Was zu Wikipedia von mir zu sagen ist:

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Wikipedia habe ich mal beim Recherchieren vor Jahren schon entdeckt, mich als IP meistens zurück gehalten. Es war und ist nur eine Informationsquelle, mehr nicht. Das wird zu oft von einigen Möchtegerningenieuren vergessen, die glauben, hier ein eher schlecht geschriebenes Referat abliefern zu müssen und Artikel so mit technischen Angaben überfrachten, dass sie für Normalbürger weder lesbar noch zu verstehen sind.

Diesem Aspekt wird zuwenig Aufmerksamkeit gewidmet. Eine Enzyklopädie lebt nicht nur vom Inhalt, sondern auch davon, wie etwas allgemein verständlich rüberkommt. Angesichts der hohen Artikelzahl inzwischen eine Arbeit, die auch schon Jahre währen müsste.

Den Anspruch, eine Enzyklopädie zu werden, halte ich daher für sehr vermessen, dafür stimmt einfach die Qualität bei vielen Artikeln nicht. Besonders im Verkehrsbereich ist das sehr auffallend. Hier wird oft nur das eher niedrige Niveau diverser Fan- und Blogseiten erreicht. Die wengisten AutorInnen sind - so mein Eindruck - in der Lage, normale journalistische Anforderungen zu erfüllen, die für eine Enzyklopädie einfach unabdingbar sind. Ich spreche noch nicht mal von einem wissentschaftlichen Anspruch.

Besser sieht es meistens im Bereich Geschichte und Wirtschaft aus - aber nicht in Wirtschaftsgeschichte. Ein sehr abschreckendes Beispiel!. Sonst stimmt es einfach beim oberflächlichem Lesen und mir gelang immer noch kaum ein Edit dort. Bei Eisenbahnthemenen sind oft historische Fakten garnicht erwähnt, wenn, dann noch falsch. Liegt das am Alter der dortigen AutorInnen, die nur ihren von ihnen aktuell wahrgenommenen Bahnalltag mehr oder weniger beschreiben?

Enzyklopädisches Arbeiten setzt auch das Lesen von Primärliteratur voraus. Da scheint es mir doch arg zu mangeln!

Als ich beginnen wollte, endlich angemeldet, hier und da einige Beiträge zu verbessern, und sei es die unsägliche Abkürzung km in Kilometer zu ändern - wie bei Freie Hansestadt Bremen geschehen, geriet ich fast unversehens in einen so genannten Editwar. Das hat mich ehrlich zuerst frustriert.

Schlagsätze

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Was mich an Wikipedia noch stört:

  • Undurchsichtige Strukuren. Wer steckt wirklich dahinter und ist namentlich verantwortlich?
  • Sehr schlechtes, oft grottenhaftes Deutsch, würde in der Schule allenfalls ein ausreichend einbringen würden.
  • Artikel im technischen Bereich sind für Normalsterbliche einfach nicht mehr nachvollziehbar (siehe oben).
  • eine journalistische Nachbetreuung und Qualitätskontrolle findet selten statt - dafür Editwars und unglaubliche Diskussionen, die an geistiger Tieffliegerei kaum zu überbieten sind.
  • Statt gepflegtem Diskurs pubertäre Araunzereien und Besserwissertum, meistens von denen, die weder schreibtechnisch noch wissensmäßig noch altersbedingt allzuviel auf dem Kasten haben (können).
  • Kleinkriege zwischen und unter Benutzern und Adminstratoren, die jede Vereinsmeierei in jedem Karnickelzuchtverein aufs Trefflichste übersteigen. Scheint aber in jüngster Zeit stark nachgelassen zu haben. Werden alle vernünftiger?
  • Wichtiges wird nicht von Unwichtigem unterschieden.
  • Informationen werden nicht ordentlich mit Quelle dokumentiert. Oft dient eignes Halbwissen oder selbst z usammen kombniete aber trotzdem falsche Schlussfolgerungen als Informationsbasis. Wikipedia ist eine Enzyklopädie, kein Sozialnetzwerk oder Fachforum.
  • Es wird gesperrt auf Teufel komm raus. Die Gründe sind oft kaum nachvollziehbar. Legen da einige im Unterbewusstsein vorhandene und nicht ausgelebte Machtgelüste hier an den Tag. Was im Reallife nicht geht, funzt in Web 2.0? Auch hier stelle ich fest: Scheint aber in jüngster Zeit stark nachgelassen zu haben. Werden alle vernünftiger?


Was an Wikipedia gut ist:

  • Als Informationsquelle kritisch benutzt nach wie vor brauchbar. Oft bin ich auch in der englischen Wikipedia unterwegs, wo die genannten Kritikpunkte leider auch zutreffen.
  • Eigene Informationen zu bestimmten Themenbereichen können fast problemlos ergänzt werden (wenn es da die Besserwisser nicht gäbe, die besser Falsch- und Halbwisser genannt weren müssten). Bei anderen Webseiten muss oft umständlich der Autor/Webmaster kontaktiert werden.
  • Bei Verbesserungen und Berichtigungen darf das eigene Ego befriedigt werden, weil Anderen gezeigt werden kann, wie schlau man selbst ist. Ist aber trotzdem eine eher schlechte Motivation fürs Mitmachen. Aber was an übersteigertem Ego zu entdecken ist, könnte eine eigene Diplomarbeit werden.
  • Man kann Wikipedia auch sein lassen. Es kostet doch unglaublich viel Zeit, was zu recherchieren, zu prüfen und zu schreiben. Die fehlt mir doch einfach. Mein Respekt vor denen, die diese Zeit haben. Oder tun die nichts mehr anderes als Wikipedia zu machen? Das wäre dann aber Internetsucht.