Benutzer:Tino Tholl/6. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe

In der 6. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe (6./ObjSRgtLw) sind die Pionierkräfte und die EOD Kräfte der Teilstreitkraft Luftwaffe zusammengefasst. Die 6./ObjSRgtLw ist auf dem ehemaligen Fliegerhorst Diepholz in der Kreisstadt Diepholz stationiert. Organisatorisch gehört die 6./ObjSRgtLw zu den bodengebundenen Kräften im Kommandobereich des Luftwaffentruppenkommandos und ist dem II. Bataillon des Objektschutzregimentes der Luftwaffe (II./ObjSRgtLw) mit Sitz in Schortens unterstellt.

Zusammen mit den militärischen Brandschutzkräfte (7./ObjSRgtLw) sowie den Kräften der Einsatzlogistik der Luftwaffe (5./ObjSRgtLw) ist das II./ObjSRgtLw für den Aufbau und Betrieb eines Einsatzflugplatzes (Deployment Operating Base - DOB) der Luftwaffe zuständig.

Luftwaffenpionierkräfte (LwPiKr) richten sich nach der STANAG 2929 - AIRFIELD DAMAGE REPAIR

LwPiKr sind in der Lage, schnellstmöglich nach einem erfolgten Angriff, Schäden auf einem Einsatzflugplatz zu beseitigen. um in ihrem Bereich die Einsatzbereitschaft des Fliegenden Verbandes wiederherzustellen.

Zukünftig werden, den Erfahrungen aus den jüngsten Einsätzen nach, nachhaltige Instandsetzungen gegenüber schneller Herstellung der Einsatzbereitschaft nach Schadensereignissen an Bedeutung gewinnen. LwPiKr werden somit die dauerhafte Instandsetzung von Flugbetriebsflächen (FBF) gewährleisten und einsatzwichtige Infrastruktur wieder herstellen welche durch Kampfhandlungen oder massiven langjährigen Verschleiß nicht mehr Einsatzfähig sind.

LwPiKr schaffen damit die infrastrukturelle Voraussetzungen zur Übernahme bzw. Aktivierung einer Deployed Operating Base (DOB)

Gliederung

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Die 6./ObjSRgtLw verfügt über insgesamt 227 militärische Dienstposten und gliedert sich in folgende Teileinheiten auf:

  • Luftwaffenpionierstabsoffizier (A13-A14) als Staffelchef,
  • Innendienst
  • Teileinheit Ausbildung und Einsatz, geführt durch einen Luftwaffenpionieroffizier (A12)
  • Teileinheit Instandsetzung
  • vier Luftwaffenpionierzüge davon jeweils
    • zwei Züge mit einer Stärke von 36
      • 24 Luftwaffenpionieren (A3-A5),
      • fünf Luftwaffenpionierunteroffizieren (A5-A6),
      • sechs Luftwaffenpionierfeldwebeln als Lehrfeldwebel und Baumaschinenführer (A7-A9) und geführt von
      • einem Luftwaffenpionieroffizier (A9-A11)
    • zwei Züge mit einer Stärke von 19
      • 12 Luftwaffenpionieren (A3-A5),
      • drei Luftwaffenpionierunteroffizieren (A5-A6),
      • drei Luftwaffenpionierfeldwebeln als Lehrfeldwebel und Baumaschinenführer (A7-A9) und geführt von
      • einem Luftwaffenpionieroffizier (A9-A11)
  • einem Ausbildungszug Luftwaffenpioniere mit einer Stärke von 42
    • 18 Luftwaffenpionieren (A3-A5),
    • vier Luftwaffenpionierunteroffizieren (A5-A6),
    • 16 Luftwaffenpionierfeldwebeln (A6-A9) davon
      • 11 als Lehrfeldwebel und Baumaschinenführer,
      • einer als Ausbildungspionierfeldwebel und
      • vier als Kraftfahrzeugmechatronikerfeldwebel
    • drei Luftwaffenpionieroffizieren (A9-A11) als Hörsaalleiter und geführt von
    • einem Luftwaffenpionieroffizier (A12)
  • einem Ausbildungszug EOD mit einer Stärke von 37
    • 24 Kampfmittelerkundern (A3-A5),
    • 12 Kampfmittelabwehrfeldwebeln (A6-A9) und geführt von
    • einem Kampfmittelabwehroffizier (A12)

Geschichte

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Ursprünglich aufgestellt wurden die Luftwaffenpionierkräfte im Jahr 1959 in Fürstenfeldbruck. Dort in den schweren Luftwaffen Pionier Kompanien (sLwPiKp) 1 und 2.

Die sLwPiKp 1 und 2 in Fürstenfeldbruck wurden im Jahr 1964 in die LwPiKp 1 in Fürtsenfeldbruck und die LwPiKp 2 in Diepholz um gegliedert.

Im Jahr 1976 wurden beide Kompanien zu Pionier Lehrkompanien (PiLehrKp) umbenannt.

1996 erfolgte der Umzug aller Luftwaffen Pionierkräfte nach Diepholz und die Aufstellung des 5./ObjSBtl in Diepholz. Die Ausbildung der Pionierkräfte erfolgt in der neu gegliederten Luftwaffen Pionier Lehrkompanie (LwPiLehrKp).

Mit der Aufstellung des Objektschutzregimentes der Luftwaffe "Friesland" (ObjSRgtLw "F") am 1. Juli 2006 wurden die Luftwaffenpionierkräfte in die 11./ und 12./ObjSRgtLw überführt. Die 11./ObjSRgtLw stellte dabei den aktiven Part der Pionierkräfte da. Für die Ausbildung neuer Luftwaffen Pionierkräfte war die 12./ObjSRgtLw zuständig.

Aufgrund der Auflösung des aktiven III./ObjSRgtLw zum April 2014 wurden die Luftwaffen Pionierkräfte zur "neuen" Staffel 6./ObjSRgtLw umgegliedert. Dabei wurden die aktiven Pionierzüge mit den Ausbildungszügen in einer Staffel vereint.

Ursprünglich aufgestellt wurden die militärischen Brandschutzkräfte der Luftwaffe zum 1. Oktober 1998 als neue Teileinheit der 4. Staffel (ABC-Abwehr) des damaligen Objektschutzbataillons der Luftwaffe. Die fachliche Ausbildung zum Brandschützer fand zum damaligen Zeitpunkt noch an der 8. Inspektion der Technischen Schule der Luftwaffe 3 am Standort Faßberg (8./TSLw 3) statt.

Mit Aufstellung des Objektschutzregimentes der Luftwaffe „Friesland“ (ObjSRgtLw „F“) am 1. Juli 2006 wurden die militärischen Brandschutzkräfte zu einer eigenen Staffel, der 9./ObjSRgtLw, vergrößert und gehörten zum III. Bataillon des neuen Regimentes.

Aufgrund der Auflösung des aktiven III./ObjSRgtLw zum April 2014 wurde die Brandschutzstaffel zur „neuen“ 7./ObjSRgtLw umgegliedert (zuvor war die Bezeichnung 7./ einer Infanteriestaffel am Standort Kerpen zugeordnet) und dem II./ObjSRgtLw unterstellt.

Die militärischen Brandschutzkräfte sind eine Einsatzstaffel, die seit ihrer Aufstellung im Jahr 1998 nahezu durchgehend in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr präsent ist.

Wappen und Motto

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Blasonierung: „In drei gleichgroße Bereiche geteiltes Schild mit abgerundeter oberen Kante: Rechts auf blauem Grund ein nach rechts steigender rot-bewehrter, goldener (gelber) Löwe; oben rechts und links im Obereck jeweils ein silbernes Ankerkreuz; Links auf goldenem (gelben) Grund mittig eine stilisierte Weltkugel in Blau-Weiß, belegt mit silberner Schwinge; Unten mittig auf weißem Grund eine schwarze Pionierbrücke das Symbol der Pioniere.“

Wappenbegründung: Der linke obere Teil des Wappens verdeutlicht die beidseitig wertgeschätzte Integration des II./ObjSRgtLw in den Landkreis Friesland. Sie hat ihre besondere Bedeutung und stellt die bedeutsame regionale Einbindung des Verbandes durch die Symbole und die Farbe Blau im Grund heraus.

Der „friesische“ Löwe und das Ankerkreuz aus dem Wappen bilden somit den klaren Hinweis auf eine enge, lebendige Partnerschaft zwischen Bundeswehr und Region. Darüber hinaus wird dadurch auch die Zugehörigkeit zum übergeordneten Verband, dem Objektschutzregiment „Friesland“, hervorgehoben und ein Wiedererkennungswert erreicht.

Der rechte Teil des Wappens auf gelbem Grund spiegelt im Kern die weltweite Einsatzbereitschaft des Verbandes wider. Belegt ist die Weltkugel mit der silbernen Luftwaffenschwinge als Symbol für einen spezialisierten Unterstützungsverband der Luftwaffe. Hierbei wird die besondere Zugehörigkeit zur Luftwaffe hervorgehoben.

Der untere mittige Teil zeigt die Spezialisierung als Pioniere und grenzt zu den anderen Staffeln ab. Die Pionierbrücke als typisches Symbol für die Pioniere verdeutlicht den speziellen Auftrag im Wirkverbund der Objektschutzkräfte.

Ausbildung

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Brandschutzfeldwebel

Neben einer erfolgreich bestandenen Eignungsüberprüfung für die Laufbahn der Feldwebel in einem Karrierecenter der Bundeswehr ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf Voraussetzung für angehende Brandschutzfeldwebel. Im Einzelfall ist eine Übernahme ohne Ausbildung möglich. Diese kann dann an einer Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr im Rahmen einer zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung nachgeholt werden.

Nach der ca. neunmonatigen Laufbahnausbildung zum Feldwebel des Fachdienstes, welche überwiegend an der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen stattfindet, beginnt die Ausbildung zum Brandschutzfeldwebel zunächst mit dem Erwerb der Bundeswehrfahrerlaubnis der Klassen B, C und E.

Die folgende lehrgangsgebundene Fachausbildung findet zum größten Teil an der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben in Stetten a.k.M. statt. In einem sechsmonatigen feuerwehrtechnischen Grundlehrgang werden neben naturwissenschaftlichen Anteilen die ersten grundlegenden Tätigkeiten vermittelt, die der angehende Brandschutzfeldwebel zum Einsatz als Truppmann bzw.- führer einer militärischen Brandschutzeinheit benötigt.

Im Anschluss an diese Grundausbildung folgt ein mehrwöchiges Praktikum bei diversen Bundeswehrfeuerwehren (Flugplatz, Marinestützpunkt, Truppenübungsplatz bzw. Untertageanlage) sowie einer Berufsfeuerwehr, welches den Brandschutzfeldwebeln einen Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten im Feuerwehrdienst geben soll bzw. das Wissen aus dem Grundlehrgang in der praktischen Anwendung festigen soll.

An diese Praktikumsreise schließt sich der feuerwehrtechnische Abschlusslehrgang nach der Verordnung über die Laufbahn, Ausbildung und Prüfung für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst in der Bundeswehr (LAP-mftDBwV) an, der mit dem Ablegen der Laufbahnprüfung zum mittleren feuerwehrtechnischen Dienst sowie der Qualifikation als Gruppenführer endet.

Im Rahmen des Dienstes in der 7./ObjSRgtLw wird im Weiteren die notwendige einsatzvorbereitende Ausbildung durchgeführt. Zudem besteht weiterhin die Möglichkeit sich z. B. als Atemschutzgerätewart oder Gerätewart weiter zu qualifizieren.

Brandschutzunteroffizier

Brandschutzunteroffiziere gehören zur Laufbahn des Unteroffiziers im Fachdienst und durchlaufen im Grunde die gleiche Ausbildung wie die Brandschutzfeldwebel, jedoch ohne die Teilnahme am feuerwehrtechnischen Abschlusslehrgang.

Brandschutzoffizier

Die Brandschutzoffiziere gehören zur Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes und müssen im Rahmen ihrer Offiziersausbildung ein technisches Studium absolviert haben. Nach Abschluss des Studiums erfolgt die Einsteuerung in die ca. zweijährige Laufbahnausbildung zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst an einer zivilen Landesfeuerwehrschule. Die weitere Ausbildung umfasst unter anderem die Teilnahme an der Ausbildung zum Offizier der Luftwaffensicherungstruppe.

Brandschutzstabsoffizier

Nach einer Übernahme zum Berufssoldaten und Verwendung auf einem entsprechenden Dienstposten, zum Beispiel im Luftfahrtamt der Bundeswehr, erfolgt die Weiterqualifizierung der Brandschutzoffiziere zum Brandschutzstabsoffizier durch die Teilnahme an der einjährigen Aufstiegsausbildung zum höheren feuerwehrtechnischen Dienst am Institut der Feuerwehr in Münster.


Fahrzeuge in einem Airfield Damage Repaire Zug