Unter Luftangriffen auf Köln versteht man primär die Bombardierung der Stadt Köln durch die Luftstreitkräfte des Vereinigten Königreichs (RAF) und der Vereinigten Staaten von Amerika (USAAF) während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945). Hierbei wurden die Luftangriffe jeweils durch das RAF Bomber Command und die 8. US-Luftflotte (vor 1944: VIII. Bomber-Kommando) koordiniert, die in ihrer Führung des strategischen Luftkriegs gegen Deutschland eng miteinander kooperierten.

Köln wurde auch das Ziel eines der drei nächtlichen Tausend-Bomber-Angriffe der britischen Luftwaffe; am 30./31. Mai 1942 wurde die Stadt zum Ziel der Operation Millennium.[1]:173

Übersicht

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Geographische Faktoren

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Köln eignete sich aus mehreren Gründen als Ziel für strategische Bombenangriffe. Durch die geographische Lage im Westen Deutschlands lag die Stadt wesentlich näher an britischen Bomberstützpunkten als Städte wie Berlin oder München und war gleichzeitig durch die Lage am Rhein vergleichsweise einfach zu finden und identifizieren. Eine relativ große Stadtbevölkerung und Industriebasis machten Köln zum attraktiven Angriffsziel, um die deutsche Wirtschaft sowie die Moral der Zivilbevölkerung zu schwächen. Außerdem war die Stadt durch eine ausreichend große geographische Distanz vom Ruhrgebiet isoliert, wo sich die stärksten Konzentrationen deutscher Luftabwehr und Flakscheinwerfer befanden. Aufgrund dieser Faktoren wurde Köln besonders häufig zum Ausweichziel alliierter Bombenangriffe erklärt, die ihre Hauptziele nicht aufklären konnten.[2]

Erste Angriffe

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Der erste tödliche Bombenangriff auf Köln fand am 15./16. Mai 1940 statt; 99 britische Bomber flogen 16 verschiedene Ziele im Rhein-Ruhr-Gebiet an, wozu auch ein Werk von I.G. Farben bei Dormagen zählte.[3] Bei diesem Angriff wurde der deutsche Zivilist Franz Romeike getötet, der damit zum ersten Kölner Todesopfer des Bombenkrieges wurde.[4]:475 Fünf weitere Menschen wurden verletzt.[3]

Kriegseintritt der USA

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Kriegsende in Köln

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Kriegsschäden

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Liste von Angriffen

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In der folgenden Tabelle werden folgende Abkürzungen und Begriffe verwendet:

Luftangriffe auf Köln, 1940
Datum Einheit Beteiligte Flugzeuge Ziele Anmerkungen Quelle
15./16. Mai 1940 BC Insg.: 99 Bomber (39 Wel., 36 Ham., 24 Whi.) Rhein-Ruhr-Gebiet Angriffsziel Dormagen. 1 Toter, 5 Verletzte. Erstes Kölner Todesopfer im Bombenkrieg. [3]
17./18. Mai 1940 BC 6 Wel. Köln-Eisenbahnziele [3]
25./26. Mai 1940 BC 1 Whi. Köln-Südbrücke Südbrücke durch Bombenangriff in Brand gesetzt und für den Straßenverkehr gesperrt. Feuer nach etwa 90 Minuten gelöscht. [3]
17./18. Juni 1940 BC Insg.: 139 Bomber (51 Whi., 49 Wel., 39 Ham.) Norddeutschland 20 Sprengbomben fallen im Stadtzentrum. 6 Tote in Köln; bisher tödlichster Angriff. Drei Fabriken beschädigt, eine Rheinfähre versenkt. [3]
29./30. Juli 1940 BC Insg.: 76 Bomber (? Ham., ? Wel., ? Whi.) Köln, Homberg, Hamm Keine Flugzeugverluste [3]
30./31. Juli 1940 BC Insg.: 14 Wel. Köln, Ruhrgebiet Keine Flugzeugverluste [3]
9./10. August 1940 BC Insg.: 38 Bomber (? Wel., ? Whi.) Köln, Ludwigshafen Keine Flugzeugverluste [3]
25./26. August 1940 BC Insg.: 24 Bomber (? Wel., ? Whi.) Köln, Hamm, Bremen Keine Flugzeugverluste. Zeitgleich mit dem ersten RAF-Luftangriff auf Berlin. [3]
31. Aug./1. Sep. 1940 BC Insg.: 77 Bomber (? Ble., ? Ham., ? Wel., ? Whi.) Köln, Berlin, ndl.-bel. Flugplätze Flugzeugverluste: 1 Ble. [3]
5./6. Oktober 1940 BC Insg.: 20 Ham. Köln, Gelsenkirchen, Hamm, Osnabrück, Soest Angriffe auf Öl- und Eisenbahnziele. Flugzeugverluste: 3 Ham. [3]
21./22. Oktober 1940 BC Insg.: 31 Wel., 11 Whi. Köln, Hamburg, Reisholz, Stuttgart [3]
7./8. November 1940 BC Ing.: 91 Bomber. Essen, Köln, Benelux Köln ist nur Nebenziel, Hauptangriffsziel ist die Krupp-Gussstahlfabrik (Essen). [3]
27./28. November 1940 BC 62 Bomber Köln Weniger als die Hälfte der alliierten Bomber [3]
29./30. November 1940 BC Insg.: 42 Bomber Bremen, Köln, Ärmelkanal Flugzeugverluste: 1 Ble. [3]
19./20. Dezember 1940 BC Insg.: 85 Bomber Köln, Ruhr, Frankreich Nur 23 der 85 Flugzeuge finden ihre Primärziele. Flugzeugverluste: 1 Ble. [3]
Luftangriffe auf Köln, 1941
Datum Einheit Beteiligte Flugzeuge Ziele Anmerkungen Quelle
26./27. Februar 1941 BC 106 Bomber Köln-West Von insgesamt 126 Bombern erreichen 106 den Kölner Luftraum. Obwohl die Alliierten 353 Sprengbomben und 15.060 Brandbomben abwerfen, melden die Kölner Behörden nur 10 Sprengbomben und 30 Brandbomben in der Weststadt. Andere Bomben fallen auf Dörfer und Ortschaften westlich der Stadt. [3]
1./2. März 1941 BC 131 Bomber (? Ble., ? Ham., ? Wel., ? Whi.) Köln 21 Zivilisten werden getötet und 35 weitere verletzt. Zwei Rheinfähren werden versenkt und drei weitere beschädigt. 80 bis 90 Wohnhäuser werden zerstört, 13 Warenhäuser und Geschäftsgebäude brennen aus. 160 Wohnhäuser werden schwer beschädigt. Die Alliierten verlieren fünf Whitleys und eine Wellington. 14 weitere Flugzeuge machen wegen schwerer Nebel in England Bruchlandungen. [3]
3./4. März 1941 BC 71 Bomber (? Ham., ? Wel., ? Whi.) Köln Alliierte Bomberbesatzungen melden mehrere erfolgreiche Brandbombenabwürfe, aber am Boden entstehen nur minimale Schäden am Westrand der Stadt. [3]

Einzelnachweise

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  1. Hugo Wilkinson: World War II Map by Map. Dorling Kindersley, 2019, ISBN 978-1-4654-8179-5 (englisch).
  2. Martin Middlebrook, Chris Everitt: The Bomber Command War Diaries: An Operational Reference Book, 1939–1945. Pen and Sword, 1985, ISBN 978-1-78346-360-2 (englisch). Kapitel 6 ("A New Start"), Einleitung.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Martin Middlebrook, Chris Everitt: The Bomber Command War Diaries: An Operational Reference Book, 1939–1945. Pen and Sword, 1985, ISBN 978-1-78346-360-2 (englisch). Siehe den jeweiligen Tagebucheintrag.
  4. Horst Matzerath: Köln in der Zeit des Nationalsozialismus, 1933–1945. Greven Verlag, 2009, ISBN 978-3-7743-0429-1.