Unfallhergang

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Die vom Flughafen Minsk 2 gestartete Tu-134A sollte um 12:36 Uhr MEZ in Berlin-Schönefeld landen. Weil der Zielflughafen zur Ankunftszeit unter dichtem Nebel lag, wichen die Piloten nach Prag aus. Um 15:30 Uhr hob die Maschine vom Flughafen Prag erneut in Richtung Berlin ab. Zwischenzeitlich war die nördliche Start- und Landebahn (SLB) 25R in Schönefeld wegen Wartungsarbeiten gesperrt worden, so dass dem an- und abfliegenden Verkehr nur die südliche SLB 25L zur Verfügung stand. Das Flugzeug wurde aufgrund dieser Verkehrssituation östlich des Flughafens in eine Warteschleife geschickt. Der Himmel in Berlin war zu diesem Zeitpunkt vollständig bedeckt. Die Wolkenuntergrenze lag bei ca. 130 m (ca. 400 Fuß).

Kurz vor 17:00 Uhr erteilte die Flugsicherung die Erlaubnis für einen Anflug auf die SLB 25L unter Nutzung des Instrumentenlandesystem (ILS). Die Freigabe wurde korrekt von den russischen Piloten bestätigt, die Tupolew flog zuerst die freigegebene SLB 25L entlang des durch das ILS vorgegebenen Gleitpfades und Landekurses an. Eine vom Fluglotsen an alle anfliegenden Flugzeuge durchgegebene Information über die Sperrung der SLB 25R missverstand die Besatzung als Freigabe und wechselte den Anflug zur gesperrten SLB. Die Schwelle von 25R befand sich 2200 m vor der von 25L, daher erhöhte die Besatzung die Sinkgeschwindigkeit und unterschritt dabei die vorgeschriebene Höhe entlang des Gleitpfads um zuletzt ca. 90 m. Um diese vom vorgegebenen Kurs und Gleitpfand abweichenden Manöver durchführen zu können, wurde der Autopilot deaktiviert und dadurch der der Kontakt mit dem ILS am Boden für 38 s unterbrochen. Der Fluglotse, der den Anflug auf dem Radar überwachte, wies die Besatzung zwei Mal auf ihre Abweichungen hin; die Piloten setzten den Anflug dennoch fort. Da noch kein Sichtkontakt zur SLB bzw. deren Befeuerung bestand, hätte der instrumentengestützte Anflug bei einem abweichenden Kurs jedoch abgebrochen und durchgestartet werden müssen. Als die Tu-134 in etwa 100 m Höhe durch die tiefliegende Wolkenuntergrenze stieß, bemerkte die Besatzung ihren Irrtum, versuchte aber auch jetzt nicht durchzustarten. Stattdessen drehten sie unter Beibehaltung der hohen Sinkrate abrupt nach Süden, um trotz der bereits geringen Höhe von jetzt noch ca. 90 m direkt in den Anflug auf die mehr als 3 km entfernte Landebahn 25L zu wechseln. Sie aktivierten dazu den Autopiloten wieder, unterließen es jedoch, sofort den Schub zu erhöhen. Die Sinkgeschwindigkeit hatte sich zwischenzeitlich auf ca. 9 m·s-1 erhöht. In einer Höhe von 40 m wurde das unmittelbar vor der Landung übliche Signal zum Erreichen der Entscheidungshöhe vom Autopiloten abgegeben. Danach war ein sicheres Abfangen und Durchstarten mit der stark verringerten Geschwindigkeit nicht mehr möglich. Der Pilot versuchte die Maschine in den letzten Momenten mit Erhöhung des Anstellwinkels und Hochtouren der Triebwerke abzufangen, überzog jedoch dabei das Flugzeug. Noch während dieser Manöver streifte die Maschine mehrere Baumwipfel. Um 17:03 Uhr stürzte die Tupolew in ein Waldstück, das zwischen den beiden Anflugschneisen lag. Beim Aufprall explodierte die Maschine und brannte vollständig aus. /* Quelle noch angeben */