Benutzer:Thomas Roth Nyckelharpa/Thomas Roth Nyckelharpa

Thomas Roth (* 10. Juli 1957 in Stuttgart) ist ein deutscher Musiker mit italienisch-schweizerischen Wurzeln. Er ist ein international renommierter Nyckelharpaspieler. Heute tourt er sowohl mit seiner eigenen Band Roth als auch mit anderen Formationen. Er spielt vorwiegend eigene Stücke, auch mit großem Orchester. Weltweite Aufmerksamkeit bekommt er durch sein Youtube-Video „Ingredients“, das Imagis-TV im August 2012 veröffentlichte und das weit mehr als eine Million Aufrufe hat. Film- und Videospielkomponisten aus den USA und den Niederlanden wurden auf ihn aufmerksam und arbeiten mit ihm zusammen. Roths Nyckelharpaspiel zeichnet sich durch einen unverwechselbaren Stil zwischen Folk, Rock und Klassik sowie Highspeed-Passagen aus.

Leben und Werk

Solokarriere, die Band Roth und weitere Formationen (2011 bis heute)

2011 begann Thomas Roth nach rund 30 Jahren als Frontmann in den Mittelalterbands Des Geyers Schwarzer Haufen und Geyers eine Solokarriere als Nyckelharpaspieler. 2011 veröffentlichte er die CD „Ingredients“. Im Mittelpunkt steht das gleichnamige Youtube-Solo. Auf der CD spielen zahlreiche befreundete Musiker aus unterschiedlichen Genres mit. Seither ist Roth auf seiner Nyckelharpa-Journey nicht nur stilistisch in unterschiedlichen Genres unterwegs, sondern geht mit seiner Nyckelharpa auf Reisen. Dabei entstehen punktuell immer wieder neue Kooperationen mit anderen Musikern.

2012 gründete Thomas Roth die Band Roth–Keyfiddle Journey. Die Ursprungsbesetzung: Thomas Roth – Nyckelharpa, Frank Tischer aus Fulda – Keyboards, Florian Huber aus Übersee am Chiemsee – Drums/Vocals, Elias Maier aus Traunstein– bagpipes/flutes/whistles, Thomas Schmitz aus Besigheim – E-Bass.

2014 gründete Roth ein Duo zusammen mit Harald Scharpfenecker aus Asperg (Akustik-Gitarren) und das Trio „Tom and Herry and their Flea“ mit Florian „Flo“ Huber. Heute firmieren alle Besetzungen, egal ob Duo, Trio zusätzlich mit Bassist Frank Bittermann oder ganze Band unter dem Namen Roth – Nyckelharpa Journey.

2015 gründeten Wolfgang Stute aus Hannover, ehemals Manager und Gitarrist bei Heinz Rudolf Kunze, und Thomas Roth ebenfalls ein Duo. Roth wird seither immer wieder als special guest bei Konzerten von Wolfgangs Stutes Band Marea eingeladen (Wolfgang Stutes Marea feat. Thomas Roth). Anlässlich des Lutherjahres 2017 (500 Jahre Reformation) kam die Agentur Black Artist Management auf Roth zu, der daraufhin zusammen mit afroamerikanischen Musikern auftrat und die mittelalterlichen Akzente bei den Konzerten mit Soul und Gospels sowie Eigenkompositionen und neu arrangierten Kirchenliedern vorwiegend in Kirchen beisteuerte. Angesichts der großartigen Resonanz des Publikums und der eigenen Spielfreude gründete Roth 2016 die Formation Soulfully Sacred und arbeitet nun mit verschiedenen afroamerikanischen Sängern und Instrumentalisten zusammen. Reverend Dwight Robson, Chef der Original Golden Voices of Gospel, ist dabei Roths musikalischer Berater, auf ihn geht auch der Name der Formation zurück.

2019 kam Johannes Doll aus Hannover (Schlagzeug/Marimbaphon/Vibraphon) zur Band dazu, die mittlerweile Roth – Nyckelharpa Journey heißt. Ende 2020 stieß E-Bassist Mischa Marcks aus Köln dazu. Als Solist spielte Roth bei Classics unter Sternen mit der Vogtlandphilharmonie unter Leitung von Stefan Fraas 2016 in Chemnitz und Zwickau sowie bei Rock Classics 2018 unter der Götzschtalbrücke in Netzschkau, Sachsen, eigene Kompositionen. Der Dirigent Rainer Roos lud ihn 2017 als Solist beim classic-ope(r)n-air auf dem Backnanger Marktplatz ein. Roth wurde in Backnang von einem Orchester aus Mitgliedern des Staatsorchesters Stuttgart und der ¬Stuttgarter Philharmoniker begleitet.

Weitere Stationen auf der Nyckelharpa-Journey von Thomas Roth: Mitwirkung bei Filmmusiken (z.B. De Piraten van Hiernaast, Komp.: Matthijs Kieboom), Studioeinspielungen für Sony Play Station u.a., Studio-Gastmusiker bei verschiedenen Projekten und Bands wie der Metalband Leaves‘ Eyes (hier für die Alben „The Last Viking & Viking Spirit“ 2020 und „Sign of the Dragonhead“ 2017). 2013 wirkte Roth bei der Live-Doppel-CD „Danke mir geht’s gut“ des Sängers und Bandleaders Gitze und des Gitarristen Paul Vincent mit. Die Zusammenarbeit kam beim von Gitze & Band 2013 veranstalteten Memorial im Bildungszentrum Weissacher Tal anlässlich des zehnten Todestages des Schwabenrockers Wolle Kriwanek zustande.

Die frühen Jahre und die erste Band (1957 bis 1999)

In seinen Kindheits- und Jugendjahren spielte Thomas Roth Geige und beschäftigte sich intensiv mit der klassischen Musik. Nach dem Abitur in Schwäbisch Gmünd folgten verschiedene Studien, unter anderem Gesang an der Musikhochschule Stuttgart. Schon während der Studienzeit zeichnete sich ein Weg als Berufsmusiker ab. Thomas Roth ist Gründungsmitglied der Mittelalterband Des Geyers schwarzer Haufen (1984). In den 1980er- und 1990er Jahren wurde die Band, die mit zu den ersten gehörte, die die Mittelaltermusik einem breiten Publikum bekannt machten, zu TV-Auftritten bei ARD, ZDF und RTL eingeladen. Bei den Burgfestspielen Jagsthausen (Der Widerspenstigen Zähmung, Der Ritter vom Mirakel) war sie in den 1980er-Jahren eine feste Größe. 1990 tourten des Geyers Schwarzer Haufen mit dem Tourneetheater Das Ensemble von Ellen Schwiers, Jacob Schwiers und Katerina Jacob mit Shakespeares Romeo und Julia durch die gesamte Bundesrepublik und das deutschsprachige Ausland. Für die Inszenierung gab es den 2. Preis der Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen (Inthega). Ausdrücklich wurde dabei die Rolle der Musik erwähnt. 1999 wurde die Band als Spielleut des Jahres bei einem TV-Wettbewerb des SDR ausgezeichnet, bei der Roth Frontmann und Sänger war und Geige, Nyckelharpa, Mandoline, Gaita (spanischer Dudelsack), Zampogna (italienischer Dudelsack), Drehleier und Rauschpfeife spielte. In dem Duo „Heiter bis Folkig“ mit Mike Janipka bot Roth parallel zu seiner Bandarbeit zwischen 1996 und 2001 Musikkabarett. Ab 2007 machte Thomas Roth nochmals punktuell Ausflüge ins Musikkabarett. Zusammen mit verschiedenen Pianisten trat er in seinem Musikkabarettprogramm „Geilheit duldet keinen Aufschub“ auf.

Die Geyers (1999 bis 2013)

1999 trennten sich alle Mitglieder von Des Geyers Schwarzer Haufen von einem der Gründungsmitglieder der Band wegen eines Namensrechtsstreits. Ab da firmierte die Band, die Georg Hesse aus Ulm als neuen Gitarristen verpflichtete, unter dem Namen Geyers. Im Jahr 2000 kam E-Bassist Maik Walter aus Böblingen dazu. 2013 löste sich die Band Geyers nach dem Unfalltod von Schlagzeuger Jost Pogrzeba auf. Roth legte daraufhin die mittelalterliche Musik weitgehend ad acta. Nur bei Supports von Blackmore’s Night und seltenen Ausnahmen lässt er die „Medieval Colours“ wieder aufleben.

Freundschaft mit Ritchie Blackmore

Auf der Götzenburg Jagsthausen lernte Thomas Roth 1987 Ex-Deep-Purple-Gitarrist Ritchie Blackmore kennen, der in der Mittelalterband, in der Roth Frontmann war, eine seine größten Inspirationen für sein Projekt Blackmore’s Night sah. Seither verbindet Thomas Roth und Ritchie Blackmore eine musikalische Freundschaft. Roth spielt immer wieder als Support bei den Konzerten von Ritchie Blackmore’s Band Blackmore’s Night in Deutschland, Tschechien, Frankreich, Dänemark, Norwegen und in Amerika. Darunter auch in legendären Locations wie dem Olympia in Paris, am Broadway in New York und im House Of Blues in Chicago. Ritchie Blackmore spielte auf der Historock-CD Lästerzungen der Geyers bei God’s Gospel den Gitarrenpart mit Gitarrensolo ein. Bereits auf der Live 99-CD von Des Geyers Schwarzer Haufen war Ritchie Blackmore special guest. Zudem erhielt Thomas Roth vom Bundesverband Musikindustrie eine Würdigung für die Mitwirkung bei der ersten Doppel- DVD Castles & Dreams von Blackmore’s Night, als diese über 25000 Mal in Deutschland verkauft worden war (Aufschrift: Zum Gedenken an den Goldverkauf von mehr als 25000 Exemplaren der Steamhammer / SPV GmbH DVD in Deutschland).

Diskografie

1986 – Die Erste
1988 – All Voll
1992 – Balladen über Liebe, Leben und Tod (Textvertonungen Francois Villon)
1992 – Die schönen Frauen von Paris (Remix der Villon-Balladen)
1996 – Zusammensein in Harmonie (mit Mike Janipka)
1996 – Partytime (mit Mike Janipka)
1997 – Stella Splendens
1999 – Geyers schwarzer Haufen „Live 99“
2003 – Und dein roter Mund
2004 – Lästerzungen
2012 – Königsweg
2013 – Ingredients (Nyckelharpa)