Rollkragenbody mit Stringrückenteil, eine Variante eines schlichten Shirtbodys

Ein Bodysuit (englisch für „Körperanzug“) oder kurz Body (englisch für „Körper“ oder auch „Leiche“) ist ähnlich dem Leotard ein eng anliegendes, einteiliges Kleidungsstück. Um den Gang zur Toilette zu erleichtern befindet sich jedoch ein Verschluss im Schritt. Dies ermöglicht bei Frauen auch das Anziehen über den Kopf. Varianten für Männer sind meist an Ringertrikots angelehnt und verfügen nur über einen Hosenschlitz oder frontseitige Knopfleiste. So wird der Unterteil oder auch der ganze Body als Unterwäsche getragen.[1][2]

Auch als Kinderbekleidung in Form von Strampelanzügen sind Bodys vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern verbreitet.

Geschichte

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Der Bodysuit kam, angeregt durch Claire McCardell, in den USA nach 1950 in Mode. Gegen Bluse bzw. T-Shirt setzte er sich in den späten 1980ern durch.[1] Nach einem Abflauen und Dasein als formende Unterwäsche oder Dessous, kam er zum Ende der 2000er wieder vermehrt als Blusenbody und klassischer Rollkragenbody wie auch Abendbody, ans Licht des öffentlichen Lebens.[2]

Shirtbodys
Shirtbody wie er mit einem Rock im Alltag anzutreffen ist...
... während dieser Shirtbody Solo auf einer Erotik-messe als Dessous präsentiert wird.
 
Spitzenbody als Shirtbody, mit Abendhandschuhen
Wäschebodys
Wäschebody mit Miederverstärkung im Bauchbereich
Durchsichtiger Body als Reizwäsche
 
Wäschebody als Teil einer Kollektion mit Abendhandschuhen und Strumpfhose

Aufbau des Bodysuits

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Oberteil

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Das Oberteil eines Shirt- oder Blusenbodys kann die Form eines jeden Kleidungsstücks haben, dessen unterer Saum auch in Hosen, Röcken oder Kleidern, eingesteckt getragen wird. Eine Tunika scheidet hier also aus, da sie immer über Rock oder Hose getragen wird. Aber es gibt auch Oberteile, die ohne das versteckte Höschenteil kaum möglich wären, etwa rückenfreie Neckholder oder Corsagen.

Höschenteil

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Meist geht das Oberteil aus denselben Stoffbahnen ohne Unterteilung in das Höschen über. Bei Blusenbodys mit weniger eng anliegendem Oberteil kann das Höschen jedoch abgesetzt und enger geschnitten sein. Bei Wäschebodys mit BH-Körbchen wird das Höschen wie auch mögliche Patten bis unter die Brust verlängert. So reichen die Beinlängen vom hohen Beinausschnitt mit String im Rückteil bis zu angesetzten Beinen. In Extremfällen können Modelle mit zwei Schnüren durch den Schritt Ouvert sein oder bis zu den Fußfesseln reichen.

Schrittverschluss

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Der Body wird oft zwischen Schamspalte und Anus oder auch vor der Schamspalte verschlossen. Letzteres erlaubt auch die einfachere Verwendung von Slipeinlagen. Verschlüsse bestehen vom Einfachsten bis zum Hochwertigsten aus folgenden Lösungen:

  • Klettverschluss
  • Kleine Druckköpfe aus Plastik
  • Häkchen aus Metall, die zum Verstellen auch mehrere Reihen, in der Regel drei, umfassen können
  • Druckknöpfe aus lackiertem Metall mit Stoffleiste als Versteifung

Zur zweiten Jahrtausendwende wurden auch Modelle mit horizontalem Reißverschluss oberhalb des Venushügels angeboten. Der Hersteller versprach damit besserer Hygiene. Das Angebot wurde jedoch nicht fortgeführt. In manchen Fällen kann das Höschen trotz richtiger Größe im Schritt zu eng sein. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit ein Zwischenstück zu verwenden, welches an beiden Enden das jeweils passende Gegenstück zum Verschluss des Bodys aufweist.

Material

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Hierfür wird dehnbares, meist gewirktes Material verwendet.[3] Oft handelt es sich dabei um Jersey oder Lycra.[1]

Arten von Bodysuits

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Neben gängigen Bezeichnungen wie z. B. Kurzarmbody, sind z. B. folgen Oberkategorien zu finden:

  • Shirtbody, der wie z. B. das Muscle Shirt eng anliegt und die Figur hervorhebt. Dessen Oberteile reichen vom hochgeschlossenem Rollkragenbody bis zum groß ausgeschnittenem Trägerbody. Hier findet sich auch als Abendbody der Sweetheartbody dessen namengebender Herzchenausschnitt manchmal von sichtbar eingearbeitete BH-Körbchen gebildet, und meist mit transparentem Stoff aus Tüll oder Spitze, bedeckt wird.
  • Wäschebody, der im Aussehen einem Hosenkorselett gleichen, aber auch aus transparentem Stoff gearbeitet sein kann. Diese meist nur von Schulterträgern gehaltene Art ist auch wie andere Unterwäsche vollständig unter der Oberbekleidung verborgen. Hier gibt es auch Modelle mit langen Ärmeln und Stehkragen als Thermounterwäsche.
  • Blusenbody, dessen Oberteil das Aussehen einer Bluse hat und so auch meist vom elastischen Höschenteil abgesetzt ist. Auch Oberteile in Wickeloptik zählen hierzu.
  • Spitzenbody, dessen Variante als transparenter Shirtbody kokett mit einem schlichten BH darunter oder auch mit Kleidung darüber getragen, Ausschnitt, Ärmel oder auch Bauch, hervorschauen lassen. Wie z. B. Blazer, ärmellose Weste, Träger-Hemdchen oder Kleid. Oder auch komplett versteckt als Dessous. Als Wäschebody mit eingearbeitetem BH ist das Vorderteil meist in unterschiedliche Sektionen zur Zierde aufgeteilt.
  • Der formgebende Corsagenbody mit teils sichtbar eingearbeitete BH-Körbchen kann mit Schmucksteinen verziert zu den Abendbodys zählen oder mit tiefem Rückenausschnitt unter einem Brautkleid verschwinden.

Tragegewohnheiten

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Tragegewohnheiten werden neben persönlichem Komfort und Art des Bodys auch vom pragmatischen Zweck und der aktuellen Mode mitbestimmt.

Mit Unterwäsche

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Es ist nicht ungewöhnlich, andere Unterwäsche wie Büstenhalter, Strumpfhosen oder auch zusätzliche Slips, darunter zu tragen.

  • Ein Büstenhalter verleiht zusätzlichen Halt wegen den meist fehlenden BH-Körbchen bei Shirtbodys und vermindert das Abzeichnen von Brustwarzen. Bei transparenten Bodys werden so einfach die Brüste verdeckt oder mit einem tief dekolletiertem Push-up-BH hervorgehoben.
  • Strumpfhose wird oben gehalten
  • 60° wäsche, drücken des Verschlusses

In der Regel wird der Body ohne bzw. als Unterwäsche getragen. Um die Hygiene über mehrere Tage des Tragens zu waren, wird meist ein Strumpfhose (mit Hygienezwickel) oder eine einfache Slipeinlage zum wechseln benutzt.

  • Neben dem Hauptzweck das Oberteil nicht verrutschen zu lassen, resultieren aus dem Konzept des Bodysuits auch weitere Vor- und Nachteile. Da es prinzipiell keine Lücke zwischen Ober- und Höschen-Teil gibt, sind Bodys dazu geeignet, vor Zugluft in der Lendengegend zu schützen. So gib es auch Modelle als Thermounterwäsche mit langen Ärmeln und Stehkragen.
  • Oberteil das nicht aus Hose oder Rock rutschen kann. So auch als Ersatz für ein Unterhemd um Bauch und Rücken vor Zugluft zu schützen.
    • Kann nicht aus Rock oder Hose rutschen. (Transparente) Muster bleiben somit unverzerrt und es gibt keinen kalten Zug (beim Bücken)
    • Muster auf unifarbener kleidung wie bei netzstrumpfhosen
    • Es zeichnet sich nichts ab/ es gibt keine Ausbeulungen vom Zerknüllten Saum eines Normalen Oberteiles unter eng anliegenden Röcken oder Hosen.
    • Figurprobleme werden leicht kaschiert, da das Oberteil nicht in Speckfältchen rutschen kann.
    • Auch bei Hüfthosen bleibt der Bauch bedeckt. Der Oberkörper erschient dadurch meist schlanker/länger.
    • Kein (zusätzlicher) Bund auf der Hüfte/Taille. Sehr bequem unter Trägeröcken / Hängerkleidchen
    • Durch das Elastan wird der Körper leicht geformt
  • Schlafgewand das sich zwischen Pyjama und einfacher Unterwäsche wie Slip und BH, ansiedelt.
  • Keine Abdruck in der Körpermitte vom Bund des Höschen oder Unterhemd unter der Oberbekleidung abzuzeichnen .
  • Strumpfhosen vom Rutschen abzuhalten und auch deren Bund zu zu kaschieren wie auch den Intimbereich zu verdecken wenn sie ohne extra slip getragen wird. So kommt es auch vor das Bodys und Strumpfhosen Bestandteil einr aufeinander abgestimmte Kollektion sind. Laufsteg
  • Hält Windeln besser am Platzt bei Babys oder Menschen mit Inkontinenz
  • Wird ein Korsett als Oberbekleidung getragen, muss dieses nicht geöffnet werden um den darunter geklemmten Slip beim Toilettengang herunterzuziehen. Man öffnet stattdessen einfach den Schrittverschluss.
  • Sehr großes Wäschestück.
  • Hohe Anforderung an die Passform


Es sitzt ist nicht zu warm, auch im hüftbereich bei hemd und höschen Die Haut wird nicht irritiert Der Schrittverschluss stört weniger Beim Toilettengang ist das Höschenteil des Body sauberer, dessen Hälften dann unter den Bodyoberteil geschoben werden können Der meist teure Body hat dadurch einen kleine Wäscheschutz, zumal die Strumpfhose ohnehin schneller verschleißt Ohne sichtbar verstärktes Höschenteil oder zumindest in der passenden Hautfarbe ist die Optik und auch das Gefühl dabei, besser, da die Beine besser betont werden Ein nicht vorhandener Slip kann weder hervorschauen, noch kneifen Der Bund kann nicht aus Hose oder Rock schauen oder sich durchdrücken. Beim Entkleiden kann Frau den Partner immer noch teasen.

Moderne Verwendung

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Bodysuits können andererseits als Damenunterwäsche oder als Oberteil getragen werden und sind für manchen erotisierend und häufig Teil eines erweiterten Wäschefetischismus. So haben Bodys, parallel zu Leotards, auch einen Platz in der Mode- und Erotik-Fotografie.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon. 5. Aufl., Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-010577-3, Seite 125-126
  2. a b Figurschmeichelnder Einteiler: Der Body ist zurück. dpa/tmn via Südkurier, archiviert vom Original am 14. Oktober 2014; abgerufen am 14. Oktober 2014.
  3. Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1987. ISBN 3-15-010343-6
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Commons: Bodysuits – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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