Dargelütz ist ein Ortsteil der Kreisstadt Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.

Geographie

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Dargelütz liegt nördlich von Parchim an der Kreisstraße K118. Die Landschaft ist flach und nördlich vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Süden von Dargelütz befindet sich ein Waldgebiet. Das nächstgelegene Gewässer ist der Fluss Wocker, welcher im Großen Moor bei Darze, nordöstlich von Dargelütz, seinen Ursprung hat.

Geschichte

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Der Name Dargelütz kommt aus dem slawischen Sprachraum, wobei dargǔ im altslawischen mit lieb oder teuer übersetzt wird. Im westslavischen steht darg für einen Personennamen, weshalb Dargelütz die Bedeutung Nachkommen des Dargola oder des Darg'el zugeschrieben wird.

Ersterwähnung

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Dargelütz wird erstmalig im Jahr 1370 erwähnt. Damals gab es eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Herzog Albrecht von Mecklenburg und dem Kurfürsten Otto von Brandenburg. Dabei kam es zum Verlust eines Pferdes im Dargelützer Holz, welches in der Kriegsschadenrechnung an Herzog Albrecht aufgeführt wird. Eine weitere Erwähnung erfolgte im Testament des Priesters Hermann Koss vom 31. Oktober 1379.

Die Herren von Hagenow auf Dargelütz

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Im Jahre 1471 wird erstmalig die Familie von Hagenow als Besitzer des Lehngutes Dargelütz erwähnt.

1471 starb Herrmann von Hagenow und hinterlies seine Ehefrau Christina mit Kindern

1506 war ein Ritter von Hagenow verpflichtet, den Herzog mit drei bewaffneten Männern zu Pferd im Kriegsfall zu unterstützen.

1535 waren die Hagenows verpflichtet, den Herzog mit vier bewaffneten Männern zu Pferd im Kriegsfall zu unterstützen.

1562 werden Karin und Christoff von Hagenow als Herren in Dargelütz erwähnt.

1575 werden Karin und Christoff als Erben des Johann Hagenows genannt.

1581 tritt Christoff von Hagenow das Lehen Dargelütz gegen eine lebenslängliche Rente an Herzog Ulrich ab, da er keinen männlichen Erben hatte.

Die Herren von Möllendorff auf Dargelütz

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1583 erhielt Arndt von Möllendorff das Lehen über Dargelütz. Er war Hauptmann auf Schwerin und verheiratet mit Elisabeth von Wartenberg. Da die Ehe kinderlos blieb, setzte er seinen Neffen Joachim als Erben ein.

1628 wird Joachim von Möllendorff erstmals als Herr auf Dargelütz erwähnt. 1629 schickte der Hauptmann Joachim von der Lühe seinem Oheim Joachim von Möllendorff, welcher einen besonders guten Obstanbau in Dargelütz betrieb, die Bitte, an Wallenstein Obst zu liefern. Joachims Ehefrau, Magdalena von Halberstadt, wird 1638 in einem Streit zwischen Joachim von Möllendorff und dem Pfarrer in Dargelütz Martin Rhode genannt. Magdalena von Halberstadt verstarb als Wittwe im Jahr 1661 in Langen-Brütz, wo noch heute ihre Grabplatte in der Kirche zu finden ist.

1638 wird ein Arndt von Möllendorff auf Dargelütz mit seiner Ehefrau Anna Sophia von Basewitz als Teilnehmer einer Predigt in der St. Catharinen Kirche in Rostock erwähnt. Bereits 4 Jahre früher hatte sich Arndt mit Burchard von Saldern über den Austausch von Arbeitskräften geeinigt, um die Bewirtschaftung seiner Güter während der Zeit des 30-jährigen Krieges zu gewährleisten. Im Jahr 1662 verpfändete die Familie von Möllendorff, nachdem sie bereits ihre Anteile an der Ortschaft Rom an die Stadt Parchim verkaufen mussen, das Gut Dargelütz an die Familie von Plessen. Im gleichen Jahr stiftete Arndt der Kirche in Dargelütz eine neue Glocke mit der Inschrift "Arendt von Mollendorff der Elter anno 1662". Die Glocke, mit einem Durchmesser von 66 cm, befindet sich heute im Turm der Kirche in Drefahl, welche sie 1986 erwarb. Arndt von Möllendorff wird ebenfalls im Jahr 1670 erwähnt, als er bei einem Hexenprozess eine mitangeklagte 80 jährige Frau aus Dargelütz verwies.

1695 löste Heinrich von Möllendorff das Gut nach 33-jähriger Fremdverwaltung von der Familie von Cramon, die 1682 Dargelütz übernommen hatten, wieder ein. Heinrich war Obrist-Leutnant und mit Anna Elisabeth von Selblingen verheiratet.

Joachim von Möllendorff + Maria Eleonora von Koppelow

Joachim Heinrich + Maria Agneta von Hagen

Georg Heinrich (I) + Johanna von Graevenitz - Preußischer Major im Inf. Regiment 23, 1779 verstorben; bis 1785 G.H. Erben

ab 1786 ;Georg Heinrich (II) war königlich preußischer Lieutenant und drei mal verheiratet. Aus der zweiten Ehe mit Elisabeth Edem ging der Ökonomie-Kommissionsrat Georg von Möllendorff hervor. In dessen Nachruf ist zu lesen, das sein Vater Georg Heinrich (II) im Jahr 1811 noch zu den reichsten Gutsbesitzern der Gegend gehörte. Durch die Koalitionskriege wurden seine Güter jedoch verwüstet und durch einen unglücklichen Verkauf verlor Georg Heinrich (II) auch noch den letzten Rest seines Vermögens, sodass er eine Stelle als Holzwärter in Pampin annehmen musste.

ab 1793-1798 G.H. Erben; ab 1799 G.H.

ab 1803 Kammerjunker Julius Dietrich

Die Herren von der Lühe auf Dargelütz

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1803 Kammerjunker Julius Dietrich von der Lühe

1827-1854 Adolph Christian Ludwig von der Lühe

1855-60 wird als heimgefallenes Lehn einstweilen administrirt

1861 Brüder Major Friedrich, Drost Gustav, Kammerherr Otto von der Lühe

1862-1869 Kammerherr Otto Conrad Georg von der Lühe

Das Staatsgut Dargelütz ab 1869

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1870 Großherzogliche Kammer


Bis 1869 lag die Gerichtsbarkeit im Ort bei dem jeweiligen Gutsherren. Danach war das herzogliche Amt Lübz zuständig und später das Amtsgericht Parchim.

Das Gut wurde 1945 enteignet.


1518: 9 Kossaten

1569: 10 Kossaten

1581: drei Bauern

1584: 3 Bauern, 9 Kossaten


Eine Sage berichtet von einer Windmühle auf dem Weg in Richtung Bergrade. Dort soll ein betagter Müllergeselle die Hexerei der Frau des Müllers aufgedeckt haben.

In einer anderen Sage soll der Teufel versucht haben, einen großen Stein auf die Kirche in Dargelütz zu schleudern. Der Stein mit dem Abdruck der "Teufelsklaue" ist noch erhalten.


(B. Keuthe, Band I der “Parchimer Sagen”, /S.124)

Bauwerke

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Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Joachim Duncker: Prognosticon Theologicum, Oder Wahrhafftige Prophecey und Weissagung. Michael Meder, Rostock 1639, OCLC 1671214706, VD17 5120:745788H (staatsbibliothek-berlin.de).
  • Hans Heinrich Klüvern: Derer Lage, Beschaffenheit, Handel, Manufacturen, Gräntzen, Gewäßer, der HHrn. Hertzoge Prætensiones, Stimmen, Revenüen, der Länder Müntzen, Religion, Scribenten, der Hertzoge Residentzen, Sitten der Einwohner, alte Einwohner, Abgötterey, Bekehrung, Nahmen der Provintzen, und was dazu gehöret. In: Christoph Georg Jargow (Hrsg.): Beschreibung des Hertzogthums Mecklenburg und dazu gehöriger Länder und Oerter. Erster Theil. Hamburg 1737 (uni-rostock.de).
  • Kleefeld: 51. Jahresbericht des Generalsecretairs, Michaelis 1860 bis Michaelis 1861. In: Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Elfter Band. In Kommission der E. Remer'schen Buchhandlung, Görlitz 1862, S. 273.
  • Georg Christian Friedrich Lisch: Besitzungen der Tempelherren in Meklenburg. In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 29. Schwerin 1864, S. 3–20 (lbmv.de).
  • Georg Christian Friedrich Lisch: Wallensteins Abzug aus Meklenburg im Jahre 1629. In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 35. Schwerin 1870, S. 45–79 (lbmv.de).
  • Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 46. Schwerin 1881, S. 37 (lbmv.de).
  • Friedrich Schlie: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. In: Commission zur Erhaltung der Denkmäler i. A. des Grossherzoglichen Ministeriums des Innern (Hrsg.): Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. 2. Auflage. Band II. Bärensprungsche Hofdruckerei, Schwerin i. M. 1899 (uni-rostock.de).
  • Friedrich Schlie: Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lübz und Plau. In: Commission zur Erhaltung der Denkmäler i. A. des Grossherzoglichen Ministeriums des Innern (Hrsg.): Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. 2. Auflage. Band IV. Bärensprungsche Hofdruckerei, Schwerin i. M. 1901 (uni-rostock.de).
  • Burghard Keuthe: 625 Jahre Dargelütz - Aus der Geschichte eines Parchimer Ortsteils. In: Stadt Parchim (Hrsg.): Uns Pütt. Jahrgang 4, Nr. 6. Parchimer Verlag GmbH, Parchim 21. Juni 1995 (heimatbund-parchim.de).
  • Gottfried Graf Finck v. Finckenstein, Christoph Franke: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. In: Stiftung Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Band XXXI, Band 147 der Gesamtreihe. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2009, ISBN 978-3-7980-0847-2, S. 262–290.
  • LHAS, 1.4–4 Pacht-, Kauf- und Lehnsurkunden von Familien, 340 Testament des Arndt von Möllendorf (1621)
  • LHAS, 11.3-1/1 Familiengeschichtliche Sammlung von Behr, 282 Möllendorff
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Einzelnachweise

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