Gerhard Laible wurde am 6. September 1884 in Dresden geboren. Er lebte ledig in Berlin Charlottenburg und gab als Religion evangelisch an. Unter dem Pseudonym Gerhard Amundsen war er unter anderem Schriftsteller, Publizist und Schauspieler.[1]

Wegen seiner Homosexualität wurde er am 17.4.1941 um 9.30 Uhr vom Untersuchungsgefängnis Lehrterstraße in die JVA Plötzensee überstellt. Dort wurde er nach der Aufnahme in das Haus I, dem heute noch existierenden Haus A in der GefangenenbuchNr. 133/41 der JVA-Plötzensee inhaftiert. Als Vorstrafen wurden zweimal Gefängnis registriert und eine letztmalige Entlassung im Jahr 1936. Zuletzt verurteilt am 17.3.1941: gemäß Urteil wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu 3 Jahren Gefängnishaft, abzüglich 1 Jahr Untersuchungshaft. Sein eingetragenes Entlassungsdatum war der 17.3.1943.[2] Jedoch verstorb er in der Haft am 25. März 1942.[3]

Zu der Todesursache könnte die Eintragung im Sterbebuchregister von Charlottenburg Auskunft geben (archiviert Im Landesarchiv Berlin). Allerdings sollten die dort eingetragenen Angaben zur Todesursache immer hinterfragt werden. Die Haftbedingungen in den Strafanstalten hatten sich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ab 1933 verschlechtert: Vorschriften von Oktober 1933 legten fest, dass der Lebensstandard eines Gefangenen unter dem eines Arbeitslosen zu liegen habe. Ab 1940 entsprachen die Verpflegungssätze der Gefängnisse denjenigen der Konzentrationslager, die Inhaftierten verloren daher innerhalb kurzer Zeit an Gewicht. In den Kriegjahren und besonders ab 1941 führte eine Verknappung an Heizmaterial auch dazu, dass es in den Haft- und Arbeitsräumen sehr kalt war.

Einzelnachweise

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  1. Amundsen, Gerhard. In: Fachinformationsdienst Darstellende Kunst. Abgerufen am 8. April 2024.
  2. Auszug aus Häftlingskartei der Gedenkstätte Plötzensee https://www.gedenkstaette-ploetzensee.de/haeftlingskartei/recherche
  3. Initiative Stolpersteine Charlottenburg-Wilmersdorf: Gerhard Laible (gen. Amundsen) | Stolpersteine in Berlin. In: Stolpersteine in Berlin. Abgerufen am 8. April 2024.