Jorge Vázquez Viaña (* 2.Januar 1939 in La Paz; verschwunden Mai 1967; Pseudonym: El Loro oder Bigotes) war intellektueller Revolutionär in der Guerillia Che Guevaras.

Jorge Vázquez Viaña

Aufgewachsen in einer konservativen, gut situierten Familie wuch er mit einem Bruder, Humberto, in La Paz, Bolivien auf. Sein Vater, Dr. Humberto Vázquez Machicado, war ein bekannter bolivianischer Historiker, die Mutter, Elvira Viaña Canedo, Pianistin. Nach seiner Schulausbildung am Instituto La Salle reiste er 1957 mit seinem Bruder nach Deutschland und schrieb sich als Student der Geologie an der LMU-München ein. 1958 war er Mitbegründer der "Gesellschaft bolivianischer Studenten" und auch deren Präsident. Durch den Sozialismus in der DDR inspiriert, befasste er sich intensiv mit der kommunistischen Ideologie. 1962 kehrte Jorge nach Bolivien zurückund trat in die PCB, die kommunistische Partei Bolivins, ein. Im Jahr 1963 war er schon für die PCB im Untergrund aktiv, betrieb eine geheime Druckerei und war am Transport von Waffen für Masettis Guerillagruppe in Argentinien beteiligt. Ende 1965 reiste Jorge nach Kuba und erhielt dort, zusammen mit anderen Mitgliedern der PCB, eine Ausbildung in Guerilla-Taktik. Im Juli 1966 kehrt Jorge Vázquez Viaña in seine Heimat zurück, um Che Guevaras Revolution in Bolivien vorzubereiten. Das Basislager in Nacahuazu erreichte er im November 1966. Erst für logistische Aufgaben ausersehen, wurde er am 25. Januar 1967 zur Vorhut eingeteilt. Bei einer Schiesserei mit der Armee am 22 April wurde er verwundet und gefangengenommen.

Nach seiner Gefangennahme wurde Jorge Vázquez Viaña in das Krankenhaus in Camiri gebracht. Sein Tod ist nach wie vor ungeklärt. Nach Angaben der bolivianischen Armee ist Jorge am 22.04.1967 gefangen genommen worden. Dann wurde er mit Bauchschuss in das Krankenhaus von Camiri gebracht und ist seit dem 31.04.1967 "verschwunden". Nach kubanischen Quellen wurde Jorge nach seiner Gefangennahme gefoltert, ermordet und die Leiche vom Hubschrauber aus über dem bolivianischen Urwald abgeworfen. Er hinterlässt seine deutsche Frau und zwei Kinder.

Literatur

Bearbeiten

Guevara, Ernesto Che: Das vollständige bolivianische Tagebuch / Ernesto Che Guevara Hrsg. von Horst-Eckardt Gross, Bonn, Pahl-Rugenstein,1999, ISBN 3-89144-008-1

Bearbeiten