolting dienten besonders unter niederländischer und preußischer Fahne.  

Hauptlinie:

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Die Hauptlinie ließ sich im Wesentlichen auf dem Rittergut Harderode nieder, sie verliert sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und gilt heute als ausgestorben. 1856 wurde einem der letzten Vertreter, dem 26 Jahre alten Wirtschafter Hieronymus von Nolting aufgrund von Diebstahl der Adelsstand entzogen.

Nebenlinie:

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Am 15.08.1812 wurde für Julius von Nolting, den natürlichen Sohn des niederländischen Hauptmanns August von Nolting und der Eleonore Krebs eine fürstlich waldecksche Adelslegitimation erteilt. Da dieser Julius von Nolting unehelich geboren wurde, wurde diese Adelslegitimation und damit der Adelsstand der gesamten Nebenlinie angezweifelt. Nichts destotrotz blüht die Nebenlinie bis heute.

Das Wappen ist geviertelt und zeigt in 1 und 4 einen schreitenden wilden Mann mit einer Leibbinde und Stab, die Linke in die Seite gestützt.  2 und 3 ein zur Mitte gewendeter Pferdekopf mit Hals. Auf dem Helm mit beidseitigen Decken ein offener schwarzer Flug, beiderseitens mit einem Pferdekopf belegt. Dazwischen der wilde Mann.

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  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. In: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser B, Band V. C.A. Starke Verlag, Limburg a.d. Lahn 1961.
  2. Frankenberger Zeitung. Nr. 4. Wilhelm Bing, Druckerei und Verlag GmbH, Korbach Donnerstag den 5. Januar 1995.