Benutzer:Ulamm/Frühe Kreuzrippengewölbe in der Benediktinerkirche Morienval
Die Benediktinerabtei Morienval, historisch in der Grafschaft Valois gelegen, und im Erzbistum Reims, wurde im 3. Viertel des 9. Jh. von Karl dem Kahlen gestiftet. Der Umgangschor wurde schon um 1130 (nach früheren Einschätzungen im 2. und 3. Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts) mit Gewölbeformen errichtet, die Kennzeichen der Gotik wurden, deren Beginn üblicherweise und nicht zu Unrecht mit dem Umgangschor der Abeikirche von Saint-Denis (1140/1144) angesetzt wird, bestenfalls mit der ab 1135 errichteten Kathedrale von Sens.
Quellen:
- POP: Église abbatiale de bénédictines Notre-Dame
- Paroisse Vallée de l'Automne Saint Pierre → Communes et églises → Morienval (PDF L'abbaye Notre-Dame de Morienval)
- Gallica: Bulletin monumental / publié sous les auspices de la Société française pour la conservation et la description des monuments historiques ; et dirigé par M. de Caumont Société française d'archéologie. Correspondance 01 janvier 1908:
Abbildungen und Beschreibungen:
-
Mit den sehr engen Verbindungen zwischen den Umgangsjochen und Verschmelzung der Umgangsjoche mit den anschließenden Kapellen wird dieser Chorumgang auch als pseudo-déambulatoire bezeichnet.
-
Ein bisschen nimmt diese Analge ja ja jene Verschmelzung vorweg, die in der Hochgotik bekanntlich mit wabenförmigen Umgangsjochen bewerkstelligt wird, z. B. im Doberaner Münster
-
schmale Rundbogenverbindung zwischen zwei Umgangsjochen
-
das Umgangsjoch mit dem am wenigsten spitzen Arkadenbogen
-
Chor"quadrat" (ab etwa 1120) zwischen Sterngewölbe der Vierung (13. Jh., „unten“) und Schirmgewölbe der Apsis („oben“, irgendwo steht 13. Jh., aber nach der Rippenform sollten dieses Kreuzrippen- und dieses Schirmgewölbe aus der gleichen Bauphase kommen.)
-
rundbogiges Kreuzrippengewölbe im Chorumgang
-
leicht spitzbogiges Kreuzrippengewölbe im Chorumgang
Ebenfalls zwischen 1110 und 1130 wird das Portal im Turm der Abtei Moisssac im südfranzösischen Département Tarn-et-Garonne datiert. Berühmt ist es für sein Tympanon, aber nebenbei ist es schon etwa spitzbogig.
Im Umkreis von Paris könnte der Erstlingsbau für spitzbogige Wandöffnungen die Abtei Jouy (auch Jouy-en-Brie oder Jouy-le-Châtel sein), da der Bau 1124 begonnen wurde. Außer dem Chorgiebl mit leicht spitzbogigen Fenstern in zwei Etagen steht von der erst 1114 geweihten und 1124 fertiggetellten Zisterzienserkirche aber nichts mehr, was wenig Hoffnung auf eine nähere Erforschung der Baugeschichte macht.
Nationalmuseet – Danmarks kirker: Løgum Klosterkirke (→PDF) verweist in seiner Darstellung von Løgumkloster auf Jouy als möglches Vorbild.