Franz Cestnik (* 03. August 1921 in Einbeck, gestorben: 28.08.2011) war ein Einbecker Maler. Seine Werke beziehen sich hauptsächlich auf den Stil des Expressionismus. Nachdem er seine Lehre als "Kunstgewerblicher Zeichner" abgeschlossen hat, verschreibt er sich der Malerei. 1944 heiratet er Analiesa Gabelmann. Sie haben 2 Söhne, Franz-Josef und Rainer.

Lebenslauf

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Franz Cestnik besucht die evangelische Bürgerschule zu Einbeck, Langer Wall von 1927 bis 1935. Am 16.04.1935 bekommmt er eine Lehrstelle bei der Firma Haussner, Lösche & Meyer, einer Korkenfabrik in Einbeck. Das Ausbildungsziel ist "Kunstgeweblicher Zeichner". Die Lehre endet am 15.10.1938. Nach der Lehrzeit bekommmt er eine Stelle als Musterzeichner bei der Firma Lösche, die inzwischen ihr eigenes Atelier in der Harlandstraße eröffnet hat. Hier arbeitet Franz Cestnik hauptsächlich für die Tapetenindustrie. Die Anstellung beginnt am 09.11.1938 und endet mit der Schließung der Firma am 31.10.1939. Am 11.12.1939 fängt er als technischer Zeichner bei der AEG in Hannover an. Dort arbeitet er bis zu seiner Einberufung zum Arbeitsdienst am 28.10.1940.

Im Januar 1941 wird er, gerade 19 Jahre alt, zur Wehrmacht eingezogen. Er wird Melder in der 71. Infantriedivision der 6. Armee. Im selben Jahr ist er in Kiew durch Granatsplitter an der Hand, am Arm und am Oberschenkel verwundet worden. Am 13.09.1942 wird er beim ersten Angriff auf Stalingrad durch einen Lungenstreifschuss schwer verwundet. Nach seinem Genesungsurlaub im Schwarzwald geht er nach Mariager in Dänemark. Hier wird die 71. Division für den Einsatz in Jugoslavien neu zusammengestellt. Bei einem Partisanenangriff wird er durch einen Kopfschuss erneut schwer verwundet. Die Kugel schlägt in seinen Hinterkopf ein und tritt aus dem rechten Auge wieder aus. Für ihn ist der Kriegseinsatz damit beendet. Er ist zwar schwer gezeichnet, überlebt aber.

Nach dem Krieg wird er freischaffender Künstler. Er bekommt zwar Angebote als Musterzeichner, lehnt sie aber ab, da er Kunstmaler werden will. Dies bringt ihn jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, da er kein festes Einkommen hat und es somit schwierig ist, seine Familie zu ernähren. Seine Freunde, vor allem Walter Kahle und Prof. Dr. Alfred Doenicke, unterstützen ihn und seine Familie in dieser schweren Zeit. Er malt seine großflächigen Bilder zuerst auf Hartfaserplatten. Wenn ihm ein Bild nicht gelungen erschien, wurde die Hartfaserplatte ein zweites mal genutzt, da Hartfaser sehr teuer gewesen ist. Später malte er auf Leinwand. Da man diese häufig nachspannen muss, trifft er sich häufig mit Walter Kahle. Dabei wird häufig über Politik und Kunst diskutiert.

Franz Cestnik starb am 28.08.2011 in seinem Haus in Einbeck.