Faktoren für weibliche Erwerbsverläufe in Deutschland
BearbeitenWeibliche Erwerbsverläufe sind abhängig von
- der Rechtslage
- dem Status des eigenen Elternhauses
- der Schulbildung,
- der Wahl des Berufes (dies wiederum abhängig von der Sozialisation in der eigenen Familie),
- der Partnerbindung
- der Entscheidung für Kinder
- von demografischen Entwicklungen
Nach BGB durften bis 1958 Frauen ohne Erlaubnis des Mannes keine Erwerbstätigkeit aufnehmen, der Mann konnte außerden ein Arbeitsverhältnis seiner Frau fristlos kündigen. Ab 1958 ( Gleichstellungsgesetz) war Frauen die Erwerbstätigkeit erlaubt, wenn sie mit den "Pflichten in Ehe und Familie" vereinbar waren. Dies wurde erst 1976 ( BGB §1356) mit der Eherechtsreform geändert
In Deutschland hängen Schulbildung, der Status der Eltern und Berufsausbildung zusammen. [1] Schulbildung und Berufsausbildung kann man kaum voneinander trennen. Je geringer die Schulbildung, desto geringere Wahlchancen für einen Beruf. [2]
Einer Abiturientin stehen viele Wege offen. Sie kann jede Berufsausbildung beginnen, sie hat die Möglichkeit, an einer Fachhochschule oder Universität zu studieren. Das Einkommen steigt mit höherer Qualifizierung.[3] Mit eigenem hohen Einkommen ist ihr Entscheidungsspielraum hinsichtlich der Bezahlbarkeit von Kinderbetreuung größer, sie kann auch ihre Lebensplanung unabhängiger gestalten.
Eine Hauptschülerin kann nur wenige Berufe erlernen, ihr Gehalt ist gering (Quelle:Statisitk Berufe ). Sobald sie Kinder hat, sind in der Regel die Betreuungskosten für ein Kind höher als ihr eigener Verdienst, so daß sie dann zu Hause bleibt. Sie ist abhängig vom Einkommen ihres Partners. Das heißt, daß sie auch nicht genügend in ihre Rente einzahlt und im Alter eine geringe eigene Rente hat. Wenn sie mit 40 geschieden oder ihren Mann verloren hat, wird sie nur schwierig in ihren Beruf zurückkehren können. Wenn Sie einen Beruf mit geringem Einkommen gewählt hat, wird sie auch im Alter eine geringere Rente bekommen.
In Deutschland haben wir die niedrigste Frauenbeschäftigung in der Altersgruppe zwischen 25 und 40 [4].
Fatal für die Erwerbstätigkeit von Frauen ist, daß sie überwiegend frauenspezifische Berufe [5](soziale, Dienstleistungsberufe), die zumeist schlecht bezahlt sind, wählen (siehe Bild), vgl. Statistik Wahl von Hochschulabsolventinnen/ Hochschulabsolventen). In Deutschland werden Frauen geringer bezahlt als Männer [6],was dann auch wiederum eine schlechtere Rentensituation bedeutet.
Die Entscheidung für Kinder bedeutet für sehr viele Frauen, daß sie den Beruf aufgeben (44 %) oder in Teilzeit arbeiten (33 %)[7] Dies ist in skandinavischen Ländern nicht so. Die Erwerbsquote der Frauen bis zum 25. Lebensjahr liegt bei 44,5%, die höchste Erwerbsquote erreichen die 45-jährigen Frauen mit 84,5% [8].
Die demografische Entwicklung wird nach neuesten Untersuchungen [9] dazuführen, daß Frauen den Arbeitskräftemangel ersetzen werden. Dies war nach dem zweiten Weltkrieg auch der Fall.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Bildungschancen
- ↑ Arbeitsagentur
- ↑ Böcklerstiftung
- ↑ [(http://doku.iab.de/externe/2006/k060505f18.pdf]
- ↑ Böcklerstiftung
- ↑ Bundesministerium für Familie ...: Erwerseinommen von Frauen; DGB Einblick Einkommen von Frauen in Europa[1] Querverweis: Eurostat Rüge der EU)
- ↑ Deutsches Institut für Altersvorsorge: Erwerbstätige Frauen
- ↑ Quelle Frauennrw
- ↑ [(http://doku.iab.de/externe/2006/k060505f18.pdf]