Der Tierfriedhof Bayreuth ist ein privater Tierfriedhof für Haustiere in Bayreuth.[1] Die Anlage ist ein öffentlicher Park mit vielen Bänken, die zum Verweilen einladen.

Entstehung und Geschichte

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Die Anlage verfolgt eine jahrhundertealte Tradition in Bayreuth, seinem geliebten Hund eine letzte Ruhestätte zu bereiten. Schon 1749 ließ die Markgräfin Wilhelmine ein Grabmal[2], „Grabmal des Vergil“[3], für ihren Hund Folichon in der Eremitage errichten. Auch Richard Wagner hat lange Jahre vor seinem Tod (1883) seine Hunde (Russ) neben seinem späteren eigenen Grabmal im Garten der Villa Wahnfried bestatten lassen.[4]

Im Jahr 1987 entstand die Idee, einen Tierfriedhof nordöstlich des Bayreuther Stadtteils Fürsetz einzurichten, nachdem sich mehrere Bayreuther Tierbesitzer dafür in Bayreuth und Oberfranken engagiert hatten. Sie wollten ihre geliebten Haustiere nicht weiter wie Müll in der Tierkörperbeseitigungsanlage Leuchau entsorgen lassen. Daraufhin wurde der Bayreuther Tierfriedhof durch den Tierarzt Helmut Zartner und seinen Sohn Michael ins Leben gerufen. Nach längerer Bau- und Planungszeit wurde dieses Vorhaben dann vom Bayreuther Stadtrat am 17. April 1990 beschlossen und genehmigt.[5] Offiziell eröffnet wurde er 1991. Somit ist er der älteste privat geführte Tierfriedhof in Bayern und auch einer der ältesten Deutschlands.[6]

Gestaltung der Parkanlage

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Parkbank aus Stein, Wege mit Kalksandstein-Schotter
 
Hier wurde der Hund „Russ“ von Richard Wagner beigesetzt

Das Waldgrundstück wurde aufwendig als Parkanlage gestaltet. Es wurde ein Wirtschaftshäuschen errichtet, für die Mauern und Umrandungen der Friedhofswege wurden Abrisssteine der ehemaligen Bayreuther Mälzerei Albrecht aus Bayreuth verwendet. Das Grundstück ist durch einen Wildschutzzaun eingegrenzt, wobei die meisten Arbeiten durch die JVA Bayreuth ausgeführt wurden. Die Grabstellen sind mit Natursteinen aus der Fränkischen Schweiz umrandet, zudem wurden Tierskulpturen des Künstlers Ottmar Hörl aufgestellt. Die Anlage bietet Platz für etwa 1000 Grabstellen.

Der Bayreuther Tierfriedhof liegt in einem kleinen Waldhain und ist als Waldfriedhof gestaltet. Das Areal ist ungefähr 1 ha groß und rund um die Uhr öffentlich zugänglich. Die Parkanlage wird unter ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet und ist damit Rückzugsort für einheimische Tiere und Pflanzen im Wald. Auf dem gesamten Gelände sind Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse aufgehängt. Regelmäßig werden Igel aus Aufzuchtstationen aus dem Umkreis von Bayreuth dort wieder ausgewildert.

Der Tierfriedhof ist von der Bundesstraße 2 von Bayreuth nach Wolfsbach aus erreichbar. Am 16. Juni 2020 beschloss der Bayreuther Stadtrat die Umbenennung der Zufahrtsstraße in „Am Tierfriedhof“. Da der Tierfriedhof direkt neben der Bundesautobahn 9 liegt, musste nach der Verbreiterung der Autobahn der Eingangsbereich der Anlage etwas versetzt werden, und es wurde in diesem Bereich eine Lärmschutzwand auf der gesamten Länge des Grundstücks durch die Autobahndirektion als „Projekt der Deutschen Einheit“ errichtet.

Betreuung der Anlage

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Der Tierfriedhof Bayreuth wird seit seiner Gründung durch Michael Zartner betreut und betrieben.[7] Das Ausheben der Gräber und die Bestattung unterliegt der Tierfriedhofsverwaltung, die damit einen Teil der öffentlichen Aufgaben der Kommunen im Raum Oberfranken übernommen hat.[8] Die Pflege und Unterhaltung des Parks wird ebenfalls von Michael Zartner durchgeführt.

 
Frühlingsgestaltung eines Hundegrabes

Am Friedhof können Tierkörper zur Bestattung abgegegeben werden.[9] Die Liegeflächen sind nach Kategorien (1-5) aufgeteilt. Die Kategorien basieren auf der Größe und dem Gewicht des Tieres. Es wird keine Kremierung der Haustiere übernommen. Grabgestaltung und Fertigung von Tiersärgen aus Holz können in Auftrag genommen werden. Trauerbegleitung und Grabreden werden ebenfalls angeboten.

Friedhofsordnung

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Die normale Liegezeit beträgt fünf Jahre, wobei eine Verlängerung möglich ist. Die Tiere werden entweder in einem Baumwolltuch oder einem Holzsarg beerdigt. Bei der Grabgestaltung soll auf Natürlichkeit geachtet werden, Plastikschmuck und religiöse Symbole wie Kreuze sind verboten. Verboten ist auch das Ausbringen von Herbiziden oder Fungiziden. Alle Gräber werden mit einer Holztafel und einer Ordnungsnummer ausgestattet. Eine allgemeine Vorschrift zur Pflege der Grabanlagen gibt es nicht.

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Einzelnachweise

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  1. https://www.onetz.de/weiden-in-der-oberpfalz/kultur/foerderverein-besucht-bayreuth-und-nuernberg-mit-polizei-eskorte-zum-tierfriedhof-d18629.html
  2. Archiv für Geschichte und Alterthumskunde des Ober-Main-Kreises … von E. S. Hagen und Th. Dorfmüller. H. 1-6. Grau, 1831 (google.de [abgerufen am 10. Juli 2020]).
  3. Norbayerischer Kurier Germany: Hundegrab: Eine Liebe bis über den Tod hinaus – Nordbayerischer Kurier. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  4. Manuel Brug: Katharina Wagner: Ein Spaziergang mit der Bayreuth-Chefin und ihrem Hund Bruno. In: DIE WELT. 27. Juli 2019 (welt.de [abgerufen am 10. Juli 2020]).
  5. https://www.bayreuth.de/wp-content/uploads/2019/04/Jahresr%C3%BCckblicke-Bayreuth_1948bis2018.pdf
  6. https://www.kurier.de/inhalt.tierfriedhof-bayreuth-wo-hund-und-katz-in-frieden-ruhen.c0e175c0-59e2-48ce-955e-b6ec7b891989.html
  7. https://www.kurier.de/inhalt.bayreuth-prince-william-auf-dem-bayreuther-tierfriedhof.9fbd681a-a16b-4ce7-adb6-84d4afc5cee3.html
  8. http://www.btsk.de/Portals/0/Rechtsgrundlagen/BayAGTierNebG.pdf
  9. https://www.landkreis-bayreuth.de/umwelt-gesundheit/abfall/abfallwirtschaft/abgabestellen/problemmuell-abgabestellen/

Kategorie:Tierfriedhof Kategorie:Bayreuth