Die Linie „M41“ ist eine der bekanntesten Metrobuslinien der BVG in Berlin. Sie hat 31 Haltestellen und eine Gesamtlänge von 12,2 Kilometern. Die Fahrt dauert fahrplanmäßig 44 Minuten. Es werden momentan (Stand: 2023) nur Gelenkbusse eingesetzt. Die Strecke verbindet den Berliner Hauptbahnhof mit der Station Sonnenallee/Baumschulenweg im Südosten der Stadt und führt somit von Mitte über Kreuzberg nach Neukölln. Täglich befördert die Linie nach Angaben der BVG 45.000 Menschen.[1] Wichtige Haltestellen sind neben dem Hauptbahnhof der Potsdamer Platz, der Anhalter Bahnhof, das Hallesche Tor, der Hermannplatz und der S-Bahnhof Sonnenallee. Eine besondere Stellung im Alltagsleben der Stadt ergibt sich vor allem durch die Wichtigkeit der Linie für das Alltagsleben in Neukölln sowie aus der popkulturellen Stellung der Linie M41.
Geschichte
BearbeitenDie Geschichte der Linie M41 ist eng verbunden mit der verkehrstechnischen Erschließung Neuköllns, insbesondere der Sonnenallee (früher Kaiser-Friedrich-Straße). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fuhren auf der Straße Straßenbahnen, was jedoch aufgrund der Teilung Berlins in vier Sektoren unterbrochen wurde. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde die Einstellung des Straßenbahnbetriebs in West-Berlin beschlossen, sodass die Straßenbahnlinie durch eine Omnibuslinie ersetzt wurde. In West-Berlin fuhr die Linie 41 von Rudow zur Haltestelle Hallesches Tor.[2] Mit der Einführung der Metrobuslinien im Jahr 2005 wurde aus der Buslinie 41 die M41, die zunächst von der Haltestelle Sonnenallee/Baumschulenweg bis zur Station Tiergarten, Philharmonie fuhr.[3] Seit der Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs im Jahr 2006 verkehrt die Linie auf der bis heute befahrenen Route von Sonnenallee/Baumschulenweg bis zum Berliner Hauptbahnhof.[4]
Popkultur und Medien
BearbeitenDie Buslinie M41 ist als eine der „Königslinien“ der BVG regelmäßig Thema in Kultur und Medien.[5] Das Magazin Focus bezeichnete die „berühmte Berliner Linie“ als „Seifenoper auf Rädern“.[6] Für den rbb ist der M41 ein Berliner Mikrokosmos auf Rädern, da sich „in seiner bunten Mischung aus Rollkoffer, Kopftuch und Kinderwagen“ das moderne Berlin spiegele.[7] Das Lied der Neuköllner Band ‚Die wartenden Fahrgäste‘ mit dem Titel M41, du kommst aus Neukölln aus dem Jahr 2014 verarbeitet die teilweise langen Wartezeiten der Linie humoristisch im Sound des New Wave.[8] Es existieren mehrere Facebookgruppen zur Linie.[9] Auch im Fernsehen war die Linie bereits Gegenstand der Berichterstattung, etwa im rbb-Magazin zibb.[10]
Die Strecke ist bekannt für die regelmäßigen Verspätungen („Auf dieser Strecke sind wir eigentlich nie pünktlich“, kommentiert ein Busfahrer) sowie ihre „Rudelbildungen“ (zwei oder drei Busse direkt hintereinander).[6] Diese resultieren nicht zuletzt aus der verkehrstechnischen Überladung der Sonnenallee. Der Tagesspiegel kommentierte: „Aus dem Takt gerät der Fahrplan in der Sonnenallee. Zweitereiheparker, Feierabendstau, Radfahrer, zugestellte Haltestellen. Der M41 ist eine Schlagader Neuköllns, genau wie die U8, aber leider ohne eigenes Gleis.“[5]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kaum eine Chance gegen Rudelbildung: Überfüllung und Unpünktlichkeit auf zwei Buslinien – Einsatz von 171er-Doppeldeckern unmöglich. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ Berliner Linienchronik. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ Berliner Linienchronik. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ Berliner Linienchronik. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ a b Thomas Loy: Mit dem M41 geradewegs zum Psychiater. In: Der Tagesspiegel. 12. Januar 2015, abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ a b Deana Mrkaja: Unpünktlich und überfüllt: Die Berliner Buslinie M41 ist eine Seifenoper auf Rädern. In: Focus Online. 20. Mai 2016, abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ "Eigentlich müsste der Busfahrer jeden Tag einen Orden kriegen". Archiviert vom am 8. November 2020; abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ Das Lied auf YouTube.
- ↑ M41 - Tomorrow never dies. Abgerufen am 23. November 2020. ; M41. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ zibb: Problembus M 41 (08.01.2014). Abgerufen am 23. November 2020.
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