Die tiefe anteriore Rektumresektion ist ein viszeralchirurgischer Eingriff, bei dem große Teile des Mastdarms und der untere Bereich der Krummdarms entfernt werden. Die Wiederherstellung der Darmkontinuität erfolgt durch Anlage einer Anastomose zwischen Colon sigmoideum und Rektumstumpf, dies wird als Sigmoideo-Rektostomie bezeichnet.
Die vollständige Entfernung des Rektums unter Mitnahme des Anus wird als Benutzer:THWZ/Baustelle/Rektumamputation bezeichnet.
Anatomische Verhältnisse
BearbeitenDas Rektum (dt. Mastdarm) ist der fünfte und letzte Abschnitt des Dickdarms. Er geht ohne definierte Grenze aus dem Colon sigmoideum (kurz: Sigma, dt. Krummdarm hervor und endet unmittelbar vor dem Anus (Darmausgang) im Bereich der Linea dentata. Nach dorsal ist das Rektum durch eine Bindegewebsschicht fest mit der dem Kreuzbein und Steissbein aufliegenden „Waldeyerschen Faszie“ verwachsen, ventral liegt er bis zur Harnblase in der freien Bauchhöhle. Distal der "peritonealen Umschlagfalte" verschwindet das Rektum hinter Blase und Prostata (beim Mann) bzw. Scheide (bei der Frau), auch hier bindegewebig fixiert.
Etwa 4-5cm oral der Anokutanlinie findet sich die Linea dentata: Hier hört die Dickdarmschleimhaut auf und wird nach distal durch das Plattenepithel des Analkanals ersetzt.
Indikationen
BearbeitenGutartige Erkrankungen
Bearbeiten- Divertikulitis
- Colitis ulcerosa
- Rektovaginale Fisteln
- Verletzungen und Verletzungsfolgen
Maligne Erkrankungen
Bearbeiten- Rektumkarzinom
- Analkarzinom
Durchführung
BearbeitenOffen-chirugische Operation
Bearbeiten- Präparation der A. mesenterica inferior
- Mobilisation des Colon sigmideum
- Absetzen der A. sigmoidalis und der A. rectalis superior am Abgang
- Inzision der pararektalen Serosa und der peritonealen Umschlagfalte
- Ablösen des Mesorektums von der Waldeyerschen Faszie
- Freipräparation des Rektums bis mindestens 3cm aboral des Tumors
- Absetzen des Rektums (maschinelle Klammernaht)
- Absetzen des Sigmas
- Anastomosierung von Sigma und Rektumstumpf manuell oder mit Klammernahtgerät
Laparoskopisches Vorgehen
Bearbeiten- Grundsätzlich anatomisch gleich
- nur machinelle Anastomose möglich
- Bergung des Präparats über kleinen Pfannenstielschnitt.
Risiken
Bearbeiten- intraoperative und postoperative Blutung
- Anastomoseninsuffizienz -> Konsequenzen?
- Inkontinenz, besonders bei ultratiefen Anastomosen.